Les Cabanes de Fleury – Viadukt von Millau – Cèvennen

Heute geht es von der Mittelmeerküste bei Béziers hinauf in die Cévennen. Dabei überqueren wir u.a. das. berühmte Viadukt von Millau, erkunden das wild-romantische Jonte-Tal und fahren hinauf auf den Mont Aiguoal.

44.085889, 3.23430738107128

Start in Les Cabanes de Fleury

Auch heute Morgen ist der Himmel über den Aire de Services Les Cabanes de Fleury wolkenverhangen. Offenbar hat sich das schlechte Wetter nun an der französischen Mittelmeerküste festgesetzt. Grund genug für uns lange auszuschlafen. Dann folgen ein spätes Frühstück und die Entscheidung wie unsere Reise weitergehen soll. An der Küste zu bleiben ist für uns keine Option. Erstens scheint uns das Wetter für die nächsten Tag hier wenig einladend zu sein und die Verbleibenden ca. 100 Kilometer Küstenlinie bis nach Argelès-sur-Mer hatten wir schon bei einer früheren Reise erkundet. Uns steht aber der nach für uns Unbekanntem.

Aire de Services Les Cabanes de Fleury
Aire de Services Les Cabanes de Fleury

So entscheiden wir uns wieder landeinwärts zu fahren. Wir wollen uns die südlichen und westlichen Ausläufer des Zentralmassivs zwischen dem Tarn und der Dordogne bereisen. Beginnen werden wir damit oben in den Cévennen. Damit steht die Grundrichtung für heute fest. Bevor wir aufbrechen können, stehen aber die Pflichten des Wohnmobilreisens an. Grundordnung im Auto herstellen, Möbel im “Keller” verstauen, Frontscheibe reinigen u.a.m. Dann fahren wir noch an die Ver- und Entsorgungsstation. Der Besuch dort ist dringend nötig. Das letzte Mal hatten wir vor drei Tagen hierzu die Gelegenheit in Uzés.

Versorgung in Les Cabanes de Fleury

Es ist 10:50 Uhr als wir dann starten können. Noch einmal geht es durch das flache und bei dem trüben Wetter auch trostlose Schwemmland der Aude-Mündung.

Aude-Mündung
In in der Aude-Mündung

Ab Valras-Plage halten wir uns dann landeinwärts und fahren auf Béziers zu. Am östlichen Stadtrand fahren wir auf die A75. Sie verbindet Béziers mit Clermont-Ferrand und führt durch eine reizvolle Mittelgebirgslandschaft. Nach nicht ganz der Hälfte der Strecke hält die Route ein besonderes architektonischen Highlight für uns breit. Auf das Viadukt von Millau freuen wir uns besonders.

Vom Meer zum Viadukt von Millau

Zunächst gilt es aber die ca. 110 Kilometer bis dorthin zu erfahren. Auf den ersten Kilometer ist der Strecke noch flach und die Landschaft dicht besiedelt. Zwischen den Orten wird intensive Landwirtschaft betrieben. Bevorzug sind es Weinreben, die hier kultiviert werden.

Wir durchqueren die nördlichen Lagen des berühmten Anbaugebietes Languedoc. Dann zeichnen sich am Horizont die ersten Bergketten der Cévennen ab. An der Raststätte Aire de Paulhan legen eine Toilettenpause ein und sind, wie so oft in Frankreich von der Sauberkeit der Einrichtungen und der schönen Gestaltung des Rastplatzes insgesamt begeistert. Mit ein wenig Ekel denken wir an deren Pendants an den heimischen Autobahnen.

Die Landschaft wird nun zunehmend trocken und die Böden karstig. Intensive Landwirtschaft ist an der Strecke kaum noch auszumachen, die Zersiedelung nimmt spürbar ab. Nach 50 Autobahnkilometern beginnt das auch die Strecke merklich anzusteigen. Erst noch sachte. Dann geht es auf einer steilen Rampe von ca. 300 Höhenmeter auf über 1.000 Meter hinauf. Dabei nutzt die Trasse das enge Tal des Flüsschens Lergue, dem sie kurvenreich folgt. Nach Westen ergeben sich immer wieder schöne Aussichten.

Das Viadukt von Millau

Dann irgendwo rechts an der Strecke die braune Hinweistafel die die Nähe zum Viadukt von Millau signalisiert.

