Frankreich 2022 Archive - Zugvogel - ein Reiseblog https://www.mit-uns-entdecken.de/category/reisen/westeuropa-reisen/frankreich-2022/ Fri, 18 Apr 2025 16:06:18 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.4 https://www.mit-uns-entdecken.de/wp-content/uploads/2018/09/cropped-favicon_-Zugvogel-1-32x32.png Frankreich 2022 Archive - Zugvogel - ein Reiseblog https://www.mit-uns-entdecken.de/category/reisen/westeuropa-reisen/frankreich-2022/ 32 32 125620668 Frankreich 2022 – ein Fazit https://www.mit-uns-entdecken.de/frankreich-2022-ein-fazit/ Wed, 24 Aug 2022 18:52:13 +0000 https://www.mit-uns-entdecken.de/?p=31199 Im Sommer 2022 waren waren wir in verschiedensten Landschaften in Frankreich unterwegs. In 30 Reisetagen legten wir inklusive der Anreise aus Thüringen 5.643 Kilometer im gemieteten Wohnmobil zurück. Unsere Reiseroute […]

Der Beitrag Frankreich 2022 – ein Fazit erschien zuerst auf Zugvogel - ein Reiseblog.

]]>
Im Sommer 2022 waren waren wir in verschiedensten Landschaften in Frankreich unterwegs. In 30 Reisetagen legten wir inklusive der Anreise aus Thüringen 5.643 Kilometer im gemieteten Wohnmobil zurück.

Unsere Reiseroute

Von Deutschland an die Ardéche

Wir schon so oft starten wir am Hof des Erlebnisfachmarktes in Bad Langensalza, von wo wir uns erstmals mit einem Kastenwagen auf den Weg machen. Durch Thüringen, Hessen und Rheinland-Pfalz geht es nach Drusenheim am Rhein und erreichten so Frankreich. Am nächsten Tag führt unser Route über die Route des Crêtes in den Vogesen bis zum Grand Ballon, dem höchsten Gipfel des Gebirges. Anschließend geht es weiter nach Paray-le-Monial. Dort besuchen wir die bekannte Basilika Sacré-Cœur. Die Reise führt entlang der oberen Loire von Digoin in die Region Ardèche. Eine Etappe auf der wir malerischen Landschaften durchfahren. Auf der Ardèche unternehmen wir eine Kayak-Tour, bei der das Niedrigwasser den Spaß erheblich einschränkt. Ein besonderer Höhepunkt der Reise fand mit dem Besuch der Höhle von Orgnac tief unter der Erde statt.

  • Sonnenuntergang am Grand Ballon
  • Chor und Apsis - Basilika Sacré-Cɶur Paray-le-Monial
  • Pont Canal Digoin - Loire
  • Loirestausee - Loire
  • Auf der Ardeche
  • In der Höhle von Orgnac

Avignon, Camargue und weiter ins Rousselion

Danach erkunden wir die Städte Uzès und Avignon, einschließlich des Papstpalastes und der berühmten Brücke Pont Saint-Bénézet. Die Route führt weiter durch die Camargue nach Saintes-Maries-de-la-Mer, bekannt für seine weißen Pferde und Flamingos. Anschließend ging es im etwas abgelegen Les Cabanes de Fleury nochmal an das Mittelmeer.

  • Uzés
  • Avignon
  • Saint-Maries-de-la-Mer
  • Strand Cabanes de Fleury

An Tarn, Lot und Vezere

Weitere Höhepunkte der Reise warteten mit dem Viadukt von Millau und auf dem Mont Aigoual in den Cevennen auf uns. Wir erlebten die zerklüftete Tarnschlucht von Ispagnac bis nach Millau und verbrachen eine entspannten Abend am Lac de Pareloup. Weiter ging es in das Tal des Lot mit Stopps in Espalion und Conques. Wir besuchen Boisse-Penchot, Rocamadour und Les Eyzies-de-Tayac, bevor es weiter an den Atlantik nach Rochefort und Port-des-Barques ging.

  • Viadukt von Millau
  • In den Cevennen
  • Tarnschlucht
  • Abend am Lac de Pareloup
  • Espallion
  • Conquest
  • Rocamadour
  • südliches Dock - Arsenal Rochefort
  • Port des Barques - Carret-Häuser

An der Atlantikküste nach Norden

In La Rochelle erkunden wir die zauberhafte Altstadt und den Hafen. Die Reise führt uns durch das Marais Poitevin von La Rochelle nach Saint-Vincent-sur-Jard. Wir machen einen Abstecher zur einmaligen Passage du Gios und fahren an der Küste weiter ins verschlafene Port-des-Brochets und das gediegene Kervoyal. Wir machen einen Abstecher auf die Insel Quiberon, sehen die Menhire von Kerherzo und den Plage du Loch.

  • La Rochelle
  • Saint-Vincet-sur-Mer
  • Passage du Gois am Point de vue Passage
  • Port-des-Brochets
  • Île de Quiberon
  • Menhire von Kerherzo
  • Plage du Loc'h

In die Bretagne

Unsere Route führt weiter über Pont-Aven, Concarneau und die Pointe du Raz nach Douarnenez. Wir entdecken das pittoreske Locronan und blicken von der Pointe des Espagnols weit über die fjordähnliche Rade de Brest.
Auf die wilden Küsten der Bretagne stoßen wir am Plage de Kersiauenou und Meneham. Vom Meneham geht es über Plouescat und Roscoff auf die sehr sehenswerte Pointe de Bihit bei Trébeurden. Die Reise führt weiter über Tregastel und Treguier zum Cap Fréhel und nach Saint-Malo.

  • Am Aven - Pont-Aven
  • Concarneau
  • Pointe du Raz
  • Rue de Prieuré - Locronan
  • Pointe des Espangnols
  • Museé Meneham
  • Pointe de Behit
  • Regionales Angebot - Plouescat
  • Roscoff
  • Tregastel
  • frische Ware in Treguir
  • Phare Vabaun
  • Saint Malo

Durch die Normandie und über Rouen und Metz in die Heimat.

Anschließend besuchen sie Bayeux und Arromanches-les-Bains bevor es über Cabourg nach Rouen geht. Die letzte Etappe führt von Rouen nach Metz, bevor sie die Heimreise antreten.

  • Auf der Düne am Plage Cabourg
  • Cathédrale Notre-Dame de Rouen

Wir waren also 30 Tage Kreuz und Quer in Frankreich unterwegs. Von den Vogesen bis an den Atlantik, vom Mittelmeer bis an sie Kanalküste. Wie immer hat uns das Reiseland Frankreich mit seiner unwahrscheinlichen Vielfalt an Landschaften, Menschen und Erlebnissen begeistert und nie enttäuscht. Erstmals mit einem recht kleine Reisemobil unterwegs zu sein war eine überraschend positive Erfahrung für un die manchen Vorteil mit sich brachte.

Der Beitrag Frankreich 2022 – ein Fazit erschien zuerst auf Zugvogel - ein Reiseblog.

]]>
31199
Rouen – Metz https://www.mit-uns-entdecken.de/rouen-metz/ Thu, 14 Jul 2022 23:05:00 +0000 https://www.mit-uns-entdecken.de/?p=27814 Bevor wir heute einen großen Schritt Richtung Heimat machen wollen ein wenig die Altstadt von Rouen erkunden. Besonders freuen wir uns auf die große Cathédrale Notre-Dame de Rouen. Aber auch […]

Der Beitrag Rouen – Metz erschien zuerst auf Zugvogel - ein Reiseblog.

]]>
Bevor wir heute einen großen Schritt Richtung Heimat machen wollen ein wenig die Altstadt von Rouen erkunden. Besonders freuen wir uns auf die große Cathédrale Notre-Dame de Rouen. Aber auch auf die Gassen der Altstadt und das Ufer der Seine sind wir gespannt. Am Nachmittag geht es dann 470 Autobahnkilometer durch die Picardie und die Champange nach Metz.

Rouen

Das Frühstück gibt es heute gegen 08:30 Uhr vor dem Wohnmobil. Ein herrlicher Frühsommertag kündigt sich am Ufer der Seine in Rouen an. Manche unserer Nachbarn auf dem Wohnmobilstellplatz an der Marina von Rouen sind bereits abgereist.

Wir lassen es hingegen ruhig angehen und wollen die alte Hafenstadt an der Seine erkunden. Gegen 09:30 Uhr machen wir uns mit den Rädern auf den Weg. Vom Stellplatz aus erreichen wir schnell die alten Hafenkais am rechten Ufer der Seine. Heute hat sich das Areal in eine einladende Flanier- und Touristenmeile verwandelt. Die alten Hafenschuppen wurden nach modernsten Standards renoviert – nicht immer mit Rücksicht auf den Denkmalschutz.

In den Schuppen sind nun Bars, Restaurants, Bistros, Sportstudios und mehr untergebracht. Rechts von uns fließt die Seine, die sich hier, 88 Kilometer von ihrer Mündung entfernt, zu einem beeindruckenden Strom entwickelt hat. An den Kais liegen einige Ausflugsschiffe, und auch ein Flusskreuzfahrtschiff hat angelegt. Es steht mit dem Bug stromaufwärts – vermutlich auf dem Weg nach Paris.

Seine-Ufer in Rouen
Seine-Ufer in Rouen

Hinter den Schuppen wurde das ehemalige Pier-Gelände teils mit modernen Wohn- und Geschäftsgebäuden bebaut, teils sind alte Lagerschuppen erhalten geblieben und haben nach ihrer Renovierung neue Bestimmungen gefunden. Wir radeln am Ufer der Seine entlang durch diese interessante Stadtlandschaft, immer mit Blick auf den breiten Fluss und die imposanten Brücken, die ihn überspannen. An der Pont Jeanne d’Arc verlassen wir die Kais. Dank eines Lifts direkt an der Brücke müssen wir unsere Räder nicht mühsam über Treppenstufen hinauftragen.

Von dort sind es nur noch wenige Straßenzüge bis zur Cathédrale Notre-Dame de Rouen.

Cathédrale Notre-Dame de Rouen

Cathédrale Notre-Dame de Rouen
Cathédrale Notre-Dame de Rouen

Als wir den Place de la Cathédrale erreichen, sind wir überwältigt vom Anblick der imposanten Westfassade der Cathédrale Notre-Dame de Rouen. Die mächtigen Türme im Norden und Süden, das reich verzierte Mittelportal mit der eindrucksvollen Fensterrosette – alles beeindruckt uns zutiefst und lässt uns staunen. Mit über 61 Metern Breite besitzt die Kathedrale die breiteste Westfassade aller Kirchen in Frankreich.

Die heutige Fassade stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert. Erst kurz zuvor war der Südturm errichtet worden. Bis dahin hatte die Westfassade nur einen Turm, ähnlich wie die Kathedrale von Auxerre, die wir im letzten Jahr besichtigt haben. Doch in Rouen wollte man sich mit diesem Ungleichgewicht nicht abfinden. Die Kirche sammelte eifrig Spenden – als Dank durften die Gläubigen in der Fastenzeit Milchprodukte verzehren. So erhielt der Turm seinen Namen: Tour de Beurre (Butter-Turm). 1506 wurde er vollendet. Doch das gewaltige Gewicht des neuen Turms brachte statische Probleme mit sich. Das Mittelportal wurde beschädigt und musste von 1508 bis 1511 erneuert werden.

  • Westfassade - Cathédrale Notre-Dame de Rouen
  • Mittelportal - Cathédrale Notre-Dame de Rouen
  • Figurengruppe links vom Hauptportal - Cathédrale Notre-Dame de Rouen
  • Tympanon über dem Hauptportal - Cathédrale Notre-Dame de Rouen
  • Figurengruppe rechts vom Hauptportal - Cathédrale Notre-Dame de Rouen
  • Tympanon Detail - Cathédrale Notre-Dame de Rouen
  • Archivolten - Cathédrale Notre-Dame de Rouen
  • Westfassade Ausschnitt - Cathédrale Notre-Dame de Rouen
  • Tympanon Nebenportal - Cathédrale Notre-Dame de Rouen

Schäden und Zerstörungen

Die Cathédrale Notre-Dame de Rouen hat im Laufe der Jahrhunderte viele Schäden erlitten. Während der Hugenottenkriege 1562 wurden die Statuen der Bischöfe enthauptet und die Gräber von Herzögen und Kardinälen zerstört. 1683 fegte ein Hurrikan über die Stadt und ließ drei Türme einstürzen. Während der Französischen Revolution wurde die Kathedrale als Konzertsaal und Heuboden zweckentfremdet.

Im Jahr 1822 schlug ein Blitz in den Turm über der Vierung ein. Die hölzerne Konstruktion geriet in Brand, die verkohlten Balken stürzten ins Kirchenschiff, und die riesige Laterne musste später als Stahlkonstruktion neu errichtet werden.

Die schwersten Schäden erlitt die Kathedrale jedoch im Zweiten Weltkrieg. In der Nacht vom 18. auf den 19. April 1944 trafen sieben Bomben das Bauwerk, zerstörten die Seitenschiffe und fast alle Kapellen an der Südseite. Die Explosionen drückten die großen Fensterrosetten des Querschiffs nach außen. Während der „Roten Woche“ im Juni 1944 brannte der Nordturm der Westfassade, die Glocken stürzten herab, und das Feuer griff auf das nördliche Seitenschiff und die Bibliothek über. Die Wiederherstellung der Kriegszerstörungen dauerte über ein Jahrzehnt – 1956 konnte die Kathedrale neu geweiht werden.

Auch in jüngerer Zeit erlitt sie Schäden: 1999 ließ ein Sturm erneut den Glockenturm einstürzen, dessen Spitze stürzte in den Chor und beschädigte das prächtige Chorgestühl.

Im Inneren der Kathedrale

Beim Betreten der Kathedrale sind wir überwältigt von ihrer Weite. Trotz laufender Restaurierungsarbeiten und eines eingerüsteten Chors entfaltet sich ein beeindruckender Raum. Ohne die Gerüste könnten wir über 100 Meter in die Tiefe des Kirchenschiffs blicken und die gewaltigen Dimensionen des Innenraums voll erfassen.

Langhaus

Das Mittelschiff erstreckt sich über 11 Joche und erreicht eine Länge von 60 Metern. Das Kreuzgewölbe ragt 28 Meter in die Höhe und wird von massiven Pfeilern getragen. Das Mittelschiff ist schlicht gehalten, nur im oberen Bereich der Obergaden findet sich dezente Ornamentik. Kunstwerke und farbenprächtige Glasfenster zieren hingegen die Seitenkapellen an der Südseite. Jetzt, an diesem sonnigen Vormittag, flutet das Licht durch die hohen Fenster und taucht den Innenraum in ein sanftes Farbenspiel.

Langhaus – Cathédrale Notre-Dame de Rouen
Vierung und Chor

Besonders beeindruckend ist die Vierung, an der sich die beiden Seitenschiffe treffen. Mit einer Länge von fast 54 Metern ist das Querschiff kaum kleiner als das Langhaus. Leider ist der Blick in den Chor durch die Restaurierungsarbeiten versperrt. Dafür ist ein besonderes Highlight im Nordflügel des Querhauses sichtbar: die prachtvolle Treppe der Bibliothekare. Sie wirkt wie aus einem Märchen.

  • Vierung - Cathédrale Notre-Dame de Rouen
  • Querhaus - Cathédrale Notre-Dame de Rouen
  • Treppe der Bibliothekare - Cathédrale Notre-Dame de Rouen
  • Treppe der Bibliothekare, Detail - Cathédrale Notre-Dame de Rouen
  • Chor - Cathédrale Notre-Dame de Rouen
  • Kapelle der heiligen Jungfrau - Cathédrale Notre-Dame de Rouen
  • Fensterrosette über dem Nordportal - Cathédrale Notre-Dame de Rouen
  • Christusfigur - Cathédrale Notre-Dame de Rouen

Das Südfassade

Als wir wieder nach draußen kommen nehmen wir uns die Zeit noch eine Blick auf die die Südfassade Kathedrale zu werfen.

  • Saint-Étienne-Portal Detail - Cathédrale Notre-Dame de Rouen
  • Saint-Étienne-Portal Detail
  • Dachreiter auf dem Chor - Cathédrale Notre-Dame de Rouen

Weiter durch Rouen

Nach unserem Besuch der Kathedrale radeln wir weiter durch die Altstadt von Rouen. Vorbei an der Südfassade erreichen wir den Place Barthélémy, der von wunderschönen Fachwerkhäusern gesäumt wird. An der Ostseite ragt die Église Saint-Maclou empor – kleiner als die Kathedrale, aber nicht weniger beeindruckend. Leider ist sie heute geschlossen. Ein vierbeiniger Stadtbewohner nutzt jedoch den kleinen Brunnen an der Nordwestecke, um sich an diesem heißen Tag abzukühlen.

  • Place Barthélémy Nordseite - Rouen
  • Place Barthélémy Südseite - Rouen
  • Place Barthélémy Brunnen - Rouen
  • Église Saint-Maclou - Rouen
  • Hauptportal Église Saint-Maclou - Rouen
  • Tympanon Église Saint-Maclou - Rouen

Wir halten uns wieder nach Westen und haben in der Rue Saint Romain nochmal ein Begegnung mit der Cathédrale Notre-Dame de Rouen. Ein aufwendig gestaltetes gotisches Tor für in einer Hof, der direkt vor dem Nordportal des Querschiffes und der Bibliothek der Kathedrale endet.

  • Tor zum Hof der Bibliothek - Cathédrale Notre-Dame de Rouen
  • Nordportal - Cathédrale Notre-Dame de Rouen
  • Fensterrosette über dem Nordportal - Cathédrale Notre-Dame de Rouen

Über die Rue de la Croix de Fer gelangen wir zur Rue Saint-Nicolas, wo wir uns in einer kleinen Boulangerie mit frischem Baguette und süßen Köstlichkeiten eindecken.

Unser Weg führt uns vorbei am imposanten Palais de Justice in der Rue aux Juifs und schließlich zur Rue du Gros-Horloge, wo wir den prachtvollen Uhrenturm von Rouen bewundern. Über den Place de la Cathédrale kehren wir an die Seine zurück. Von der Pointe Boieldieu aus genießen wir den Blick auf den breiten Strom.

  • Rue Saint-Nicolas - Rouen
  • Uhrenturm - Rouen
  • Rue du Gros Horloge - Rouen
  • Tourist Information am Place de la Cathédrale - Rouen
  • Quais - Rouen

Gemächlich radeln wir entlang der Promenade am rechten Flussufer zurück zu unserem Wohnmobil. Ein passendes Restaurant für das Mittagessen finden wir nicht, doch eine kleine Pause mit Blick auf die Seine und das Stadtpanorama macht diesen Augenblick perfekt.

Ein kleines Drama im Hafen

Wieder am Wohnmobil angekommen, beginnen wir, unsere Sachen zusammenzupacken. Wir wollen heute noch weiter Richtung Deutschland. Währenddessen ereignet sich im Jachthafen ein kleines Drama. Ein Skipper will sein Motorboot auf einem Trailer zu Wasser lassen. Dazu schiebt er den Bootsanhänger auf der Anhängerkupplung eines offenbar nagelneuen schneeweißen Peugeot 308 die Sliprampe hinunter. Irgendetwas geht schief. Plötzlich stehen das Boot mit dem Trailer und der Peugeot im Wasser. Das Wasser reicht dem Auto bis zur Heckscheibe. Welch ein Ärgernis!

Schnell ist jemand mit einem Allrad-Pickup zur Stelle, um das Gespann zu retten. Trotzdem dauert es keine zehn Minuten, bis die Feuerwehr anrückt, um eventuell ins Wasser austretendes Öl zu bekämpfen. In der Haut des Skippers möchte ich jetzt nicht stecken. Was mag der sich ärgern, zumal heute auch noch der französische Nationalfeiertag ist!

Wir lassen den Armen in Ruhe, zumal sich inzwischen ausreichend Gaffer eingefunden haben. Lieber nutzen wir noch einmal die Entsorgungsstation auf dem Platz und machen uns anschließend auf den Weg.

Weiter nach Westen

Gegen 13:30 Uhr brechen wir dann auf. Noch einmal geht es durch den dichten Verkehr von Rouen am Ufer der Seine entlang. Dann durch den Tunnel de la Grand’Mare in Richtung der Autobahn. Die nun folgenden 473 Kilometer bis an die Moselle fahren wir durch. Auf den Autobahnen A28 – der Autoroute du Pique-Prune – und A29 – der Autoroute des Estuaires – geht es bis an den südlichen Autobahnring von Amiens. Linker Hand können wir kurz den hoch aufragenden Vierungsturm und das gewaltige Kirchenschiff der Kathedrale von Amiens ausmachen. Ein Ort, den wir sicher noch besuchen werden.

Heute geht es aber weiter nach Osten. Auf der A29 bis Saint-Quentin und auf der A26 – der Autoroute des Anglais – bis an den Stadtrand von Reims. Dort wechseln wir auf die von Paris kommende A4, die die Hauptstadt mit Metz, dem alten Hauptort von Lothringen, verbindet.

Die Fahrt von Rouen bis dorthin ist wenig spektakulär. Wir durchqueren Landschaften mit so klangvollen Namen wie Picardie oder Champagne, empfinden das Landschaftsbild aber eher als gewöhnlich. Meist sind es weite, hügelige Hochflächen, die wir durchfahren, intensiv landwirtschaftlich genutzt. Der Getreideanbau scheint im Vordergrund zu stehen, und in der Champagne natürlich der Weinbau.

Orte des Schreckens

Dann weisen die Schilder an manchen Autobahnabfahrten auf Orte hin, die für immer mit den Schrecken des Ersten Weltkriegs verbunden sein werden. So führt die ein Stück hinter Amiens die unserem Weg kreuzende A1 durch die Felder der Schlacht an der Somme. In dieser verlustreichsten Schlacht des Krieges wurden auf beiden Seiten über eine Million Männer getötet, verwundet oder vermisst. Welch ein Grauen, welch ein Leid!

Und dann geht es noch an Verdun vorbei. Der Name der Kleinstadt wurde zum Synonym für die größte Materialschlacht der Geschichte. Dieses sinnlose Inferno tobte 302 Tage – vom 21. Februar 1916 bis zum 19. Dezember 1916. Auch dort waren die Verluste an Menschen gewaltig. Genau wird man das nie ermitteln können. Schätzungen gehen aber von 714.000 bis 974.000 Soldaten aus – von den enormen materiellen Verlusten einmal ganz abgesehen. Mit den so verlorenen Mitteln hätten die Kriegsparteien Bildung und Wissenschaft voranbringen können.

Metz

Mit diesen Gedanken erreichen wir die Moselle und Metz. Als wir die Autobahn verlassen, haben wir 470 Kilometer Autobahn hinter uns. An drei Mautstellen wurden 55,60 € fällig – zwölf Cent pro Kilometer also. Beim Sprit hatten wir noch eine Begegnung mit dem Spitzenpreis der Reise. Für satte 2,14 € je Liter flossen 64,84 Liter Diesel in den Tank. Macht 139,34 € – inklusive Mehrwertsteuer natürlich. Die beträgt dort übrigens 20 Prozent. So gesehen sollten wir in Deutschland nicht klagen.

Wir kurven ein wenig durch die Altstadt, bis wir den wunderbar gelegenen Stellplatz in einem kleinen Park direkt am Ufer der Moselle erreichen. Als wir den Motor abstellen, stehen wir direkt am Ufer des Flusses mit einem schönen Blick auf das Wasser – es geht auf 18:30 Uhr zu. Die Parkgebühr von 4,00 € wird nicht fällig, da heute Feiertag ist, erläutert uns ein netter Nachbar. Na dann ist ja das eine Prozent Mehrwertsteuer mehr im Vergleich zu Deutschland beim Tanken ist heute wieder eingespart.

Um die berühmte Kathedrale von Metz zu besuchen, ist es nun zu spät. Und ehrlich gesagt bin ich nach dem Autobahnmarathon am Nachmittag ein wenig platt. Daher suchen wir uns ein nettes Bistro für ein kleines Abendessen.

Bistro Le Saint-Marcel und der Tagesausklang

Zehn Minuten Fußweg vom Stellplatz entfernt finden wir – gleich an der Pont Saint-Marcel – das nette, traditionelle Bistro Le Saint-Marcel. Für 69,90 € gibt es dort für uns ausreichend Speis und Trank in guter Qualität. Außerdem können wir an diesem schönen Sommerabend draußen, fast am Ufer der Moselle, sitzen. Das tut uns nach den vielen Stunden im Auto wirklich guttut. Auch können wir beobachten, wie flexibel der Service unseres Gastgebers ist. Plötzlich kommt die Kellnerin mit einem voll beladenen Tablett aus dem Bistro und eilt zum Flussufer. Dort hatte gerade ein Motorboot festgemacht. Dessen Besatzung nimmt mit großem Hallo das Tablett entgegen, bezahlt – und rauscht davon. Wunderbar!

Zurück am Wohnmobil sitzen wir noch lange draußen, schauen auf den Fluss und lassen die letzten 30 Tage ein wenig Revue passieren, während wir bei einer Flasche Wein ein Fazit unserer Reise ziehen. Hin und wieder unterbricht das Quengeln eines Kleinkindes die Idylle. Es gehört zu unserem Nachbarn, einem jungen Paar, vielleicht Mitte zwanzig. Während sie sich redlich und ein wenig genervt bemüht, das Kleine zu beruhigen, sitzt er vor seinem Wohnmobil. Dabei schleift er von Hand hingebungsvoll ein teures Messer an einem dieser in Mode gekommenen Steine mit Diamantbesatz – als wolle er damit Atome spalten. Na ja, jedem sein Hobby. Irgendwie scheint sein Tun schon ein wenig meditativ zu sein.

Der Beitrag Rouen – Metz erschien zuerst auf Zugvogel - ein Reiseblog.

]]>
27814
Arromanches-les-Bains – Cabourg – Rouen https://www.mit-uns-entdecken.de/arromanches-les-bains-cabourg-rouen/ Wed, 13 Jul 2022 21:59:00 +0000 https://www.mit-uns-entdecken.de/?p=27812 Arromanches-les-Bains Der Morgen des 13. Juli gestaltet sich noch unangenehmer als der gestrige Tag. Bereits um 05:00 Uhr beginnt der Lärm, der uns aus dem Schlaf reißt. Diesmal ist es […]

Der Beitrag Arromanches-les-Bains – Cabourg – Rouen erschien zuerst auf Zugvogel - ein Reiseblog.

]]>

Arromanches-les-Bains

Der Morgen des 13. Juli gestaltet sich noch unangenehmer als der gestrige Tag. Bereits um 05:00 Uhr beginnt der Lärm, der uns aus dem Schlaf reißt. Diesmal ist es nicht ein Rasenmäher, der knatternd die Stille zerreißt. Vielmehr braust zu dieser frühen Stunde der Müllwagen heran, um polternd die großen Abfallcontainer zu entleeren.

Ab ca. 06:30 verlassen unsere Nachbarn nach und nach den Platz auf der Suche nach neuen Zielen. Auch das Starten der Motoren und das Rangieren der Camper auf dem Platz trägt nicht zur morgendlichen Ruhe bei. So verbringen wir die ersten Stunden nach Sonnenaufgang ein wenig genervt im Bett. Frühes Aufstehen würde sich für uns aber auch nicht lohnen. Wir möchten uns gerne noch die Multivisionsshow im 360°-Kino gleich nebenan anschauen. Die erste Vorstellung dort beginnt aber erst um 10:00 Uhr.

So verbringen wir den Morgen mit einem ausgiebigen Frühstück oben auf den Klippen von Arromanches mit Blick auf das Meer. Gegen 09:00 Uhr erreichen wir telefonisch unseren Wohnmobilverleiher. Wir berichten von dem Steinschlag, den wir uns gestern eingefangen haben. Er ist froh, dass wir nicht in eine Werkstatt müssen und die Fahrt Richtung Heimat fortsetzen können. Damit das so bleibt, rät er uns, den Schaden mit Tesafilm abzukleben. Dies sei wohl eine gute Methode, um einen vom Einschlagkrater ausgehenden Riss zu vermeiden. Das leuchtet uns ein. Leider haben wir keinen Tesafilm dabei. Mal sehen, wie wir dieses Problem zeitnah lösen können.

Kriegsgerät und ein Blick auf Arromanches

Nach dem Frühstück machen wir uns zu Fuß auf den Weg zum Kino gleich nebenan. Links und rechts des Weges ist diverses Kriegsmaterial ausgestellt, das am D-Day, dem Tag der Landung der alliierten Truppen unten am Strand, eine Rolle spielte. Dazu gehören die sogenannten „Rommelspargel“. Das sind Ungetüme aus riesigen stählernen Spießen, die kurz unter der Wasserlinie aufgestellt wurden, um den Landungsbooten und Schwimmpanzern der von der See her angreifenden Truppen den Bauch aufzureißen. Auch Landungsbrücken aus Stahl wie die die Britten hier benutzten werden präsentiert.

Außerdem bietet sich ein schöner Blick auf das unten im Tal gelegene Arromanches-les-Bains. Der heute keine 500 Seelen zählende Ort spielte beim D-Day eine Schlüsselrolle. Er gehörte zum Landungsabschnitt Gold Beach. Dort errichteten die anlandenden britischen Truppen einen ersten Brückenkopf, da der Ort als Standort für einen der beiden sogenannten Mulberry-Häfen ausgewählt wurde. Über diese künstlichen Häfen aus riesigen Stahlbetonelementen sollte nach dem D-Day der Großteil der Männer und des Materials der Alliierten an Land gebracht werden.

  • Arromanches
  • Rommelspargel - Arromanches
  • Landungsbrücke - Arromanches

Arromanches 360

Das moderne Rundkino Arromanches 360 ist wohl architektonisch von den Bunkeranlagen inspiriert, die die Deutschen an den Küsten der Normandie von 1943 bis 1944 in Stahlbeton gegossen haben. Ähnlich wie die Geschützbunker damals scheint der Bau zum Teil in der Erde versenkt zu sein. So hat man den Eindruck ein gut geschütztes unterirdisches Gebäude zu betreten. Obenauf eine Plattform, die als Aussichtspunkt mit Panoramablick genutzt werden kann.

Arromanches 360
Arromanches 360

Im Kino angekommen, erwerben wir für 7,00 € pro Person Tickets für die Vorstellung um 10:20 Uhr. Zu unserer Überraschung werden wir an der Kasse mit einem “Grüß Gott” und in fließendem Deutsch begrüßt. Deutschsprachiges Personal ist wohl angesichts des Themas hier eine unabdingbare Notwendigkeit. Die kurze Wartezeit verbringen wir in einer Art Foyer das auch als Ausstellungsraum genutzt wird. Nach ca. 15 Minuten dürfen wir den Kinosaal betreten. Dieser hat so gar nichts mit einem gewöhnlichen Kino gemein. Der Raum ist rund, und an den uns umgebenden Wänden sind neun Großbildschirme angeordnet. Die folgenden 20 Minuten bewegter Bilder laufen als ein Panorama ab, das uns vollständig umgibt. Wir können uns dabei frei im Raum bewegen.

Der Film – 100 Tage Schlacht um die Normandie

Das, was vor, neben oder hinter uns abläuft, ist keine leichte Kost. In nur 20 Minuten wird die 100 Tage dauernde Schlacht um die Normandie vom 6. Juni bis zum Spätsommer 1944 dargestellt. Das Material stammt aus britischen, kanadischen, deutschen, amerikanischen und französischen Filmarchiven und wurde effektvoll zusammengeschnitten. Es wird gestürmt, geschossen, gelitten und gestorben. Es geht um die Vorbereitungen der Alliierten auf den Britischen Inseln, die stürmische Überfahrt der fast 7.000 beteiligten Schiffe, den Sturm auf die Strände der Normandie und die Kämpfe im Landesinneren.

Der Schrecken der kriegerischen Handlungen und das Leid der Zivilbevölkerung gehen dem Zuschauer bis ins Mark. Das, was wir sehen, ist kein wohl inszenierter Spielfilm, bei dem die Schauspieler nach dem Drehtag in ihre wohlbehüteten Quartiere zurückkehren können. Auf diesen Bildern sterben echte Menschen, sind unwiederbringlich verloren, und meist noch so jung, dass wir es uns kaum vorstellen können.

Nach 20 Minuten ist die Schlacht für uns vorbei, und wir sind uns sicher, dass uns schon eine einzige Minute eines solchen Erlebens völlig überfordert hätte.

Die Sache mit dem Tesafilm

Nach der Vorführung schlendern wir noch durch den Museumsshop und nehmen als Andenken eine Nachbildung der bekannten D-Day-Klicker mit. Dieses kleine Utensil hatten die Männer der bereits in der Nacht abgesetzten US-Luftlandetruppen bei sich. Mit einem Daumendruck konnte ein Klickgeräusch erzeugt werden. Dies sollte den Fallschirmspringern nach ihrer Landung im Dunkeln als Erkennungszeichen dienen. Das dies nicht immer klappte zeigt eine spannende Szene aus dem monumentalen Spielfilm “Der längste Tag“.