Hinweistafel Viadukt von Millau
Nicht mehr weit bis zum Viadukt von Millau

Als wir dann die riesige Brücke vor uns haben, geht uns ob des besonderen Anblicks ein “Wow” von den Lippen. Die Autobahn nähert sich in einem weiten Rechtsbogen dem Viadukt von Millau. So kann man alle sieben Pylonen, aufgefädelt wie an einer Perlenschnur auf sich zukommen sehen. Ein einmaliger und sehr beeindruckender Anblick. Dort haben sich Konstrukteur (Michel Virlogeux) und Architekt (Sir Norman Foster) wirklich etwas einfallen lassen. Und selbst auf der Brücke geht dieser Effekt nicht ganz verloren. Den die Brücke selbst setzt den Rechtsbogen weiter fort. Nur mit einen viel größeren Radius von 20.000 Metern. Das reicht aber um von Süden kommend alle sieben Pylonen sehen zu können, ohne dass die Hinteren von den Vordern verdeckt werden. Eine verblüffende Perspektive.

Viadukt von Millau
Viadukt von Millau

Die Fahrt über das Viadukt von Millau

Ehrfurchtsvoll gleiten wir über das Viadukt, vorbei an sieben Pylonen, die bis zu 88 Meter hoch über uns aufragen. Jeder der Pylonen trägt beidseitig 11 gewaltige Stahlseile, an denen die Fahrbahn aufgehängt ist. Auch die Schrägseile erzeugen bei der schnellen Vorbeifahrt einen besonderen optischen Effekt. Ob so auch ein unglückliches Insekt auf die Fäden des Spinnennetzes blickt, in das es gerade geraten ist?

Die Aussicht nach rechts, hinunter nach Millau und weiter auf die Berge der Cèvennen ist jedoch eingeschränkt. Zwar ist die geschwungen geformte Wand gegen die gefährlichen Seitenwinde dort oben transparent gestaltet. Die Pfeiler und die horizontal unterbrochenen Plexiglaselemente schränken die Fernsicht jedoch deutlich sein. So konzentriert sich die Aufmerksamkeit des Reisenden allein auf die Elemente der Brücke: die Fahrbahn, die hohen Pylonen, die mächtigen Schrägseile und deren Verankerungen, die stylischen Windschutzwände – alles zu einem architektonischen Schmankerl der Extraklasse vereint.

  • Viadukt von Millau
  • Viadukt von Millau

Nach 2.460 Meter bzw. guten anderthalb Minuten ist der Genuss für das Auge allerdings schon vorbei. Zu schnell ging es an den sieben Pylonen und 154 Schrägseilen vorbei. Wir aber wollen noch mehr “Viadukt von Millau”!

Wie gut das es auf der anderen Seite der Brücke den Rastplatz Aire de Viadukt von Millau gibt. Dort wurde ein ehemaliger Bauernhof zu einer modernen Raststätte mit vielen Parkplätzen ausgebaut. Die Raststätte bedient beide Fahrrichtungen und ist ein gutes Basislager für den Aufstieg hinauf um nördlichen Brückenkopf. Dort wurde ein Aussichtspavillion angelegt. Ein 470 Meter langer großzügig angelegter Besucherweg führt 40 Höhenmeter dort hinauf. Die Perspektive von dort oben auf das Viadukt ist atemberaubend. Die Fernsichten gehen aber hinter ins Tal des Tarn bei Millau und weit hinein in die Cévennen.

Aire du Viaduc de Millau

Ein Bau der Superlative – Viadukt von Millau

Das Viadukt von Millau ist nicht nur wegen seiner architektonischen Gestaltungen einmalig. Auch die Zahlen und Fakten rund um dieses Bauwerk sind mehr als beeindruckend. Mit 343 Metern Bauwerkshöhe uns seiner Länge von 2.460 Meter gilt das Viadukt von Millau als größte Schrägseilbrücke der Welt. Sie ist das höchste Gebäude Frankreichs und überragt den Pariser Eiffelturm um 13 Meter. Der Fahrbahn befindet sich 270 Meter über dem Fluss Tarn. Die Brücke ist so ausgelegt, dass Sie Seitenwinden von bis zu 205 Km/h widerstehen kann. Hierzu gab man unter anderem dem Fahrbahnträger den Querschnitt eines umgedrehten Flugzeugflügels. Die unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten des Windes über und unter der Fahrbahn erzeugen so einen Sog nach unten, der den Fahrbahnkörper auf die Brückenpfeiler drückt.