Beim Bezahlen an der Kasse bitten wir die Kassiererin um ein Stück von der Rolle Tesafilm, die in ihrer Nähe steht. Das soll den Steinschlag in der Frontscheibe unseres Autos stabilisieren – so unser Plan. Die Dame an der Kasse versteht ob unseres mangelhaften Französisch allerdings nur „Bahnhof“ und hat keine Ahnung, was wir von ihr wollen. Wir versuchen es mit Gesten und Pantomime, doch auch unser radebrechendes Englisch hilft nicht weiter. Hätten uns Koryphäen des feinen deutschen Humors wie Loriot oder Hape Kerkeling bei unserem Tun beobachten können, wäre daraus sicherlich ein Sketch entstanden, der das Zeug hätte dem Zuschauer Lachtränen zu entlocken.

Als der nette Mann mit dem bayerischen Dialekt vom Ticketschalter, wohl auf dem Weg in seine Pause, vorbeikommt, werden wir erlöst. Er übersetzt unser Anliegen schnell ins Französische, und sofort wird uns bereitwillig geholfen. Stolz verlassen wir das Arromanches 360° mit vier Zentimetern transparentem Tesafilm.

Zurück am Wohnmobil wird der Tesafilm rasch angebracht, und wir können die nächste Etappe unserer Reise starten. Diese soll uns nun ein gutes Stück weiter in Richtung Heimat bringen. Denn in drei Tagen, am Samstag um 10:00 Uhr, muss unser Auto, innen gereinigt und geputzt, wieder auf dem Hof unseres Wohnmobilverleihers stehen. Bis dahin haben wir noch gute 1.000 Kilometer vor uns. Diese wollen wir jedoch nicht durchfahren, sondern uns noch ein wenig die Normandie anschauen.

Entlang der Küste bis zur Orne

Hier ist der korrigierte Text mit den französischen Eigennamen erhalten:

Heute interessieren uns in erster Linie die Küsten. Wir möchten auch noch ein hübsches Plätzchen am Strand finden, wo wir ein bis zwei Stunden lang Sonne und Meer genießen können. So geht es zunächst auf der D 514 immer an der Küste entlang. Hinter Asnelles führt die Straße durch die Felder oben auf den Klippen, und hinter Mont Fleury verläuft sie mehr und mehr auf Meeresniveau in der Nähe der Strände. Hier und da gibt das dichte Buschwerk links der Straße den Blick auf Stranddünen frei.

Wir passieren die quirligen Badeorte Courseulles-sur-Mer und Bernières-sur-Mer. Auch diese standen im Fokus der Ereignisse rund um den 6. Juni 1944. Dort, am Strandabschnitt Juno Beach, waren es kanadische Truppen, die den deutschen Besatzern zu Leibe rückten. Auch hier ist das Gedenken an die Geschehnisse rund um den D-Day allgegenwärtig. Am stärksten wohl in Courseulles-sur-Mer, wo es mit dem Centre Juno Beach und dem Mémorial de Juno Beach zwei besondere Orte der Erinnerung gibt.

  • Courseulles-sur-Mer
  • Bernières-sur-Mer

Über die Orne

Ab Saint-Aubin-sur-Mer scheint uns die D 514 mehr und mehr durch die dicht bebaute Küstenorte zu verlaufen. Diese ziehen sich wie an einer Perlenschnur fast ohne Unterbrechung bis Ouistreham an der Mündung der Orne dahin. Um schneller voranzukommen, weichen wir ins Landesinnere aus und halten auf Douvres-la-Délivrande zu. Dort zwingt uns eine Umleitung auf eine Nebenstrecke. Über diese erreichen wir Bénouville, wo wir auf der Pegasus-Brücke, einer modernen Wippbrücke aus dem Jahr 1994, den Caen-Kanal überqueren. Ihr Vorgängerbau stammte aus dem Jahr 1935. Sie spielte am D-Day eine wichtige Rolle und wurde am 6. Juni von britischen Luftlandetruppen unbeschadet erobert. Diese trugen einen Pegasus auf ihren Schulterstücken, wodurch die Brücke zu ihrem heutigen Namen kam.

Pegasusbrücke
Pegasusbrücke

Kurz danach überqueren wir die Orne und halten uns wieder in Richtung Meer. Die Strände des D-Day lassen wir nun hinter uns. An der Orne-Mündung lag die östliche Grenze des riesigen Landungsgebietes, das sich von Ouistreham bis zum Omaha Beach bei Vierville-sur-Mer im Westen erstreckte.

Bisher hatten wir entlang der Küste kein Glück bei unserer Suche nach einer Badestelle. Zunächst waren uns die Strände zu weit von der Straße entfernt, und später in den Badeorten konnten wir keine geeigneten Parkmöglichkeiten finden.

So hoffen wir, hinter Ouistreham mehr Glück haben. Und tatsächlich, nur wenige Kilometer weiter, kurz hinter Merville-Franceville-Plage, finden wir einen komplett freien Parkplatz gleich hinter dem Strand. Dass diesen jedoch bei dem schönen Wetter niemand nutzt, macht uns ein wenig skeptisch. Bei genauerem Hinsehen erfahren wir, dass dieser Platz für einen ganz besonderen Zweck reserviert ist: Hier entladen die Freunde des Trabersports ihre sicher nicht gerade günstigen Rennpferde, um diese vor den Sulky gespannt am wenige Meter entfernten Strand zu trainieren.

Parken nur für Traber
Parken nur für Traber

Cabourg

Also geht unsere Suche weiter. Kurzerhand biegen wir links in die Nebenstraßen von Cabourg ab und finden in der Rue Léon Pican ein schattiges Plätzchen für unser Auto. Zu Fuß geht es keine 150 Meter die Rue de Rouen hinauf, und wir stehen auf dem Plage de Cabourg, unterhalb einer beeindruckenden Villa oben auf den Dünen. Rechts von uns, am Strand, die moderne Skyline von Cabourg mit der Strandpromenade, dem Casino und den seltsam seelenlosen, modernen Hotel- und Appartementanlagen. Links erstreckt sich ein weiter, offener Strand mit einer eher lockeren Bebauung oben in den Dünen.

Jetzt, gegen 13:00 Uhr, wird der Strand wegen der auflaufenden Flut immer schmaler. Eine gute Gelegenheit, uns in die Fluten zu stürzen. Schnell wird uns jedoch klar, dass die Wasserqualität dort der Schönheit des Strandes deutlich nachsteht. Tang, Federn, Plastikmüll und Salatblätter treiben im Wasser. Es gibt zudem andere Substanzen, die wir lieber nicht näher in Augenschein nehmen. All das treibt an der Wasseroberfläche und trübt das Vergnügen beim Schwimmen doch erheblich. So verlassen wir das Wasser nach relativ kurzer Zeit und verbringen lieber noch ein Stündchen am Strand, wo wir uns die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Dann haben wir genug Sonne getankt.

  • Auf der Düne am Plage Cabourg
  • Plage Cabourg
  • Plage Cabourg
  • Villa am Plage Cabourg

Es geht wieder die steile Düne hinauf und weiter zum Wohnmobil. Wir starten in Cabourg gegen 14:30 Uhr und nehmen Kurs auf Rouen. Wir haben uns die Stadt an der Seine für unsere vorletzte Nacht in Frankreich ausgesucht und wollen uns morgen die gotische Kathedrale ansehen.

Weiter nach Rouen

Die Fahrt dorthin ist unspektakulär und führt uns über die D 400 zur A 13, auf die wir an der Anschlussstelle Dozulé auffahren. Die 88 Autobahnkilometer kosten uns 11,60 Euro, die an zwei Mautstellen zu entrichten sind. In die Stadt geht es dann über die N139 und die nun doch spektakulär anmutende Pont Gustave Flaubert. Sie kann ihren vierspurigen Mittelteil an zwei 86 Meter hohen Pylonen so weit anheben, dass eine Durchfahrtshöhe von 55 Metern entsteht. Sie gilt als die höchste Hubbrücke Europas. Dank ihr haben auch Ozeanriesen und Großsegler die Möglichkeit, von Rouen die Seine weiter aufwärts zu befahren. Letztere werden alle fünf Jahre zur sogenannten Armada, einer der größten Schiffsschauen Europas, in Rouen begrüßt. Der Hubmechanismus oben auf den Pylonen erinnert sehr an alte Hafenkräne. Sicher eine Reminiszenz an die große Hafentradition von Rouen.

Von der Brücke aus können wir eigentlich schon unser Tagesziel sehen: die Marina von Rouen. Sie befindet sich in einem ehemaligen Becken des Hafens von Rouen, gleich links vor uns. Um dorthin zu gelangen, müssen wir jedoch eine Schleife durch das Schnellstraßensystem von Rouen drehen.

Rouen

Hier ist der korrigierte Text mit den französischen Eigennamen erhalten:

Gegen 16:10 Uhr parken wir auf dem Wohnmobilstellplatz an der Marina von Rouen ein. Auch dort haben die Freunde des Wassersports erkannt, dass sie in gewisser Weise in einer Seelenverwandtschaft mit dem fahrenden Volk der Wohnmobilisten leben und diese gerne als Gäste empfangen. Außerdem spült diese Symbiose auch ein wenig Geld in die Kassen der Hafenbetreiber – eine von uns immer wieder gerne genutzte Win-Win-Situation.

Wir unternehmen heute nicht mehr viel, denn es ist inzwischen unerträglich heiß geworden. Ich nutze nur den Carrefour City am ehemaligen Dock 76 für einen kleinen Einkauf. Ansonsten ist Abhängen angesagt: Die Batterien für die Kameras müssen aufgeladen, Bilder von den Aufnahmegeräten auf Datenträger überspielt und die Ereignisse der letzten drei Tage notiert werden. Wir essen draußen und genießen, wie die Sonne hinter den Bergen von Rouen ein spektakuläres Schauspiel bietet. Wie gut es uns geht, wird uns erst am späteren Abend bewusst, als die deutschen Medien über den ersten Jahrestag der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen berichten.

Marina Rouen
Marina Rouen

Der Beitrag Arromanches-les-Bains – Cabourg – Rouen erschien zuerst auf Zugvogel - ein Reiseblog.

]]>
27812
Saint Malo – Bayeux – Arromanches-les-Bains https://www.mit-uns-entdecken.de/saint-malo-bayeux-arromanches-les-bains/ Tue, 12 Jul 2022 22:55:00 +0000 https://www.mit-uns-entdecken.de/?p=27810 Die Nacht endet früh für uns in Saint Malo. So brechen wir eher auf als sonst und nehmen heute auch eine etwas längere Etappe in Angriff. Bayeux soll unser erstes […]

Der Beitrag Saint Malo – Bayeux – Arromanches-les-Bains erschien zuerst auf Zugvogel - ein Reiseblog.

]]>
Die Nacht endet früh für uns in Saint Malo. So brechen wir eher auf als sonst und nehmen heute auch eine etwas längere Etappe in Angriff. Bayeux soll unser erstes Ziel sein. Dort wollen wir uns den berühmten Teppich von Bayeux anschauen. Wir werden aber auch von einer sehr schönen Altstadt und der Pracht der Kathedrale von Bayeux überrascht. Danach geht es ans Meer. Dort wollen wir eine erste Begegnung mit den Geschehnissen rund um den D-Day vom Juni 1944 wagen.

Die Aufbruch in Le Bignon

Die Nacht auf dem Parking du Davier am Stadtrand von Saint-Malo endet für uns am sehr frühen Morgen. Punkt 06:35 Uhr stimmt ein Rasenmäher sein „Konzert“ an, das uns den letzten Schlaf raubt. Wir hoffen zunächst, dass es vielleicht gleich vorbei ist, und bleiben in der Hoffnung auf ein weiteres Stündchen Schlaf erst einmal liegen. Als wir diese Strategie gegen 08:00 Uhr aufgeben und aufstehen, stellt der Rasenmäher wie zum Hohn 10 Minuten später sein Knattern ein und verstummt.

Um 09:28 Uhr brechen wir mit dem Ziel Bayeux auf. Die gut 160 Kilometer bis dorthin sollten in etwa zwei Stunden zu schaffen sein. Bevor es jedoch richtig auf die Piste geht, legen wir am Relais St. Malo Quest einen Tankstopp ein. Mit 1,953 Euro pro Liter liegen wir unter unserer akzeptablen Zwei-Euro-Grenze und sind mit diesem Stopp recht zufrieden. Das Einzige, was wir hier jedoch nicht finden, ist eine Möglichkeit, unser Altglas loszuwerden, das sich in den letzten Tagen im Auto angesammelt hat.

Nun geht es auf der N176 in Richtung Osten. Nach den ersten 15 Kilometern fällt uns rechts von unserer Route, gleich neben der Nationalstraße, der Ort Dol-de-Bretagne auf. Eine mächtige Kathedrale mit Doppeltürmen am Westwerk ragt über die geduckten Häuser des Städtchens empor. Da unser Reiseführer berichtet, dass Dol einst die Hauptstadt der Bretagne war, verlassen wir kurzentschlossen die Schnellstraße und drehen eine Runde durch das gerade einmal 5.800 Einwohner zählende Städtchen. Die romanische Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert ist von außen sehr beeindruckend und kommt auf unsere Besuchsliste für eine zukünftige Reise in diese Gegend.

Weiter nach Bayeux

Weiter geht es auf der Nationalstraße, die bei Pontorson zur N175 wird. Hier und da haben wir rechter Hand einen Blick auf den legendären Mont-Saint-Michel. Es ist immer wieder erstaunlich, welche Wirkung dieses einzigartige Gebilde aus Fels und Kathedrale selbst aus dieser Entfernung auf den Betrachter hat.

Steinschlag

Bei Avranches wechseln wir auf die Autobahn A84 und fahren weiter, wobei wir jeden Park- oder Rastplatz ansteuern, um die Sache mit dem Altglas zu lösen – leider ohne Erfolg. Dafür sorgt ein Steinschlag auf der Autobahn, der quasi aus dem Nichts kommt, dafür, dass unsere Windschutzscheibe fast zu Altglas wird. Mit einem scharfen, fiesen Schlaggeräusch gräbt offenbar ein Splitter oder ein Kieselstein einen deutlich sichtbaren Krater in das Glas. Sehr ärgerlich. Später sollte uns dieser Schaden etwa 500 Euro kosten. Aber die Scheibe hält wenigstens, sodass wir die Fahrt fortsetzen können.

Steinschlag

Gegen 11:40 Uhr verlassen wir die A84 bei Monts-en-Bessin und fahren nach Norden in Richtung Bayeux. Als wir den südlichen Stadtrand erreichen, schlägt unser Navi uns einen recht seltsamen und verworrenen Weg ins Stadtzentrum vor. Das hat jedoch den Vorteil, dass wir an einem Altglascontainer mit Parkmöglichkeit vorbeikommen. So können wir uns endlich der leeren Gläser und Flaschen entledigen, die in unserem „Keller“ unnötig viel Platz weggenommen haben.

Bayeux

Um 12:30 Uhr stellen wir den Camper auf dem Marché Saint-Patrice, dem historischen Marktplatz von Bayeux, ab und machen uns mit den Rädern auf den Weg. Zunächst geht es die quirlig belebte Rue Saint-Malo hinunter. In den meist zweigeschossigen, historischen Häusern haben zahlreiche Läden ihre Heimat gefunden. Ganz klar dominieren hier Bekleidungsgeschäfte. Doch auch Immobilienbüros, Lebensmittelhändler, Bäckereien, Souvenir- und Buchläden sind vertreten. Ergänzt wird das Angebot durch Optiker, Schuh- und Handyläden sowie Apotheken. Bistros, Bäckereien und ein Subway sorgen für das leibliche Wohl, und wenn die Frisur nicht mehr richtig sitzt, ist auch ein Coiffeur zur Stelle. Die Rue Saint-Malo ist schmal. Nur eine Spur steht den PKWs in eine Richtung zur Verfügung. Die wenigen Parkbuchten sind von der Kundschaft der vielen Geschäfte gut ausgelastet.

Dann biegen wir nach rechts in die Rue des Cuisiniers ein, die „Straße der Köche“. Und tatsächlich scheint hier das kulinarische und gastronomische Herz von Bayeux zu schlagen. Bistros, Crêperien und Restaurants dominieren besonders den hinteren Teil der Straße, kurz vor der Cathédrale Notre-Dame de Bayeux. Gerne würden wir verweilen, doch wir haben ein anderes Ziel.

  • Rue des Cuisinieres, Bayeux
  • Restaurant l' Assiette Normande, Bayeux

Kathedrale von Bayeux

Zunächst stehen wir vor dem prächtigen Portal an der Westfassade, die in der Mittagshitze einen kühlen Schatten wirft.

Die Westfassade

Auffällig sind die fünf Portale, von denen jedoch nur drei mit einer Tür ins Innere versehen ist. Das linke und rechte äußere Portal sind quasi blind und ohne Tür. Einst standen in diesen Portalen je zwei Skulpturen. Ihre kunstvoll gestalteten Nischen mit Sockeln und Dächern sind heute leer. Fielen sie, wie so viele andere sakrale Kunstwerke, der Wut der Bevölkerung während der Französischen Revolution zum Opfer?

Das Tympanon über der doppelflügeligen Tür des Hauptportals bietet keinen Platz für die an dieser Stelle sonst übliche Darstellung des Weltgerichts. Stattdessen wird dieses Thema gleich zweimal aufgegriffen: Über den benachbarten nördlichen und südlichen Nebenportalen wird die Geschichte des Jüngsten Gerichts erzählt, in der Gott jene voneinander scheidet, die die Qualen der Hölle erleiden oder die Verheißungen des Himmels erfahren werden. Beide Darstellungen stammen aus dem Jahr 1427.

Über dem Hauptportal hingegen findet sich nur eine bescheidene Fensterrosette. Auf den ersten Blick mag die angesichts der übrigen Pracht etwas enttäuschend wirken. Doch richtet man den Blick nur wenige Meter höher, so erhebt sich über dem Tympanon ein riesiges vierbahniges Maßwerkfenster. Die Nachmittagssonne muss durch dieses filigran gestaltete Fenster ein beeindruckendes Licht in das Innere des Gotteshauses projizieren.

Das wuchtige Turmpaar links und rechts des Hauptportals ragt eigenartig schmucklos bis auf eine Höhe von 75 Metern in den Himmel.

Der Innenraum

Wir betreten die Kathedrale erst einige Stunden später durch die einflügelige Tür des südlichen Nebenportals. Zur Mittagszeit fand ein Gottesdienst statt, den wir keinesfalls stören wollten.

Im Inneren stehen wir vor dem gewaltigen Mittelschiff mit seinen 23 Metern Höhe, 10 Metern Breite und 96 Metern Länge. Ein Blick nach links und rechts zeigt, dass es sich bei der Kathedrale von Bayeux um einen dreischiffigen Bau handelt – anders, als es die fünf Portale an der Westfassade vielleicht vermuten lassen.

Das Mittelschiff

Ein auffallend helles Licht flutet durch die südlichen Obergaden in das Mittelschiff und lässt die kunstvolle Gestaltung der nördlichen Jochbögen und des Triforiums erkennen. Wir durchschreiten das Mittelschiff in Richtung Osten und werfen auf dem Weg noch einmal einen Blick auf die Nordseite. Mächtige Pfeiler tragen die Joche. Kunstvoll sind diese mit Diensten verziert, die als aufgesetzte Vorwandsäulen nach oben streben. Sie enden in kunstvoll gestalteten Kapitellen mit Akanthus-Motiven und setzen sich gleichzeitig in den Bögen der Arkaden fort.

Über den Arkadenbögen befinden sich geometrische Muster aus scheinbar verflochtenen Linienquartetten – rund und rechteckig –, die an arabische Vorbilder erinnern. Darüber, im Triforium, finden sich erneut Akantusmotive in ungeahnter Fülle sowie Strukturen, die den Regeln des Maßwerks folgen.

Darüber wiederum befinden sich die Obergaden mit ihren riesigen Fenstern und das filigrane Deckengewölbe. Alles fügt sich zu einer bemerkenswerten architektonischen und künstlerischen Einheit zusammen.

  • Mittelschiff und Chor, Kathedrale von Bayeux
  • Im Mittelschiff, Kathedrale von Bayeux
  • Akantuskapitell, Kathedrale von Bayeux
  • Joche, Triforium und Obergaden Kathedrale von Bayeux

Wir erreichen die Vierung, über der sich der mächtige Vierungsturm 95 Meter hoch in den Himmel erhebt. Das Gestaltungskonzept setzt sich dort nahtlos fort.

Die Vierung

In Raum der Vierung finden wir eine prächtig vergoldete Madonnenfigur in Lebensgröße. Auf dem Schoß trägt sie das Gotteskind. Das Kind, mit dem Gesicht eines Erwachsenen trägt eine Krone und hält einen Reichsapfel in der linken Hand. Die Madonna selbst ist ebenfalls mit einer Krone geschmückt und hält in der rechten Hand eine Stab mit einer französische Lilie – wohl Symbole dafür, wie eng die Normandie sich zum französischen Königreich zugehörig fühlte.

Diese enge Verbindung war keineswegs selbstverständlich. Seit der Eroberung Englands durch Wilhelm dem Eroberer. hatte der aus der Normandie stammende Adel dort das Sagen. Später versuchten Nachkommen dieses Adels, die französische Krone an sich zu reißen, was im Hundertjährigen Krieg mündete. Die Normandie gehörte dabei zu den besonders umkämpften Gebieten.

  • Gewölbe der Vierung, Kathedrale von Bayeux
  • Vergoldete Madonna mir dem Kind, Kathedrale von Bayeux
Der Chor

Von der Vierung aus schauen wir in den weiteren vier Joche langen Chor. Ein Lettner, der den Blick auf den Gebetsraum der Chorherren verdecken würde, fehlt. Auch ist die Ausstattung des Chores ist bescheiden. Nur wenige Plätze des wohl einst prächtigen Chorherrengestühls sind noch erhalten. Der Bischofsstuhl, der Altar und das Pult scheinen Produkte der Moderne zu sein. Einzig der bis zur Höhe der Obergaden aufragende Kapellenkranz mit seinen gotischen Spitzbögen, Rosetten und Medaillons zeugt von der einstigen Pracht dieses Raumes.

Wir schlendern durch den Chorumgang und nehmen die Apsis mit ihren Nebenkapellen in Augenschein. Die mittlere, die Chapelle Notre-Dame, ist die größte und wohl sehenswerteste. Im Vergleich zu ihren vier Schwestern links und rechts ragt sie doppelt so weit in die Tiefe. Den Altar schmückt erneut eine Darstellung der Gottesmutter mit dem Kind. Das Motiv ähnelt der vergoldeten Plastik in der Vierung, doch hier wurde auf filigrane Malerei statt auf durchgehende Vergoldung gesetzt. Zudem wirkt das Kind mit seinem kindlichen Gesicht natürlicher.

  • Chorumgang, Kathedrale von Bayeux
  • Chapelle Notre-Dame, Kathedrale von Bayeux
  • Madonna mit dem Kinde, Chapelle Notre-Dame, Kathedrale von Bayeux
In der Krypta

Bevor wir die Kathedrale verlassen, steigen wir noch in die Krypta hinab. Fresken mit musizierenden Engeln über schlichten korinthischen Säulenkapitellen und eine farbenprächtige Malerei an den Seitenwänden sind die künstlerischen Highlights dieses Raums. Als erster Teil der Kathedrale entstanden, geriet die Krypta im Mittelalter in Vergessenheit und wurde erst im 15. Jahrhundert wiederentdeckt. Ihr ursprünglicher Charakter blieb so weitgehend erhalten.

  • Krypta, Kathedrale von Bayeux
  • Korinthisches Kapitell, Krypta, Kathedrale von Bayeux
  • Wandbild, Krypta, Kathedrale von Bayeux
Die Fenster

Zurück geht es durch das Mittelschiff. Dabei fällt uns auch das südliche Seitenschiff mit seinen farbenprächtigen vierbahnigen Maßwerksfenstern ins Auge. Diese erzählen Geschichten aus der christlichen Liturgie und sind den Bischöfen von Bayeux gewidmet. Die meisten der Glasmalereien sind jedoch nicht mehr im Original erhalten. Besatzungen, Bilderstürme und andere historische Wirren richteten erheblichen Schaden an oder ließen diese Kunstwerke in Depots verschwinden, aus denen nur wenige ans Licht zurückkehrten.

Maßwerksfenster, Kathedrale von Bayeux
Maßwerksfenster, Kathedrale von Bayeux

Die Südfassade

Wir verlassen die Kathedrale durch das südliche Nebenportal und treten in die Rue Lambert-Léonard Le Forstier hinaus. Von dort haben wir eine gute Übersicht über die prächtige Südfassade mit ihren auffällig großen gotischen Maßwerksfenstern und dem beeindruckenden südlichen Hauptportal.

Dieses Portal ist besonders reich gestaltet. Das Tympanon über der zweiflügeligen Pforte zeigt eine Besonderheit: Nicht das Weltgericht der Apokalypse ist dargestellt, sondern das Martyrium des heiligen Thomas Becket. Dieses Motiv verweist auf die engen politischen und kulturellen Beziehungen der Normandie zu England und die Verehrung des später heiliggesprochenen Erzbischofs von Canterbury. In einem langen Machtkampf zwischen Kirche und dem englischen Königshaus wurde er der Legende nach am 29. Dezember 1170 ermordet. Bereits im 13. Jahrhundert wurde dieses Ereignis in Bayeux künstlerisch verarbeitet.

Den schönsten Blick auf die Kathedrale von Bayeux finden wir ein paar Meter weiter in Richtung Osten. Unter stahlblauem Himmel, über dem erste Federwolken ziehen, erstrahlt die Kirche im hellen Sonnenlicht einer späten Mittagsstunde. Apsis und Chorhaus, das südliche Querschiff und die gewaltige Vierungslaterne bieten gemeinsam mit den Maßwerkfenstern, den gotischen Bögen und dem filigranen Strebewerk eine äußerst gelungene architektonische Symbiose. Als i-Tüpfelchen ragen neben dem Vierungsturm die kleinen Türmchen am Choraus und über der Fassade des südlichen Querhauses auf. Aus dieser Perspektive erscheinen sie kaum niedriger als die beiden großen Türme der Westfassade.

  • Südportal, Kathedrale von Bayeux
  • Martyrium des Thomas Becket, Südportal, Kathedrale von Bayeux
  • Chor und Südportal, Kathedrale von Bayeux

Warum vor der Kathedrale die Flaggen Kanadas, der Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritanniens wehen, wird sich uns auch heute nocht erschließen.

Wir lassen die Kathedrale hinter uns. Nicht weit entfernt, in der Allée des Augustines, wartet die eigentliche kunsthistorische Sensation von Bayeux auf uns.

Der Teppich von Bayeux

Untergebracht im ehemaligen Augustinerkloster von Bayeux befindet sich das Musée de la Tapisserie de Bayeux. Das Haus mit dem schlichten Namen „Wandteppichmuseum“ birgt das wohl bekannteste Kunstwerk des europäischen Mittelalters: den Wandteppich von Bayeux, der detailgetreu eine Geschichte aus dem 11. Jahrhundert erzählt.

Vor einem realen politischen Hintergrund geht es um Königtum und Verrat, Geiselnahme und Krieg, Rache und Sieg. Gestickt auf einer über 68 Meter langen Stoffbahn wird in farbprächtigen Bildern die Invasion der Truppen Wilhelms, Herzog der Normandie, in England geschildert. Die künstlerische Ausführung erinnert sofort an einen modernen Comic.

Um den Teppich im Original zu betrachten, ist der nicht unbeachtliche Betrag von 11,00 Euro pro Person zu entrichten. Diese Investition lohnt sich jedoch auf jeden Fall. In einem dunkel gehaltenen, länglichen Raum ist die Kostbarkeit in einer speziell angefertigten Vitrine zu bewundern. Dort ist der Teppich optimal vor Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen geschützt. Das besondere künstliche Licht trägt ebenfalls zur Erhaltung des Gewebes und der Farben bei.

  • Der Teppich von Bayeux

Ausgestattet mit einem Audioguide in deutscher Sprache können wir Szene für Szene abschreiten. So erleben wir, wie der alternde König Édouard von England, wegen seiner Frömmigkeit „Der Bekenner“ genannt, mangels eines direkten Erben Wilhelm, Herzog der Normandie, zu seinem Nachfolger bestimmt.

Die Handlung

Harold, der Schwager des Königs, soll diese Botschaft zu Wilhelm in die Normandie tragen. Es wird von Harolds Einschiffung und seiner Überfahrt über den Ärmelkanal berichtet. In der Normandie angekommen werden Harold und seine Begleiter jedoch von einem abtrünnigen normannischen Adligen festgesetzt und entführt. Für ihre Freilassung soll ein üppiges Lösegeld fließen.

Wilhelm erfährt durch einen Informanten von der Entführung und bringt den Entführer zur Räson. Harold wird Gast an Wilhelms Hof und überbringt dort die Nachricht von Wilhelms Bestimmung zum Nachfolger König Édouards nach dessen Tod.

Anschließend schildert der Teppich eine militärische Expedition Wilhelms in die Bretagne. Der Fürst von Dol hatte Wilhelm um Hilfe gebeten, da der Oberbefehlshaber der bretonischen Truppen einen Aufstand gegen seinen eigenen Herren angezettelt hatte. Harold schließt sich diesem Unternehmen an und bewährt sich besonders, als Wilhelms Reiter im Treibsand zwischen dem Festland und dem Mont-Saint-Michel in Not geraten. Der Aufständische wird besiegt, und Wilhelm und Harold kehren in die Normandie zurück. In der Kathedrale von Bayeux schwört Harold Wilhelm die Treue und verspricht, sein Vasall zu sein.

Harold kehrt nach England zurück, und es kommt, wie es kommen muss: Der alte König Édouard stirbt, und Harold reißt die Königswürde an sich. Später behauptet Harold, der Treueschwur gegenüber Wilhelm sei ihm durch eine List abgerungen worden.

Diesen Verrat kann Wilhelm nicht auf sich sitzen lassen. Außerdem will er nicht auf den ihm zustehenden Königstitel von England verzichten. In opulenten Bildern wird dargestellt, wie Wilhelm ein Heer aufstellt und eine große Flotte bauen und ausrüsten lässt. Mit Tausenden Kriegern, darunter viele Reiter, überquert er den Ärmelkanal von Saint-Valéry-sur-Somme nach Pevensey an der Südostküste Englands. Das Leben im Feldlager und die Plünderungen, die notwendig waren, um die Truppen zu versorgen, werden ebenfalls gezeigt.

Harold eilt mit seinen Truppen aus dem weit entfernten Norden Englands heran, wo er zuvor die Angriffe norwegischer Wikinger erfolgreich abgewehrt hatte. Verhandlungen zwischen Wilhelm und Harold scheitern, und es kommt zur großen Schlacht bei Hastings zwischen den Engländern und den Normannen. Allein sieben Szenen des Teppichs widmen sich diesem Gemetzel. Wilhelms Truppen erringen schließlich den Sieg, und Harold kommt auf besonders grausame Weise ums Leben: Ein Pfeil trifft ihn mitten ins Auge, und ein Schwert trennt eines seiner Beine ab.

Der Teppich erzählt all das und vieles mehr. Die Details, die die Handlung unterstützen, scheinen unendlich zu sein. Wir lernen die Waffen kennen, die damals in Schlachten verwendet wurden, erfahren, wie Schiffe gebaut und gesteuert wurden, und werden sogar Zeugen einer sexuellen Verfehlungen an Wilhelms Hof. Die obere und untere Bordüre des Teppichs zeigen unzählige Darstellungen von Tieren und Fabelwesen, aber auch Motive, die die Handlung ergänzen. So erscheint in der oberen Bordüre nahe der Szene mit Harolds Krönung als böses Omen der Halleysche Komet am Himmel über England. Vier Szenen später sind in der unteren Bordüre seltsam farblose „Geisterschiffe“ zu sehen – vermutlich ein Vorzeichen der Gefahr, die Harold vom Meer droht. Insgesamt zeigt der Teppich 623 Menschen, 202 Pferde, 55 Hunde, 505 andere Tiere, 27 Gebäude, 41 Schiffe und Boote sowie 49 Bäume.

Die Geschichte des Teppichs endet abrupt mit der Szene, in der Harold stirbt. Es gibt keine Bilder vom Triumph der Sieger oder von Wilhelms Krönung. Man vermutet, dass ursprünglich weitere Szenen existierten, die im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen sind.

Nach etwa einer Stunde haben wir alle Szenen betrachtet. Das Tempo wird dabei gewissermaßen durch den Audioguide vorgegeben, der uns fast im Minutentakt von Bild zu Bild führt. Wir besuchen noch den Museumsshop und nehmen zwei Broschüren mit, von denen eine eine Reproduktion des Teppichs im Maßstab 1:7 enthält.