Um diese Ausmaße und Leitungsparameter zu erreichen, mussten in der Bauzeit von knappen drei Jahren (!) 206.000 Tonnen Beton, 36.000 Tonnen Stahl und 9.000 Tonnen Asphalt verbaut werden. Die penible Einhaltung der zugesagten Bauzeit war für die beteiligten Unternehmen insofern von Bedeutung, als das mit jedem Tag Verzug 30.000 Euro Vertragsstrafe fällig geworden wären. Die 400 Millionen Euro Baukosten wurden aus privater Hand erbracht. Bis zum Jahr 2079 darf das Betreiberkonsortium hier eine Mautgebühr erheben. So sollen die Baukosten und die Kosten des laufenden Betriebs bis dahin gedeckt werden. Danach geht das Viadukt von Millau in Staatseigentum über.

Der architektonische Wert des Viadukts wurde im Jahr 2006 mit dem Outstanding Structure Award der Internationalen Vereinigung für Brücken- und Hochbau ausgezeichnet. Damit werden jährlich bemerkenswerte, innovative, kreative oder auf andere Weise Aufsehen erregende Bauwerke gewürdigt. Eine Ehre die es sich unter anderem mit der Glashalle der neuen Leipziger Messe, dem Guggenheim-Museum Bilbao oder dem Burj Khalifa in Dubai teilt.

  • Viadukt von Millau - Millau
  • Viadukt von Millau - Besucherweg
  • Viadukt von Millau - Ausichtsplattform
  • Viadukt von Millau
  • Viadukt von Millau

Alles in allem ist der Viadukt von Millau auf jeden Fall einen Abstecher Wert, zumal von dort aus auch die zauberhafte Bergwelt der Cévennen erkundet werden kann.

Die Alternative Strecke – Viadukt von Millau

Das wollen nur nun auch tun. So verlassen wir den Rastplatz Aire de Viaduc de Millau nicht ohne den Versuch zu unternehmen von dort aus auf die Fahrbahn nach Süden zu erreichen, um das Viadukt schnell noch in Richtung Süden zu überqueren. Obwohl der Rastplatz beide Fahrrichtungen bedient, hat man hierzu aber keine Chance. Die verschlungenen Parkplätze und Wege für die Nord- und Südrichtung rund um die Raststätte sind geschickt durch Schranken und Barrieren voneinander getrennt. So fahren wir weiter Richtung Norden und erreichen ca. 4 Kilometer weiter die Mautstation.

Hier werden 18,60 Euro fällig. Ein recht happiger Preis möchte man meinen. Aber er deckt die gesamte Strecke von Béziers nach Clermont-Ferrand ab, den die restliche Strecke der 350 Autobahnkilometer ist mautfrei. Und wer dies nicht zahlen will, kann ja auch den traditionellen Weg nehmen, der von 2004 übliche war. Hierzu verlässt man von Süden kommend die A 75 bei La Cavalerie und fährt auf der D 809 hinunter nach Millau. Von dort führt die D 911 wieder hinauf und schließ bei dem kleinen Ort Les Fialets wieder an die A 75 an.

Hoch in die Cévennen

Auf der gerade beschriebenen Alternativroute, nur in entgegengesetzter Richtung fahren wir nun hinunter nach Millau und folgen von dort auf der D 809 dem Tal des Tarn flussaufwärts. Noch ist das Tal eher weit und wird hier und da landwirtschaftlich genutzt. Es durch Aguessac und vorbei an Compeyre. Die Häuser des 500-Seelen-Ortes klammern sich oben an den Berg über den Tarn. Voraus erhebt sich die Puech de Fontaneilles 840 Meter hoch den Tarn. Der markante Tafelberg dominiert für einige Kilometer das Landschaftsbild.