Der Teppich in den Jahrhunderten

Über die Jahrhunderte hat der Teppich stark gelitten. Bis zur Französischen Revolution wurde er jährlich einmal in der Kathedrale von Bayeux gezeigt, indem man ihn an den Pfeilern der Joche aufspannte – eine Methode, die dem filigranen Gewebe sicher nicht zuträglich war. Dazwischen wurde er zusammengelegt im Tresor der Kathedrale aufbewahrt. Vom Schutz vor Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen konnte da noch keine Rede sein.

Heute weist der Teppich viele Schadstellen auf, von denen einige restauriert wurden. Um ihn in Zukunft besser präsentieren zu können, ist eine umfassende Renovierung und Erweiterung des Musée de la Tapisserie de Bayeux geplant. Das Museum wird hierzu am 1. September 2025 geschlossen. Zur Feier des 1000. Geburtstags von Wilhelm dem Eroberer im Jahr 2027 soll das Museum wieder eröffnet werden. Der Teppich wird dann in einem dem heutigen Gebäudekomplex hinzugefügten Neubau ausgestellt.

Um den Teppich auch während dieser Zeit erlebbar zu machen, gibt es eine beeindruckende Digitalisierung auf der Website des Museums. Sehr umfangreiche Informationen zum Teppich und seiner Geschichte bietet zudem ein Artikel in der deutschen Wikipedia.

Weiter an die Küste

Nach dem Besuch des Musée de la Tapisserie de Bayeux gönnen wir uns gegenüber auf der gemütlichen Terrasse des Tapestry Garden einen kleinen Mittagsimbiss. Dort sitzt man wirklich nett. Bei Burgern, Pommes und kühler Limonade resümieren wir unseren Besuch bei Wilhelm dem Eroberer und Harold, seinem Widersacher.

Anschließend geht es über die Kathedrale von Bayeux zurück zum Wohnmobil, das wir auf dem Marché Saint-Patrice abgestellt haben. Dort starten wir gegen 16:40 Uhr und fahren nach Norden.

Unser Ziel ist zunächst Port-en-Bassin-Huppain. Wir erreichen die kleine Hafenstadt gegen 17:00 Uhr. Leider ist der Stellplatz dort komplett belegt. Unser nächstes Ziel wird so Arromanches-les-Bains, der Ort auch direkt an der Küste des Ärmelkanals gelegen, war einer der wichtigsten Landepunkte der alliierten Truppen am 6. Juni 1944 war.

Auf den Weg dorthin verlassen wir kurz die D 514. Wir drehen nördlich der Straße auf Feldwegen eine Runde um die ehemaligen Stellungen der Küstenbatterie Longues-sur-Mer. Sie sollte in 2. Weltkrieg eine Schlüsselrolle bei der Abwehr der Landung der alliierten Truppen übernehmen.

Arromanches-les-Bain

Arromanches-les-Bain erreichen wir kurz darauf. Im Ort selbst gibt es zentral gelegen einen recht großen Wohnmobilstellplatz. Dieser erscheint uns jedoch wenig einladend. Also weichen wir auf den Parkplatz der Gedenkstätte für den D-Day 1944 aus. Dort oben auf den Klippen gefällt es uns deutlich besser. Von dort hat man einen guten Blick hinaus auf das Meer und die Strände von Asnelles, wo sich im Juni 1944 Dramatisches abspielte.

Strand von Asnelles
Strand von Asnelles

Der Strand gehörte am 6. Juni 1944 zum Landungsabschnitt Gold Beach am sogenannten D-Day. Dort landeten damals britische Einheiten. Durch einige glückliche Umstände gelang ihnen eine verhältnismäßig verlustarme Landung. So konnten bei einem Verlust von 400 Toten an diesem Tag erstaunliche 25.000 Mann an Land gehen.

Asnelles

Wir wollen uns den Ort dieses Geschehens etwas genauer ansehen. So nehmen wir die Räder und fahren von den etwa 50 Meter über dem Strand liegenden Klippen hinunter nach Asnelles. Bald merken wir, dass die Geschehnisse rund um die Invasion der Alliierten hier noch immer ein großes Thema sind. Schon auf der Landstraße vor Asnelles sind an der Straßenböschungen übergroße Reproduktionen von Presseartikeln aus jener Zeit installiert. Sie berichten von den Zerstörungen, dem Leid der Zivilbevölkerung in den Küstenorten, der Résistance und dem Kampf der Landungstruppen.

Zeitdokumente an der Straße, Asnelles
Zeitdokumente an der Landstraße

Wir fahren durch die Nebenstraßen von Asnelles hinunter zum Strand. Dabei stoßen wir auf einige Gedenktafeln, die auf wichtige Orte des damaligen Geschehens verweisen. So etwa eine Tafel am Ende der Allée de la Mer. Sie berichtet, dass über diese schmale Straße in den ersten vier Monaten nach dem 6. Juni 1944 220.000 Soldaten und 40.000 Fahrzeuge ins Landesinnere gelangten.

Gedenktafel in Asnelles
Gedenktafel in Asnelles

Möglich wurde dies dadurch, dass der Abschnitt von Arromanches-les-Bains bis Asnelles zum Standort des sogenannten Mulberry-Hafens B auserkoren wurde. Schon am Tag nach der Landung begann der Bau dieses Hafens. Hierzu waren in England große Senkkästen aus Stahlbeton gefertigt worden, die man über den Kanal schleppte und so vor dem Strand versenkte, dass sie eine künstliche Lagune bildeten. Diese konnte als Hafen auch für tiefgehende Schiffe genutzt werden. Am Strand von Asnelles endete der Schenkel des Hafens, über den Soldaten und Güter an Land gebracht wurden. Noch heute sind eine ganze Reihe der schweren Betonelemente vor der Küste zu sehen.

Wir bleiben ein wenig unten am Strand und beobachten das Treiben der Badegäste an diesem späten Nachmittag. Einige alte Traktoren sind auf dem weiten, trocken gefallenen Strand unterwegs und ziehen die kleinen Sportboote der Freizeitskipper an Land. Welch idyllisches Bild an einem Ort, der einst so kriegerisch war.

Strand von Asnelles
Strand von Asnelles

Dann fahren wir wieder hinauf zur Hauptstraße und machen uns auf die Suche nach einem Restaurant für win nettes Abendessen. Dieses finden wir nur wenige hundert Meter weiter: In der Bar und Brasserie La Barak’a ist noch ein Tisch für uns frei. Lage und Ambiente des kleinen Gastraums sagen uns zu, mit dem Essen sind wir jedoch weniger zufrieden. Steffis Vorspeise (Meeresfrüchteteller) und Hauptgang (falsches Filet) sind durchschnittlich, aber in Ordnung. Ich hingegen habe weniger Glück: Das Entrecôte schmeckt angebrannt, ebenso wie die Crème brûlée, die ich mir als Nachspeise ausgesucht hatte. Dafür und für zwei Getränke werden uns 82,80 Euro berechnet – ein zu stolzer Preis, wie wir meinen.


Bar und Brasserie La Barak'a
Bar und Brasserie La Barak’a

Nach diesem Reinfall schauen wir uns noch die Strandpromenade von Asnelles an. Auch hier ist der D-Day ein hoch aufgehängtes Thema – im wahrsten Sinne des Wortes. An jeder Laterne hängt hoch über uns das Porträt eines Helden der damaligen Tage.

Etwas lockerer sehen das Thema vielleicht die Kinder, die in Badekleidung einen der damaligen Bunker zu ihrem Eigen gemacht haben und auf dem Dach des Stahlbeton-Ungetüms die späte Abendsonne genießen.

  • Held des WWII, Asnelles
  • Frieden, Asnelles

Für uns bleibt noch der Rückweg zum Wohnmobil. Wir mühen uns die 50 Höhenmeter hinauf auf die Klippen zwischen Asnelles und Arromanches-les-Bains. Von dort oben genießen wir den Sonnenuntergang und beenden so einen äußerst erlebnisreichen Tag.

Der Beitrag Saint Malo – Bayeux – Arromanches-les-Bains erschien zuerst auf Zugvogel - ein Reiseblog.

]]>
27810
Tréguier – Cap Fréhel – Saint Malo https://www.mit-uns-entdecken.de/treguier-cap-frehel-saint-malo/ Mon, 11 Jul 2022 23:51:00 +0000 https://www.mit-uns-entdecken.de/?p=27807 Tréguier Nach unserem Start vom schattigen Wohnmobilstellplatz vom Tréguier am Ufer der Guindy ist die erste Etappe ein sehr kurze. Nach ca. fünf Minuten Fahrt parken wir auf dem Place […]

Der Beitrag Tréguier – Cap Fréhel – Saint Malo erschien zuerst auf Zugvogel - ein Reiseblog.

]]>
Bevor wir am Vormittag zur nächsten Etappe aufbrechen, schauen wir uns in Tréguier die Basilica Saint-Tugdual etwas genauer an. Dann geht es weiter Richtung Westen. Als Zwischenstopp haben wir uns die wilde Küste an Cap Fréhel ausgesucht. Das Tagesziel wird Saint Malo mit seiner beeindruckenden Altstadt, der Intra-Muros sein.

Tréguier

Nach unserem Start vom schattigen Wohnmobilstellplatz vom Tréguier am Ufer der Guindy ist die erste Etappe ein sehr kurze. Nach ca. fünf Minuten Fahrt parken wir auf dem Place des Halles im historischen Zentrum vom Tréguier ein. Vor dort aus sind es nur wenige Schritte zur Basilica Saint-Tugdual mit Ihrem mächtigen Turm. Für diese kleine Stadt erscheint uns der Bau ungewöhnlich groß zu sein. Das liegt wohl daran, dass sie von ihrer Weihe im 14. Jahrhundert bis 1801 eine Kathedrale, also der Sitz eines Bischofs war. Die wetteiferten gerne mit Ihnen Nachbarn, wenn es um die Größe und die Opulenz der Ausstattung ihrer Bischofs-Kirchen ging.

Kathedrale Saint Tugdual

Der Hingucker von außen ist der an das südliche Querschiff angesetzte quadratische Glockenturm, der die Südfassade dominiert.

Der Bautechnik der Zeit Gotik folgend, fangen filigrane Strebewerke die Last der Längs- und Querschiffe ab und bilden um das Spitze Dach einen kleinen Wald von Pfeilern und Stützen. Besonders schön an der Südseite ist auch das vor das Maßwerk am Eingang zur “Vorhalle des Volkes”, welche vor dem südlichen Seitenschiff angesetzt wurde.

Im Innern überrascht den Betrachter die große Höhe des Mittelschiffes. Ein Eindruck, der durch durch dessen geringe Breite deutlich unterstütz wird. Bemerkenswert ist das hohe Bleiglasfenster über dem Südportal, dass in vorwiegend roten den gelben Tönen erstrahlt und neben einigen liturgischen Motiven eine überraschend große Anzahl von Bischöfen mit dem Hirtenstab in der Hand darstellt.

Zum Interieur von Saint Tugdual gehört auch das Grabmal des Herzogs Johann V. Es ist quasi als Haus im Haus als ein aufwendiges neugotisches Monument gestaltet und erhebt sich an der Stelle im nördlichen Seitenschiff an der auch das Grab des heiligen Ivo und den Reliquienschrein der Heiligen Tugdual zu finden sind.

Der Heilige Tungdal

Der Name dieses imposanten Baus geht auf den Heiligen Tungdal zurück. Der kam Anfang des 6. Jahrhunderts aus Wales in die Bretagne und gründete im heutigen Saint-Pabu ein Kloster dessen erste Abt er wurden.

Er wirkte missionarische und bekehrte viele seiner Walisischen Landsleute zum Christentum. Die kamen damals in größerer Zahl als Einwanderer in die Bretagne. Später gründete er das Klosterbistum Tréguier und wurde dessen ersten Bischof

Ein Legende erzählt gar, dass er während eines Aufenthalts in Rom einige Monate als Leo V. das Amt des Papstes bekleidet hätte. Das dies Unsinn ist erkennt man an der Tatsache, dass der unglücklich regierende Leo V. ca. 350 Jahre nach dem Tod von Tugdual sein Amt antrat.

Wenn das aber mit dem Ruhm eines Papsamtes schon nicht geklappt hat, wollte er sich wenigsten mit seiner Kirche ein Denkmal setzen. Von dem damaligen romanischen Bau ist allerdings heute nichts mehr zu sehen. Erst Nachfolger seine hier in Tréguier haben ab 1339 dafür gesorgt das er der Patron dieser bemerkenswerten gotischen Kathedrale werden konnte.

  • Basilica Saint-Tugdual
  • Basilica Saint-Tugdual
  • Basilica Saint-Tugdual
  • Basilica Saint-Tugdual

Zurück zum Wohnmobil

Mit dieser Erkenntnis verlassen wir die Basilika mit ihrem gedämpften Licht. Unseren Augen fällt schwer, sich an in das grelle Licht des Sommertages zu gewöhnen, mit dem uns draußen der Place du Martray empfängt. Wir machen uns auf den Weg zurück zum Wohnmobil um kommen dabei nicht an der kleinen Fischhandlung von Monsieur Jean-Pierre vorbei. Frische Crevettes und Krabben wandern in eine Tüte. Der Preis ist hier ungleich höher als jener in der unschlagbaren Poissonnerie Doare in Douarnenez. Aber was solls, günstiger als in an den heimischen Fischtheken ist es allemal.

  • Fischhandlung von Monsieur Jean-Pierre
  • frische Ware

Weiter ans Cap Fréhel

Am Wohnmobil angekommen verstauen wir die gerade erworbenen Leckereien im Kühlschrank und starten unsere heutige Etappe. Noch in Tréguier geht es auf einer seelenlosen grauen Betonbogenbrücke über den Jaudy. Als wir etwas später den Trieux bei Lézardiuex überqueren, führt uns eine filigrane und solide genietete Stahlkonstruktion über den Fluss. An den zwei Pylonen aus dem Jahr 1924 hängt ein ganzes Gespinst von Seilen, die die Fahrbahn tragen. Von dort halten wir uns nach Südosten auf Saint-Brieuc zu und umfahren die Stadt im Norden auf der Nationalstraße Nr. 12.

Ein kleines Malheur

Irgendwo auf dem Weg gibt es dann einen kleinen Zwischenfall. Wegen der hochstehenden Sonne hatten wir die Verdunklung der Dachluke geschlossen. Wir hofften so zu verhindern, dass sich das Auto zu sehr aufheizt. Das funktionierte auch recht gut. Dann gibt es hinter uns im Auto ein seltsames Geräusch. Während ich auf den Verkehr achten muss, schaut Steffi nach hinten stellt mit Schrecken fest, dass das Verdunklungsplissee zerknautscht, oben am Dachfenster klebt. Offenbar erzeugt die Zwangsentlüftung des Dachfensters bei schneller Fahrt einen so großen Unterdruck, dass das weitgehend luftdichte Plissee nach oben gesaugt und dabei gehörig zerknittert wurde.

Wir halten bei nächster Gelegenheit. Mit Engelsgeduld entwirrt Steffi das Chaos und bringt das Faltplissee wieder so in Form, dass von dem Malheur nichts mehr zu sehen ist. Von nun an schließen wir die Verdunklung nicht mehr komplett. Wir lassen einem Spalt von vier bis fünf Zentimetern offen. So kann die Luft am Plissee vorbei strömen.

Auf der Fahrt bis hierher haben wir das Cap Fréhel als nächsten Zwischenstopp für unsere heutigen Etappe ausgemacht. So verlassen wir die N 12 nach kurzer Zeit wieder und nehmen die Departementstraße 786 in Richtung Nordwesten. Der Weg wird nun unspektakulär, ja fast langweilig. Erst als wir bei Plurien auf die die D 34 abbiegen und bei Sables d’or les Pins wieder das Meer erreichen wird auch die Landschaft wieder interessanter.

Zwischenstopp an der Anse du Croc

Wir halten an der kleinen Kapelle Saint-Hilaire in Pléhérel und haben von dort einen wunderbaren Blick auf die wilde Anse do Croc. Gerade ist Niedrigwasser und nur wenige Badegäste sind dort unten. Weiter hinten können wir schon unser Etappenziel das Cap Fréhel erkennen.

Während wir die Aussicht genießen, kommt ein Pärchen mittleren Alters auf Fahrrädern vorbei und spricht uns auf deutsch an. Wir reden über das Woher und Wohin und sie berichten dass dies hier seit 25 Jahren der Ort ihrer Träume sei. Jedes Jahr in der Ferienzeit kämen sie hier her und immer würden sie auf dem Camping municipal du Pont de l’Étang unterkommen. Der läge nur einige hundert Meter weiter und den sollten wir auf jeden Fall auch ausprobieren. Wir danken für die Empfehlung und verabschieden uns und wünschen den beiden noch schönen Tage hier in der Bretagne.

Anse do Croc
an der Anse du Croc

Dann fahren weiter und kommen als erstes am besagten Campingplatz vorbei. Fast einen Kilometer zieht sich die Anlage zwischen der Straße und dem Meer dahin. Viel zu groß für unseren Geschmack und außerdem wollen wir ja weiter zum Cap Fréhel. Dort treffen wir gegen 13:00 Uhr ein und finden gleich hinter dem Eingang zum Besucherparkplatz eine Zeile mit Plätzen speziell für Wohnmobile. Dort ist auch eine Lücke frei die wir gerne für fünf Euro Parkgebühr nutzen.

Cap Fréhel

Klippen von rötlichem Sandstein, schwarzem Schiefer und rosa Granit, ein Vogelschutzgebiet, ein Paradies für die maritime Flora der Bretagne, ein Touristenmagnet und ein wunderbarer Ort – das alles ist Cap Fréhel. Bis zu 70 Meter ragen die Klippen der Landzunge über dem Meer hinauf. Dem Besucher bieten sich Panoramen aus wilder Brandung, felsigen Steilufern und spärlicher Vegetation. Mittendrin hat der Mensch deutliche Spuren hinterlassen. Er errichtete dort den Phare du Cap Fréhel.

Das Feuer des Turms ragt 33 Meter über dem Cap auf und reicht fast 54 Kilometer aufs Meer hinaus. Der Leuchtturm ist recht neu und stammt aus dem Jahr 1950. Gleich nebenan, nahe den Klippen steht sein Vorgänger der Phare Vauban, der von dem gleichnamigen berühmten Festungsbaumeister angeregt wurde. Er ist deutlich niedriger und nahm bereits 1707 sein Betrieb auf.

Wir drehen zu Fuß im Uhrzeigersinn eine Runde um das Cap Fréhel. Es ist eine raue Landschaft hier draußen. Nur eine karge Vegetation schafft es sich an den nackten Felsen zu klammern und den ständigen Winden zu widerstehen. Gräser, Blumen und Kräuter nutzen die dünnen Humusflecken und mehren sie gleichzeitig. Büsche oder gar Bäume kommen dort nicht hoch.

Dafür sind die Felswände und das Meer am Cap Fréhel ein idealer Nistplatz und Lebensraum für allerlei Seevögel. Die gefräßigen Krähenscharben und Silbermöwen dominieren den Luftraum um das Kap. Aber auch Lummen, Austernfischer, Herings-, Mantel- und Dreizehenmöwen, Papageitaucher, Eissturmvögel und Kolkraben fühlen sich dort wohl. Anderthalb Stunden verbringen wir am Cap Fréhel, lassen uns vom angenehm lauen Meereswind durchpusten, genießen das Panorama und dem Blick hinaus auf das Meer.

  • am Cap Fréhel
  • Phare du Cap Fréhel
  • am Cap Fréhel
  • am Cap Fréhel
  • am Cap Fréhel
  • am Cap Fréhel
  • am Cap Fréhel
  • Phare du Cap Fréhel
  • Phare Vabaun

Weiter nach Saint Malo

Gegen 14:40 starten wir am Parkplatz am Cap Fréhel und nehmen Kurs auf Saint Malo. Bis dorthin sind es keine 60 Kilometer mehr, so dass wir in ca. einer Stunde dort sein sollten. Unterwegs legen wir auf halber Strecke auf einen lauschigen Parkplatz nahe Tregon eine Pause ein. Dabei lassen wir uns die Crevettes und Krabben schmecken, die wir heute Vormittag in Tréguier erworben hatten.

Dabei begehen wir auf dieser Reise letztmalig den Fauxpas die leckeren Meeresfrüchte, frisch gefangen vor den Gestaden der französischen Atlantikküste mit Tubenmajo aus unserem Kauflandmarkt daheim zu dekorieren. Danach ist diese Tube endlich alle. Tubenmajo aus dem Kaufland in Land der göttlichen Cuisine, mein Gott …!!!

Während wir den kleinen Imbiss genießen, haben wir einen schönen Blick nach unten auf den flachen Strand unter uns. Die rasanten Strandsegler sind dort unterwegs. Ein Erlebnis das auch ich schon lange auf meiner Wunschliste habe.

  • Baie de Beaussais
  • Crevettes
  • Krabben

Die letzten Kilometer nach Saint Malo führen uns über die Barrage de la Rance. Der Damm trennt die Trichtermündung des Flusses Rance vom Meer. Im Damm sind 24 Turbinen installiert, die den hier enormen Gezeitenstrom (bis zu acht Meter Tide) nutzen und schon seit 1967 24 Megawatt elektrische Energie in das französische Stromnetz einspeisen.

Damit ist Frankreich ein Pionier bei der Nutzung der Kraft der Gezeiten. Das Gezeitenkraftwerk La Rance war über Jahrzehnte weltweit die größte Anlage ihrer Art für viele Jahrzehnte. Erst seit dem Jahr 2011 gab sie diesen Titel an eine nicht sehr viel größere Anlage (254 Megawatt) in Südkorea ab.

Saint Malo

Gleich hinter der Barrage de la Rance erreichen wir den Stadtrand von Saint Malo und steuern das historische Stadtzentrum, die Intra-Muros an. Nicht weit von dort, am Quai Duguay-Trouin finden wir eine Parklücke die lang genug für unseren Camper ist.

Für den Weg zur Altstadt nehmen wir die Fahrräder und die Route über die Chaussee du Sillon vorne an der Wasserkante. Das ist die Straßenzeile, auf die im Herbst und Frühjahr bei Sturm und Springflut die Gischt der Wellen meterhoch in die die Hausfassaden schlägt. Dies muss sehr beeindruckend sein und manches Video auf Youtube berichtet darüber.

Am Ende der Chaussee du Sillon stehen wir vor der Burg von Saint Malo mit ihren gewaltigen Mauern und Türmen. Gleich dahinter schließt sich die Intra-Muros an. Wie die Burg ist auch die Altstadt von einer massiven Festungsmauer mit Wehrgang, Türmen und Bastionen umgeben.

Intra-Muros, die Altstadt von Saint Malo

Wir betreten die Intra-Muros durch die Porte Saint-Vincent und stehen damit am Anfang der gleichnamigen Straße. Quirlig geht es dort zu. Hunderte Passanten sind unterwegs. Ein buntes Gemisch von Geschäften buhlt um die Gunst der Kundschaft. Klamotten- und Schuhläden, ein Juwelier, Bäckereien und Bistros für alle Hungrigen und manches mehr ist dort zu finden. In den nächsten Straßen bieten sich ähnliche Bilder.
Die Häuser haben bis zu fünf Geschosse und bilden so recht engen Straßenschluchten. Die Fassaden der Häuser bilden eine historische Kulisse, die seltsam neu erscheint. Dies ist einem besonders traurigen Ereignis der jüngeren Geschichte von Saint Malo geschuldet.

Die Zerstörung von Saint Malo

Von Deutschen besetzt baten die Einwohner von Saint Malo 1944, drei Monate nach der Landung der Alliierten in der Normandie, den deutschen Festungskommandanten die Stadt kampflos an die Amerikaner zu übergeben.

Der Kommandant lehnte ab. “Ein deutscher Soldat kapituliert nicht” soll er gesagt haben. Welch ein Narr und Verbrecher. War doch Cherbourg mit seinem wichtigen Hafen längst in amerikanischer Hand und Caen und Saint-Ló vor einem Monat von den Alliierten genommen worden. Nichts war mehr zu gewinnen in Saint Malo. Außer der Erhalt des historischen jahrhundertealten Saint Malo. An einem solchen Gewinn war der Herr Kommandant allerdings nicht interessiert.

So ließ er es zu, dass amerikanische Bomber die Stadt angriffen und die alte Intra-Muros in ein Inferno stürzten. Der Herr Kommandant saß dabei relativ sicher in den Mauern der Citadelle von Saint Malo. Deren dicken Wänden und Dächern konnten die Sprengbomben der amerikanischen Bomber nur wenig anhaben. Endlich, am 17. August 1944 kapitulierte er dann doch und begabt sich mit 400 Soldaten in amerikanische Gefangenschaft. Das Werk der Bürger von Saint Malo aus den letzten Jahrhunderten aber lag in Schutt und Asche. 85% der Altstadt waren zerstört.

Anders als in anderen Städten, denen ein ähnliches Schicksal widerfuhr, entscheiden sich die Bürger von Saint Malo für einen Wiederaufbau nach historischem Vorbild. Der war 1971 nach 26 Jahren abgeschlossen und gilt bis heute europaweit als vorbildlich.

Durch die Intra-Muros

So geht das, was wir bei unserem Besuch in Saint Malo bewundern können auf das 16. Jahrhundert zurück, ist aber nicht älter als 75 Jahre.

Unsere nächste Station in Saint Malo ist die Kathedrale Saint-Vincent-de-Saragosse. Auch sie wurde im August 1944 schwer beschädigt. Als Folge eines Granatenbeschusses von einem deutschen Minenräumboot stürzte mächtige Vierungssturm ein und durchschlug das Dach der Herz-Jesu-Kapelle und richtete einen großen Schaden an. Unter anderem ging die Orgel aus dem 19. Jahrhundert verloren. Es dauerte 28 Jahre, bis die Schäden behoben und die Restaurierung der Kathedrale abgeschlossen war.

Place de Québec

Von der Kathedrale geht es für uns weiter auf die Stadtmauer, die wir am Place du Québec erreichen. Der Platz liegt auf einer der Bastionen der Stadtmauer, die auf das Meer ausgerichtet sind. Man hat von dort einen schönen Blick auf das Meer und die drei Felseninseln vor Saint Malo. Die liegen so nahe, dass man sie bei Ebbe zu Fuß erreichen kann. Hierzu wurde eigens ein befestigter Weg angelegt. Die Passage des Bes verschwindet bei Flut in den Wellen und erinnert so ein wenig an den “Ochsenweg” zwischen Port-de-Barques und der Île de Madame an der Atlantikküste bei La Rochelle. Einem Ort den wir schon oft besucht haben.

Die Insel wurden eng in das Verteidigungssystem von Saint Malo eingebunden. Auf jeder der drei Inseln gibt es mächtige Festungsanlagen. Jedem Gegner der von See flößten sie wohl ordentlich Respekt ein. Heute dienen die alten Mauern jedoch nur noch als Touristenattraktion.

Der Korsar Robert Surcouf

Auf dem Place du Québec selbst fällt eine lebensgroße Bronze auf. Ein Herr, mit einem Degen bewaffnet steht auf einem Podest aus Granit. Den rechten Arm in Richtung Meer ausgesteckt blickt er zurück in Richtung Land, als wolle er die hinter ihm stehen auffordern ihm auf die See zu folgen.

Das Denkmal ehrt Robert Surcouf, einem der bedeutendsten Freibeuter aus Saint Malo. Dem Korsaren gelang es in den Revolutionskriegen als Kommandant verschiedener Schiffe 47 Schiffe des Feindes aufzubringen oder zu versenken.

Feinde waren in diesem Fall die Engländer. Napoleon Bonaparte war von diesem Tun so begeistert, dass er Robert Surcouf 1810 zum Baron erhob. Aber nicht nur Napoleon war angetan. Viel später widmete ihm z.B. Karl May eine seiner Novellen. Und 1966 wurden gar zwei Spielfilm rund um die Taten des bekannten Korsaren gedreht.

Auf der Stadtmauer

Wir tun uns noch ein wenig auf der Stadtmauer um und folgen ihr zum Fort á la Reine, einer weiteren zum Meer ausgerichtet Bastion. Ihr gegenüber vielleicht 400 Meter entfernt das Fort-National, die stärkste Festung auf den vorgelagerten Inseln. Auch diese Festung kann bei Ebbe zu Fuß erreicht werden.

Wir verlassen die Festungsmauer und fahren durch die Gassen und Straßen der Intra-Muros zurück zur Porte Saint-Vincente. Bevor wir die Altstadt hinter uns lassen, fällt uns noch vor dem Tor, etwas abgelegen auf der linken Seite eine Fotoausstellung auf. Sie zeigt, wie kaputt die Intra-Muros nach dem Bombardement im August 1944 wirklich war. Die Aufnahmen sind erschreckend. Kauf ein Stein lag noch auf dem anderen und man meint den Brandgeruch über dem Trümmerfeld noch wahrnehmen zu können. Welch ein Verbrechen und welch eine Leistung der Bürger von Saint Malo ihre Intra-Muros wieder auferstehen zu lassen.

Von der Porte Saint-Vincente fahren wir zurück zum Wohnmobil. Dabei nehmen wir wieder den Weg über die Chaussee du Sillion. Wir betrachten interessiert die hohen Befestigungen aus Baumstämmen die unmittelbar von der eigentlichen Brandungsmauer verbaut sind. Sie wirken recht lädiert und müssen wohl bald ersetzt werden. Die Brandungsmauer dahinter ist hingegen tiptop in Ordnung. Offenbar ist es die flexible Konstruktion aus den Baumstämmen den größten Kräften der im Frühjahr und Herbst heranbrausenden Brechern paroli bietet und so die eigentliche Mauer schützt.

Wir versuchen uns vorzustellen, wie sich die gewaltigen Wellen meterhoch über der Brandungsmauer erheben und ihre Gischt auf die Fenster der Häuser an der Chaussee du Sillion kracht.

Weiter zur Plage du Minihic

  • Chaussee du Sillion - Saint Malo
  • Fort National Fort National - Saint Malo
  • Denkmal Robert Surcouf - Saint Malo
  • Kathedrale Saint-Vincent-de-Saragosse - Saint Malo
  • Kathedrale Saint-Vincent-de-Saragosse - Saint Malo
  • Rue Saint-Vincent - Saint Malo

Mit diesen Gedanken geht es zurück zum Wohnmobil. Bevor wir einen Platz für die nächste Nacht ansteuern, gilt es unbedingt den Inhalt unserer Chemietoilette zu entsorgen. Eine Gelegenheit hierzu finden wir in der Nähe in der Rue Paul Feval gleich bei der Pferderennbahn von Saint Malo. Dass es diese Station dort gibt, ist kein Zufall. Liegt doch gleich nebenan auf dem Parkplatz P14 der offizielle Wohnmobilstellplatz von Saint Malo.

Der ist jedoch wenig einladend. Auf einer großen Bitumenplatte mitten in der Stadt stehen hier die Wohnmobilisten Wand an Wand auf viel zu engen, eigentlich für PKWs gedachten Plätzen. Das ist nicht für uns. So fahren wir hinaus an die Plage du Mihinic am östlichen Stadtrand von Saint Malo. Dort gibt es ganz in Strandnähe den kleinen Parkplatz Parking Davier. Auf dem wird das Übernachten mit dem Wohnmobil toleriert.

Wir finden dort wir einen der letzten freien Plätze. Während Steffi den Strand erkundet, nehme ich das Fahrrad und fahren zu einen kleinen Carrefour-Contact-Markt, um unsere Vorräte zu ergänzen. Später stellt sich auf dem Platz ein munterer “Wohnmobilisten-Abend” ein. Viele Besatzungen sitzen draußen vor ihren Fahrzeugen und genießen den lauen Sommerabend bis gegen 23:00 Uhr. Dann hat Dunkelheit über den Tag gesiegt und auf dem Parking Davier kehrt Ruhe ein.

Plage du Minihic – Saint Malo

Der Beitrag Tréguier – Cap Fréhel – Saint Malo erschien zuerst auf Zugvogel - ein Reiseblog.

]]>
27807
Pointe de Bihit – Tregastel – Tréguier https://www.mit-uns-entdecken.de/pointe-de-bihit-tregastel-treguier/ Sun, 10 Jul 2022 22:42:00 +0000 https://www.mit-uns-entdecken.de/?p=27805 Aufbruch am Pointe de Bihit Wir kommen heute etwas früher aus den Federn. Frühstück gibt es unter freiem Himmel an der kleinen Picknickbank an der Point de Bihit, direkt gegenüber […]

Der Beitrag Pointe de Bihit – Tregastel – Tréguier erschien zuerst auf Zugvogel - ein Reiseblog.

]]>
Bevor wir am Vormittag zur nächsten Etappe aufbrechen, schauen wir uns in Tréguier die Basilica Saint-Tugdual etwas genauer an. Dann geht es weiter Richtung Westen. Als Zwischenstopp haben wir uns die wilde Küste an Cap Fréhel ausgesucht. Das Tagesziel wird Saint Malo mit seiner beeindruckenden Altstadt, der Intra-Muros sein.