  • Puech de Fontaneilles

Jontetal

In La Rozier biegen wir rechts ab und überqueren den Tarn. Nun folgen wir dem Tal des Flüsschens Jonte. Das Landschaftsbild ändert sich ab da dramatisch. Bis zu 500 Meter tief hat sich hier in den Kalkstein und den Dolomit gegraben. So ist ein tiefer Canyon entstanden, der der Straße seine Richtung vorgibt.

  • Beginn des Jonte-Tals hinter La Rozier

Immer wieder gibt es Parkplätze oder Haltemöglichkeiten, an denen wir immer wieder neue Panoramen und Perspektive auf diese Naturwunder genießen können. Wir halten am Belvédére des Vautours und nehmen von dort einige fotografische Erinnerungen mit.

  • Belvédére des Vautours
  • Belvédére des Vautours
  • Belvédére des Vautours

Trotz der Wildheit des Tals finden sich manche Ortschaften am Weg. Dabei haben die Menschen offenbar jeden Quadratmeter genutzt, der sich irgendwie für eine Bebauung eignet. Sei es unten in der Schlucht wie in Turel oder oben am Berg bei Le Maynial.


So geht es weiter bis nach Meyreis wo wir wiederum rechts abbiegen und nun die Jonte überqueren.

Von dort führt die Straße weiter hoch in eine bewaldete Gebirgslandschaft, die uns zunächst weniger interessant erscheint als das Jontetal. Das ändert sich als rechter Hand der Wald aufbricht und den Blick auf eine riesige Schlucht freigibt. Was wir dort sehen, verschlägt und dem Atem. Auf dünnen Seilen balancieren in der Ferne kleine Figuren mitten über dem schwindelerregenden Abgrund. 100 Meter weiter finden wir einen Parkplatz.

Slaglines über dem Le Bonheur

Eine Gelegenheit die wir gerne nutzen. Ausgerüstet mit Kamera und Fernglas geht es zurück zum eben mit dem Auto passierten Aussichtspunkt. Bei näherem Hinsehen stellen sich sich die dünnen Seile als Slaglines heraus. Mehrere davon sind längs über die Schlucht gespannt.

Einige wagemutige und wie sich herausstellt sehr geschickte Vertreter der Kunst des Balancieres nehmen Herausforderung an die Schlucht aus diesem sehr unsteten Geläuf zu überwinden. Was für ein Nervenkitzel. Natürlich sind alle Sportler gegen einen Absturz gesichert. Und das ist gut so. Wie schauen keine fünf Minuten zu, als einer der Seilläufer sein fragiles Gleichgewicht verliert und die Slagline verlassen müssen. Er ist aber mit Sicherungsleine und Geschirr an der Slagline gesichert. Deren leicht elastische Eigenschaft federt in Fall ins Seil sicher auch ein wenig ab.

Aber wenn schon das Laufen auf dem schwankende Band uns fast unmöglich erscheint, so ist die Technik und die Körperbeherrschung die erforderlich ist, um aus der misslichen Lage mitten über dem Canyon wieder auf das Seil zu kommen noch viel unglaublicher. Noch eine ganz Weile bestaunen wir das Geschehen dort drüben hoch über der Schlucht. Dann wünschen wir in Gedanken denen auf den Seilen alles Gute, immer einer feste Sicherung und viel Erfolgt beim Adrenalinabbau nach ihren erfolgreichen Überquerungen der Schlucht.

Mont Aigoual

Dann fahren wir weiter. Als nächste Ziel haben wir uns den Gipfel des Mont Aigoual ausgesucht. Bevor wir dorthin kommen, bietet die Strecke noch manch schönen Aussicht. So wie die hinunter ins Tal des Hérault der von hier aus seinen Weg nach Adge antritt, um dort ins Mittelmeer zu münden.

Tal des Hérault

Man kann den Gipfel des Mont Aigoual direkt mit dem Auto anfahren. Und natürlich auch mit dem Rad. So war der Mont Aigoual im Jahr 2020 erstmals ein Etappenort der Tour des France. Auf dem Gipfel auf 1.567 Meter Meereshöhe steht ein trutzig daher kommender Gebäudekomplex. Es ist die letzte bewohnte Wetterstation Frankreichs. Für den Besucher gibt es neben den grandiosen Aussichten ein kleines Restaurant. Zwar können wir heute weder die Pyrenäen, noch Mittelmeer oder die Alpen mit dem Mont Blanc sehen, was bei optimalen Bedingungen wohl möglich ein soll. Das Mittelmeer allerdings denken wir “fühlen” zu können. Ein für diesen Ort berüchtigter Wetterumbruch bleibt uns an diesem Frühsommertag erspart.