Aufbruch am Pointe de Bihit

Wir kommen heute etwas früher aus den Federn. Frühstück gibt es unter freiem Himmel an der kleinen Picknickbank an der Point de Bihit, direkt gegenüber von unserem Parkplatz. Von dort aus sehen wir, dass an der Stelle, an der wir gestern Abend den Sonnenuntergang beobachtet hatten, nun ein kleines Bergzelt steht. Ob es Wanderer sind, die sich dort niedergelassen haben, oder spät angekommene Autotouristen, die von unserem Parkplatz aus dieses Quartier nutzen, können wir nicht erkennen. Radfahrer sind es jedenfalls nicht, denn es sind keine abgestellten Fahrräder zu sehen.

Nach dem Frühstück genießen wir noch ein wenig die Aussicht von der Point de Bithit hinüber in das weit entfernt liegende Roscoff und auf die Küstenlinie bis dorthin. Das warme Stimmung des gestrigen Abends ist harten Licht eines Sommervormittags am Meer unter blauem Himmel gewichen. Wie sich Stimmungen doch unterscheiden können. Rechts unter die Plage des Tresmeur, der wir gleich eine Besuch abstatten wollen.

  • Blick auf die Plage des Tresmeur

Plage des Tresmeur

Kurz vor 10:00 Uhr starten wir dann. Das erste Etappenziel ist denkbar nah. Wir fahren hinunter an die Plage de Tresmeur, die wir gestern Abend am Waldrand an der Pointe de Bihit schon sehen konnten. Schnell liegt der kurze Weg dorthin hinter uns. Es ist ein ganz reizender Ort mit nostalgischen Akzenten. Die kommen von der schmucken Reihe von Umkleidekabinen die in weiß und blau an der Nordseite der Badebucht leuchten.

Dafür ist die übrige Bebauung hier am Strand aus modernen Zeiten und nicht immer schön anzusehen. Links und rechts wird die Plage des Tresmeur von den Bergen und Klippen der Point du Bihit, und der Pointe du Castel eingrenzt. So können nur die Winde die direkt von Westen kommen das Bade- und Sonnenvergnügen hier stören. Gleich hinter dem Strand findet sich einer der für diese Gegend typisch Granitfelsen, von denen wir heute noch ein ganzes Meer zu sehen bekommen werden. Alles in allem ein sehr schöner Ort, den wir uns auf unsere Merkliste schreiben.

  • Rosa Granit

Von der Plage des Tresmeur geht es auf der D 788 weiter in Richtung Trégastel. Es ist eine reizvolle Strecke die zunächst direkt an den flachen Meeresbuchten entlang führt. Immer wieder gibt es kleine Orte mit schmucken weißen Häusern. Satte Maisfelder und grüne Wälder aus dichtem Gebüsch säumen die Straße. Wir machen einen kleinen Abstecher hinaus an die Küste von Landrellec. Wir wollen schauen, ob es dort nach einen Stellplatz direkt am Wasser gibt. Und tatsächlich, direkt am Wasser gibt es dort einen kleinen Parkplatz. Der ist in der Zeit von 21:00 bis 09:00 Uhr für Wohnmobile allerdings tabu.

Trégastel

So geht es zurück auf die D 788 und nach wenigen Minuten erreichen wir Trégastel. In dem bekannten Bade- und Ferienort finden wir in der der ruhig gelegenen Rue de General de Gaulle einen Parkplatz. Mit den Rädern geht es von dort, zunächst an den Place du Coz Pors. Dort gibt es das Forum de Trégastel. Das Schwimmbad liegt direkt am Strand und sein Dach bietet den Spaziergängern eine riesige Aussichtsterrasse mit einem phantastischen Blick auf die bekannte Côte de Granit Rose mit dem markanten Roche du Dé als zentralem Motiv. Ansonsten gibt es hier eine Ziele mit mehren Restaurants und das Meeres-Aquarium von Trégastel, welches direkt in die Felsen aus Granit hinein gebaut wurde.

Blick vom Place du Coz Pors - Tregastel

Vom Place du Coz Pors fahren wir hinüber zur Île Renote, die heute eine Halbinsel ist. Ein breiter Damm, der als Parkplatz genutzt wird verbindet ehemalige Insel mit dem Festland. Von dort aus halten wir uns zunächst am südlichen Ufer der Île Renote entlang. Von dort haben wir einen schönen Blick auf die flache, weit ins Land reichende Meeresbucht die Trégastel und Ploumanac’h voneinander trennt.

Tregastel

Île Renote

Über diesen Weg kommen wir zur Pointe de l’Île Renote und finden uns mitten in der chaotischen Welt des rosa Granits wieder. Die Formen sind riesig uns sehr vielfältig.

Es ist 300 Millionen Jahre her, als die Urkontinente Godwana und Laurussia kollidierten um sich zum Superkontinent Pangaea zu vereinten. Dort dort wo die Landmassen aufeinander stießen wurde des Variskische Gebirge aufgeworfen. Später zerfielen die Kontinentalplatten wieder und ließen unter anderen die Küste der Bretagne zurück. Danach hatte die Erosion durch Wind, Wasser und Frost Millionen von Jahren Zeit die bizarren Formen in dem harten Granit zu schneiden.

  • Rosa Granit - Tregastel
  • Rosa Granit - Tregastel
  • Rosa Granit - Tregastel
  • Rosa Granit - Tregastel
  • Rosa Granit - Tregastel
  • Rosa Granit - Tregastel
  • Rosa Granit - Tregastel
  • Rosa Granit - Tregastel

Wir verweilen dort ein wenig. Dabei versuchen wir die Formen im Fels zu deuten und schauen hinaus auf die Hafeneinfahrt nach Trégastel in der sich kleine Boote über die rauen Wellen vorbei an der Île de Costaérès kämpfen. Auf der Insel hat übrigens der bekannte Schauspieler und Komiker Didi Hallervorden im Schloss Costaérès einen netten Zweitwohnsitz gefunden.

Für den Weg zurück nach Trégastel nehmen nun den Weg an der Nordküste der Île Renote und lernen, dass Radfahrer auf dieser Route nicht erwünscht sind. Schilder weisen darauf hin, dass der Strand hinter dem Deich wegen der heftigen Gezeiten kein ungefährlicher Ort ist.

Abstecher nach Ploumanac’h

Zurück auf dem Festland fahren wir noch hinüber nach Ploumanac’h. Mit der Rad ist der Weg zunächst nicht sonderlich attraktiv. Er führt auf der D 788 entlang die dort die örtliche Hauptstraße ist. Es geht vorbei am Wohnmobilstellplatz von Trégastel, den wir auf unserer ersten Frankreichreise im Jahr 2017 nutzen. Dann gehts es über zwei Brücken, die mit Gezeitenmühlen ausgestattet sind in denen im Spiel von Ebbe und Flut elektrischer Strom erzeugt wird. Wir fahren noch weiter bis an den Hafen von Ploumanac’h. Dort liegen ein paar Fischerboote an der Pier und für die Gäste haben einige Restaurants ihre Türen geöffnet.

Ploumanac'h

Wie beenden dort unseren kleine Abstecher und fahren auf gleichem Weg zurück nach Trégastel. Dort vorsorgen wir und in der Créperie Ty Maï mit frischen, noch ganz warmen Pizzastücken, bevor wir zurück zum Wohnmobil fahren.

Perros-Guirec

Kurz nach 13:oo brechen wir in Trégastel auf und setzen unsere Fahrt entlang der Côte de Granit Rose fort. Weiter geht es auf der D 788 nach Perros-Guirec. Im oberen Teil des Ortes bietet die Belvédère de Trestrignel einen wunderbaren Blick hinaus auf das Meer und hinunter auf die Plage de Trestrignel. In ca. 8 Kilometern in Richtung Nordnordwest liegen im Meer die Île Bono und die rechts daneben die Île aux Moines auf der die dünne Nadel des Phare des Sept. Îles zu erkennen ist. Viel näher in Richtung Nordosten die langgezogene Île Tomé.

Um die dreht sich eine Piratengeschichte aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Spanische Seeräuber raubten und plünderten damals die Küsten in dieser Gegend. Als es den Bürgern von Lannion zu bunt wurde, wandten Sie sich an den Seneschall des Königs und berichteten, dass sich die Piratenfregatte seit mehreren Wochen vor der Île Tomé aufhielt. Sie führten auch ins Feld, dass die seefahrenden Bürger von Perros-Guirec eine Schiffsbesatzung für Kampf gegen die Piraten stellen würden. So wurde eine Gabarre mit 20 mutigen Kämpfern ausgerüstet. Ein weiteres Schiff mit 25 Seeleuten kam bald hinzu. Die Piraten konnten überrascht und ihre Fregatte geentert werden. Nach einem heftige Kampf ging der Sieg an die Bretonen und der Piratenkapitän konnte verhaftet werden. Soweit diese kleine Legende.

Wir beobachten da alles von einer der Bänke die dort stehen und genießen dabei die Pizza, die wir gerade erst in der Créperie Ty Maï in Trégastel erstanden hatten. Dann fahren wir weiter, kommen aber nicht weit.

Unten am Stadtrand von Perros-Guirec findet gerade ein Trödelmarkt statt. Ein Ereignis an dem Steffi nicht vorbei kommt. Also halten wir auch dort noch einmal und schlendern durch die Reihen der kleinen improvisierten Marktstände. Das Angebot entspricht dem Üblichen bei solchen Märkten. Aber es gibt auch einige außergewöhnliche Stücke. Die reichen von einem blank geputzten Saxophon bis zu einer Auswahl betagter Automobil-Veteranen der Marken Renault und Citroen. Wir bleiben dort eine Stunde. Dann ist es an der Zeit weiterzufahren.

So starten wie um 14:45 Uhr in Perros-Guirec und halten uns bei unserer Fahrt Richtung Westen hauptsächlich an der der Küste entlang. Landschaft und Ortsbilder an der Strecke zeigen nochmal, dass die Bretagne ein ganz besonderer Landstrich ist, der allemal eine Reise Wert ist. Es geht über Louannec, Trélévern und Trévou-Tréguignec bis nach Port Blanc. Dann biegen wir nach Süden landeinwärts ab. Wir haben uns für die kommende Nacht den Wohnmobilstellplatz in Tréguier als Quartier ausgesucht. Denn erreichen wir gegen 15:30 Uhr.

Tréguier

Während ich ein kleine Pause einlege, macht sich Steffi umgehend auf den Weg um den Ort zu erkunden. Ich folgen Ihr gegen 17:00 Uhr. Wir treffen und auf dem Place du Martray. Der wird an seiner Nordseite vom der überraschen große Kathedrale Saint Tugdual dominiert. Die wollen wir uns morgen genauer anschauen. Heute aber sitzen wir zunächst bei Kaffee und Kaltgetränk in der Creperie le Martray und genießen den anbrechenden Sommerabend und den einmaligen Ort.

Später ziehen wir an den nicht weit entfernten Place de Halles um, wo wir im Bistrot D’Ernest zu Abend essen. Ich versuche mich an einer Bretonischen Bratwurst mit Pommes und Senfsoße. Die Wurst ist in Ihren Konsistenz unser berühmten Thüringer Bratwurst nicht unähnlich, erhält durch die Beigabe von unbekannten Kräutern und Gewürzen einen ganz eigenen Geschmack. Insgesamt sehr lecker! Steffi hingeben lässt sich ein reichlich großes Stück gedünsteten Kabeljau schmecken. Auch hierzu wie eine Soße gereicht eine Art Tarte aus Kartofflen, Möhren und Auberginen.

Gegen 20:00 verlassen wir das Bistrot D’Ernest und schlendern zurück zum Wohnmobil. Dabei können wir nicht wiederstehen und entführen eine von den hunderten Hortensienblüten als Deko in unserer fahrendes Zuhause.

Der Beitrag Pointe de Bihit – Tregastel – Tréguier erschien zuerst auf Zugvogel - ein Reiseblog.

]]>
27805
Menez Ham – Plouescat – Roscoff – Pointe de Bihit https://www.mit-uns-entdecken.de/menez-ham-plouescat-roscoff-pointe-de-bihit/ Sat, 09 Jul 2022 21:37:00 +0000 https://www.mit-uns-entdecken.de/?p=27803 Aufbruch in Meneham Wieder haben wir in unserem Camper gut und lange geschlafen. So wird es 10:43 Uhr ehe wir am Aire de Camping Car de Plage de Meneham aufbrechen […]

Der Beitrag Menez Ham – Plouescat – Roscoff – Pointe de Bihit erschien zuerst auf Zugvogel - ein Reiseblog.

]]>
Bevor wir am Vormittag zur nächsten Etappe aufbrechen, schauen wir uns in Tréguier die Basilica Saint-Tugdual etwas genauer an. Dann geht es weiter Richtung Westen. Als Zwischenstopp haben wir uns die wilde Küste an Cap Fréhel ausgesucht. Das Tagesziel wird Saint Malo mit seiner beeindruckenden Altstadt, der Intra-Muros sein.

Aufbruch in Meneham

Wieder haben wir in unserem Camper gut und lange geschlafen. So wird es 10:43 Uhr ehe wir am Aire de Camping Car de Plage de Meneham aufbrechen können. Vorher gönnen wir uns ein Frühstück mit altem Baguette an frischer Luft unter blauen Himmel und nutzen die Ver- und Entsorgungsstation für unser Wohnmobil.

Wir wollen heute weiter nach Osten fahren und nach Möglichkeit die rote Granitküste bei Tregastel erreichen. Dabei wollen wir erstmal zügig vorankommen. So fahren wir von Meneham erstmal ein Stück nach Süden, um die Departementstraße 10 zu erreichen, die uns schnell in Richtung Roscoff bringen soll. Eine kleine Badepause an einem schönen Strand soll aber auf jeden Fall auch möglich sein. So verlassen wir die D 10 bei Pont-Christ wieder und fahren wieder hinaus an die Küste bei Pors Ar Stréat. Den ersehnten Sandstrand finden wir dort draußen nicht. Also geht es wieder in Richtung D 10 die wir bei Plouecat erreichen.

Plouescat

Als wir durch den Ort fahren, ist nicht zu übersehen, dass heute Markttag ist. Das ist eine willkommene Abwechslung für uns. Schnell finden wir einen Parkplatz und in der Rue du General Leclerc die ersten Marktstände. Alles mögliche wird dort an kleinen oft improvisiert wirkenden Ständen angeboten.

Klamotten, Kunsthandwerk, Antiquitäten u.v.a.m. Auf dem Place de Halles gleich neben den Èglise Saint-Pierre habe sich um die alte offene Markthalle die Händler platziert, die Lebensmittel anbieten. Es gibt Käse, Obst und Gemüse aus der Region. Alles ist sehr lecker präsentiert und wir müssen und zurückhalten, um nichts Unnützes mitzunehmen, das bei uns im Wohnmobil nur verderben würden.

Bei den Einheimischen kommt ein Stand mit Fischen und Meeresfrüchten gut an. Besonders beliebt scheinen die Königskrabben zu sein, von denen so manche lebend den Weg in die Einkaufstaschen der Kunden nehmen müssen.

  • Markttag - Plouescat
  • Alte Markthalle - Plouescat
  • Maritime Spezialitäten - Plouescat
  • Regionales Angebot  - Plouescat

Als Plouescat wieder verlassen geht es auf 12:20 Uhr zu und wenigen kleinen weißen Wölkchen am Himmel vermögen nichts gegen die Mittagshitze auszurichten. So fahren wir von wieder in Richtung Küste, um doch noch eine Badestelle zu finden.

Als wir das kleine Örtchen Kerfisssen an der Küste erreichen, finden wir dort keine Parkmöglichkeit, alle Plätze scheinen belegt zu sein. Also fahren wir weiter nach Osten in Richtung Moguériec. Dabei übersehen das dort links von unserer Route, keine 300 Meter entfernt ein riesiger Sandstrand, der Plage les Amiets uns zu einem kühlen Bad einladen würde. Das erkennen wir aber erst am Abend, als wir unsere heutige Tour anhand eines Satellitenbildes noch einmal Revue passieren lassen.

Auf diesem Abschnitt lernen wir, dass auf diesem Landstrich ein ganz besonderes Gemüse angebaut wird. Die Bretagne gilt als Land der Artischocken. Das milde meist frostfreie Klima macht es möglich, dass das eigentlich im Mittelmeerraum beheimate Edelgemüse in der Bretagne offenbar wunderbar gedeihen kann.