  • Mont Aigoual
  • Mont Aigoual
  • Mont Aigoual
  • Mont Aigoual
  • Mont Aigoual

An den Hängen des Mont Aigoual entspringen mehrere Flüsse. Der schon erwähnte Hérault und der Gardon wenden sich dem Mittelmeer zu, Tranon, Jonte, Dourbie und Trévezel gehören zum Flussgebiet des Tarn und fließen schlussendlich in den Atlantik. So ist der Mont Aigoual auch eine wichtige Wasserscheide in den Cévennen.

Wir bleiben einige Zeit dort oben bevor wir den Weg hinunter in das Tal des Tarn antreten.

Hinunter an den Tarn

Überraschender Weise folgen wir dabei zunächst wieder dem Tal der Jonte, jetzt nur stromabwärts. Denn Fluss selbst bekommen wir aber nicht zu sehen. Die Straße führt uns durch die Wälder weit über dem Grund des Tales. Dann biegt die Straße nach Norden ab und führt uns zum Col de Perrjuret auf 1.031 Meter Meereshöhe. Dort oben dominieren rechts über uns die gewaltigen Abbruchkanten des Felsen-Gewirrs Nîmes-le-Vieux. Wir kommen durch den 80-Seelen-Ort Fraissinet-de-Fourques der in der Einsamkeit dort oben wir aus der Zeit gefallen scheint.

Abbruchkanten des Felsen-Gewirrs Nîmes-le-Vieux

Von dort aus folgt die Straße dem Ruisseau des Frassinet und dem Taron immer weiter hinab. Die Fahrt ist kurvig und abwechslungsreich. Es geht durch Talauen und bewaldete Abschnitte. Links und rechts geht es steil bergauf. Wir kommen durch die Orte Verbon und Salgas und erreichen Florac-Trois-Revieres wo am Ortseingang die Mimente in den Tranon mündet und wo sich am Ortsausgang die Flüsse Tarnon und Tarn vereinigen.

Ab hier wollen wir die Augen nach einem Nachtquartier aufhalten. Und schon wenige Kilometer weiter, in Ispagnac wird unser Wunsch erfüllt. Dort buhlen gleich zwei benachbarte Campingplätze am Ufer des Tarn um die Gunst der Reisenden.

Camping les cerisiers

Wir entscheiden und für den Camping les cerisiers, den Campingplatz unter den Kirschen. Als wir auf das Gelände fahren kommt uns alles hier recht verschlafen vor. Auch an der Rezeption scheint niemand da zu sein. Doch der Druck auf den Klingelknopf bringt ein wenig Leben in die Sache. Ein älterer Herr schlurft heran und bedient uns freundlich. Schnell sind die Formalitäten der Anmeldung und Bezahlung erledig. Er meint wir können uns einfach den Stellplatz aussuchen, der uns am besten gefällt.

So drehen wir eine Runde über den Platz. Dort ist kaum etwas los. Einige wenige Plätze sind offenbar von Dauercampern belegt, die aber ihre Saison offenbar noch nicht eröffnet haben. Vielleicht haben sie Ihre Wohnwagen irgendwann hier einfach vergessen. Auch in der Reihe, die den kleinen Ferienhütten vorbehalten ist, ist noch niemand auszumachen.

Camping les cerisiers

Wir entscheiden uns dann für einen ganz zauberhaften Platz auf einen von hohen Hecken umgebenen Karree. Dort gibt es fünf Stellplätze von denen nur einer belegt ist. Wir finden Platz unter einen altern knorrigen Kirschbaum. Offenbar ist die Anlage auf einer ehemaligen Streuobstwiese entstanden, von der der alter Baum wohl ein letztes Relikt ist.

Im Schatten des alten Gesellen verbringen wir einen ruhigen Abend und lassen unsere Erlebnisse auf den 260 Tageskilometern Revue passieren: am Viadukt von Millau, im wild-romantischen Jontetal, bei wagemutigen Seiltänzern auf den Slaglines hoch über der Schlucht des Bonheur und auf den Mont Aigoual.

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