Artischocken

Den nächsten Versuch eine schöne Stelle an einem sandigen Strand zu finden, unternehmen wir hinter Moguériec an der Mündung des Flusses Guillec. Wir halten an eine Seitenstraße bei Ty Izella, denn dort sind wir ganz nahe dem Ufer. Leider müssen wir feststellen das unten am Fluss Schlick, Moder und trockengefallende Algen vorherrschen. Ein paar kleine Boote liegen auf den Trockenen. Vertäut an kleinen Ankerbojen können sie bei Flut nicht mit dem Gezeitenstrom ihren Eignern entfliehen. So nett wie das alles auch anzuschauen ist, ein Ort für eine Strandnachmittag auf weißen Sand am kühlen und klaren Wasser ist dies nicht.

Plage du Pouldu

So geht es für uns weiter. Zunächst einige Kilometer landeinwärts, um die Trichtermündung des Guillec zu umfahren. Dann halten wir uns nach Nordosten, um wieder schnell an die Küste zu gelangen. In Pouldu finden wir dann das, was wir suchen. Am Aire de Picknick gleich hinter den Dünen einen Parkplatz und vor den Dünen die wunderbare Bucht der Plage de Pouldu. Ein weißer Sand, klares und kühles Wasser und der pittoreske Blick auf eine Meeresbucht die mit einer Vielzahl von bizarr geformten Felsen.
Dies alles ist für uns Grund genug eine Weile hier zu verweilen Bad im kühlen und klaren Wasser zu wagen.

Plage du Pouldu

Roscoff

Gegen 15:40 Uhr fahren wir weiter und nutzen die Gelegenheit eine kleine Runde durch Roscoff zu drehen. Was wir an der langen Hafenbuch von der Straße aus sehen können, gefällt uns ausgesprochen gut. Auf kristallklarem flachem Wasser dümpeln viele an Ankerbojen vertäute Boote vor einer malerischen Stadtkulisse, die von der Kirche Notre-Dame-de-Croaz-Batz und dem Leuchtturm von Roscoff überragt wird. Nur finden wir auch hier keinen Parkplatz und beschließen weiterzufahren. Sollten wir mal wieder in der Bretagne sein, werden wir uns für diese Stadt sicher ein wenig mehr Zeit nehmen.

  • Roscoff
  • Roscoff

La Lieue de Grève

Heute aber fahren wir weiter in Richtung Morlaix das die auf der N 12 nördlich umfahren. Dann halten wie auf Lannion zu. Es geht durch eine ländlich geprägte Gegend, über die es nichts besonders zu berichten gibt. An der langestreckten Bucht La Lieue de Gréve erreichen wir gegen 17:00 Uhr wieder das Meer. Hier stoppen wir und beobachten ein wenig das Geschehen am Strand und auf dem Wasser.

Links von uns sind auf dem breiten Sandstrand die Strandsegler unterwegs. Getrieben von bunten Segeln flitzen sie am Ufer aus und ab. Badegäste sind nur wenige auszumachen. Vielleicht weil jetzt bei Ebbe die Wasserkante weit zurückgewichen ist. Man muss sicher 200 Meter laufen, um knietiefes Wasser zu erreichen. Dafür nutzen die Kitesurfer die Vorzüge von Wind und flachem Wasser in vollen Zügen. Viel schneller als die Strandsegler rasen sie über das kapplige Wasser und vollführen ihre Kunststückchen. Wir lassen uns währenddessen von der frischen Brise, die vom Meer herkommt, ein wenig durchblasen.

  • La Lieue de Gréve
  • La Lieue de Gréve
  • La Lieue de Gréve

Wie bleiben aber nicht lange und brechen zur letzten Etappe für heute auf. Wir lassen die Lieue de Gréve hinter uns und fahren über Land auf Lannion zu. Dort biegen wir auf die D 65 in Richtung Trébeurden ab.

Noch am Stadtrand von Lannion fällt uns zwischen den modernen Wirtschafts- und Handelsgebäuden die Biscuiterie du Trégor auf. Da sich unsere Reise so langsam dem Ende zuneigt und wir noch keine Mitbringsel für unser Liebsten daheim haben halten wird an. Die Bretagne ist unter anderem auch für seine Keks- und Süßwaren bekannt. Die, so meinen wir, könnten ein geeignetes Geschenk für die liebe Verwandtschaft sein.

Biscuiterie du Tregor

Als wir die Biscuiterie du Trégor betreten, wird schnell klar, dass die Kekse nur einen kleinen Teil des Angebotes ausmachen. Souvenirs, Geschenke, Kunsthandwerk und regionale Produkte wir Meersalz, Nudeln, Gelees und Marmeladen sowie Manches andere mehr sind neben Kekswaren in wunderbaren Blechdosen und sündhaft süßen Leckereien in Regalen und auf Tischen aufgereiht. Wir streifen eine ganze Weile durch den Laden und können uns ob des großen und bunten Angebotes kaum entscheiden.

Schließlich nehmen wir zwei Flaschen Cidre, Konserven gefüllt mit feinen Sardinen, bretonisches Karamell und natürlich Kekse in Dosen mit wunderbaren Motive aus vergangenen Zeiten.

Als wir den Einkauf erledigt haben, ist es nicht mehr weit bis zu unserem Tagesziel, der Pointe de Bihit hoch oben auf der Steilküste von Trébeurden. Wir fahren mit einem etwas bangen Gefühl dort hinauf. Die App Park4Nights berichtet von lediglich drei Plätzen für Wohnmobile dort. Zwar ist heute Mittwoch, aber das Wetter ist seit Tagen sehr schön in der Bretagne. So ist sicher noch mit einer Menge Camper zu rechnen, die in diesem Landstrich unterwegs sind.

Unsere Befürchtungen bestätigen sich. Die drei längeren und etwas breiteren Parknischen, in den Wohnmobile bis ca. siebeneinhalb Meter Platz haben, sind bereits belegt. Und auch von den 10 PKW-Parkplätzen sind sieben von Ausflüglern belegt. In dieser Situation zeigt sich dann wieder einer der kaum zu schlagenden Vorteile eines Kastenwagens. Mit dem passen wir auf fast jeden PKW-Parkplatz. Der Überhang hinter der Hinterachse inkl. des Fahrradhalters ragt über den Grünsteifen zwischen dem Parkplatz und dem dahinter beginnenden Gebüsch und nach vorn werden wir nicht zum Verkehrshindernis für den hier ankommenden Verkehr.

Pointe de Behit

Die Pointe de Bihit ist ein ganz wunderbarer Ort. Vorm am Kopf des Parkplatzes führt ein Weg weiter hinunter in die Klippen und oben lädt am Aussichtspunkt lädt Bank (oder ist es ein Tisch?), aus dem Granit der Gegend gefertigt, zum Verweilen ein. Man hat dort hoch über dem Meer einen Wunderbaren Blick nach Osten bis nach Roscoff und auf die wunderbare Küstenlandschaft um Plougasnou und Loquirec. Schau man nach rechts in Richtung Norden blickt man auf die Plage de Tresmeur mit ihrem breiten Sandstrand und der Strandpromenade dahinter. Links daneben die Île de Millau die wir ein riesiger Fels in der Brandung vor Trébeuren aus dem Meer aufragt.

Wir genießen das Panorama ein wenig, bereiten uns dann ein Abendessen zu, dösen ein wenige und führen Reisetagebuch. Gegen 20:00 Uhr taucht ein Wagen der Police Municipale auf. Dem entstiegt eine junge Dame in adretter Uniform. Sie hat an unserer Anwesenheit hier oben nichts aufzusetzen. Auch nichts an der Art und Weise wie wir uns auf den engen PKW-Parkplatz gequetscht haben. Freundlich bitte sie und sieben Euro Stellplatzgebühr für eine Nacht und quittiert den Empfang handschriftlich. Ein Betrag den wir angesichts der einmaligen Lage dieses Ortes gerne bezahlen.

Danach schnappen wir uns unsere Campingstühle, die Fotoapparate und das Fernglas und schlagen uns in den kleinen Waldstreifen auf der anderen Seite des Parkplatzes. Nach wenigen dutzend Metern endete an einer steilen Abbruchkante das Wäldchen aus Seekiefern und gibt den Blick nach Norden und Nordwesten frei. Dort lassen wir uns nieder und beobachten bei einer Flasche Wein das Treiben der letzten Badegäste unten an der Plage de Tresmeur und wie sich die Sonne über die Île de Millau senkt und schließlich hinter ihr verschwindet.

  • Pointe de Bihit
  • Pointe de Bihit
  • Pointe de Bihit

Der Beitrag Menez Ham – Plouescat – Roscoff – Pointe de Bihit erschien zuerst auf Zugvogel - ein Reiseblog.

]]>
27803
Pointe des Espagnols – Plage de Kersiauénou – Meneham https://www.mit-uns-entdecken.de/pointe-des-espagnols-plage-de-kersiauenou-meneham/ Fri, 08 Jul 2022 23:29:00 +0000 https://www.mit-uns-entdecken.de/?p=27801 Heute wird es einer recht kurze Etappe die uns von Pointe des Espagnols an der Rade du Brest nach Meneham am englischen Kanal führt. Aufbruch am Pointe de Espagnols Das […]

Der Beitrag Pointe des Espagnols – Plage de Kersiauénou – Meneham erschien zuerst auf Zugvogel - ein Reiseblog.

]]>
Heute wird es einer recht kurze Etappe die uns von Pointe des Espagnols an der Rade du Brest nach Meneham am englischen Kanal führt.

Aufbruch am Pointe de Espagnols

Das Wetter ist heute Morgen prächtig. 25° C, ein lauer Wind und stahlblauer Himmel. Beste Bedingungen für nächste Etappe, die uns an den westlichen Eingang des englischen Kanals bringen soll. Wir starten gegen 10:15 Uhr und sind heute einmal nicht die letzten. Wir holpern vom Parkplatz und fürchten ein wenig um unsere Reifen angesichts der viele faustgroßen spitzen Steine. Die liegen so dicht beieinander liegen, dass man nicht allen ausweichen kann.

Wir gelangen aber unbeschadet auf die D 355, der wir nach Westen und dann nach Süden folgen. Sie führt uns entlang der westlichen Küste der Halbinsel von Roscanvel. Die Halbinsel ist der rechte Arm eines Kreuzes, welche die Halbinsel Crozon bildet, und reicht ca. sieben Kilometer hinaus ins Meer.

Diese sieben Kilometer sind ein schöner Auftakt unserer heutigen Etappe. Die Vegetation scheint es dort schwer zu tun. Links und rechts der Straße sind nur wenigen Bäume auszumachen. Eher ist dichtes Buschwerk, Heide und Gräser, die die Fauna hier bestimmen. Sicher hält der ständige Wind vom Atlantik hier manches nieder. Auch die sicher nicht starke Humus-Schicht auf dem felsigen Untergrund wird kaum mehr zulassen. Die Straße einen Blick auf das azurblau leuchtende Meer frei. So geht es durch diese recht einzigartige Landschaft Süden.

Auf der D355

Plage de Kersiguénou

Hinter Carmaret -sur-Mer biegen wir nach Westen ab und fahren Richtung Inland. Ein Zwischenstopp legen wir an der wunderschönen Plage de Kersiguénou ein. Es ist unser zweiter Besuch dort. Schon 2017 haben wir an dieser Stelle einen wunderbaren Vormittag verbracht. Wir genießen den kühlen feuchten Sand unter unseren Füßen, den lauen Wind und die sachten Wellen, die unsere Füße umspülen. Schön ist der Blick über die große Bucht hinüber zur Pointe de Dinan. Dort hat das Meer einen charakteristischen Torbogen in die Felsen geschlagen. Wie der Teile eines Visiers gibt er den Blick auf das Wasser dahinter frei.

  • Plage de Kersiguénou
  • Plage de Kersiguénou
  • Plage de Kersiguénou

Als wir zum Auto zurückkehren, nehmen wir eine Mineralwasserflasche aus unserem Vorrat im Keller unter dem Bett unseres Campers. Diese Menge brauchen wir an einem solchen Tag auf jeden Fall. Und gekühlt in der Kühlbox über dem Handschuhfach des Fiat-Ducato ist jeder Schluck auch recht erfrischend.

Als wir aber die Hecktüren wieder schließen wollen, geht dies nicht mehr. Wir stehen so schräg auf dem holprigen Parkplatz an der Plage de Kersiguénou, dass sich die Karosserie erheblich verwunden hat. Unten ist zwischen den beiden Hecktüren eine Lücke von einigen Millimetern entstanden. Oben überlappen sich beide Türen um das gleiche Maß. Wir fahren ein paar Meter vor, um wieder einigermaßen gerade stehen zu können. Damit ist am Heck wieder alles im Lot und wir können beide Türen problemlos schließen. Bloß gut, dass die Karosse so flexibel konstruiert ist. Sonst würde die im holprigen Gelände glatt zerreißen.

Wir fahren weiten nach Osten. Links verläuft das tiefe Tal eines kleinen Flusses. Auf dem Hang gegenüber stehen graue Hallen und offenbar auch Bunkeranlagen im Wald. Es ist keine kleine Anlage. Auf Open Street Map erfahren wir das der Komplex den Namen Site pyrotechnique de Guenvenez trägt. Es ist eine bedeutende militärische Anlage. Dort werden die Raketen für die französische Marine montiert. Nur wenig Kilometer nördlich davon befindet sich auf der Halbinsel Île de Longue, die Basis der französischen Atom-U-Boote der Triomphant-Klasse.

Über die Plage de Kersiguénou

Für uns geht es weiter nach Osten. Die nächsten ca. 20 Kilometer sind recht unscheinbar. Erst als wir hinunter zur breiten Trichtermündung des Flusses Aulne kommen, wird es wieder interessanter. Der Fluss, der hier um die 300 Meter breit ist, wird von einer spektakulären Brückenkonstruktion überspannt. Die zwei Pylonen der 515 Meter langen Schrägseilbrücke ähneln einem auf dem Kopf gestellten Y und wirken sehr elegant. An ihnen hängt, getragen von je 72 Seilpaaren die zweispurige Fahrbahn, die einer Kurve über dem Fluss verläuft. So konnten die Zufahrtstrassen so angeschlossen werden, dass ein besonders guter Verkehrsfluss gewährleistet ist. Der Hingucker sind neben der Landschaft die 72 Schrägseilpaare die fächerförmig von der Fahrbahn hoch zu den Pylonen verlaufen. Bei unserer Vorbeifahrt erzeugen sie einen interessanten optischen Effekt. Neben der zweispurigen Fahrbahn fand man auch Platz und Geld für einen 2.40 Meter breiten Rad- und Fußweg an jeder Seite.

Das Bauwerk ist noch recht neu. Es wurde 2011 dem Verkehr übergeben. Die neue Pont de Térénez ist der Ersatzbau einer Hängebrücke aus dem Jahr 1952 die baufällig geworden war, Von der sind östlich der neuen Brücke noch die Brückenköpfe erhalten. Die dienen heute als Parkplätze und Aussichtspunkte. Wer übrigens Überfahrt auf der alten Brücke virtuell erleben will hat auf Google Street-View die Gelegenheit dazu.

  • Anfahrt - Plage de Kersiguénou
  • Tragseile und s P ylone- Plage de Kersiguénou
  • Tragseile und s P ylone- Plage de Kersiguénou

Hinter der Pont de Térénez geht es um eine enge Landspitze und dann ein Stück am Wasser entlang. Wir sind nun an der rechten Seite der Mündung der Alune maritime in die Rade du Brest. Ein landschaftlich recht schöner Abschnitt, der entfernt an norwegische Fjorde erinnert. Noch ein Stück weiter ostwärts erreichen die wir Nationalstraße 165. Diese gute Schnellstraße, die Nantes mit Brest verbindet, hat uns in den letzten Tagen immer mal wieder begleitet. Nun nehmen wir die letzten Kilometer dieser Verbindung bis nach Brest. Bevor die die Stadt erreichen, führt uns die Straße auf der Pont de l’Iroise über die Trichtermündung des Élorn in die Rade du Brest

Pont de l’Iroise

Die Brücke ist bei weiten nicht so elegant wie die Pont de Térénez aber trotzdem ein mächtiges und sehenswertes Bauwerk. Zwei 113 Meter hohe Pylonen tragen die an Schrägseilen hängende vierspurige und 800 Meter lange Fahrbahn. Sie schwebt ca. 30 Meter über dem blauen Wasser des Èlorn. Das Konstruktionsprinzip erinnert uns an das Viadukt von Millau. Rechts unten liegen sicher an die 100 Sportboote auf Reede. Die meisten leuchten im strahlenden Weiß auf dem blauen Wasser. Westlich Pont de l’Iroise verläuft ihre Vorgängerin. Die Pont Albert-Louppe ist heute nur noch den Radfahrern und Fußgängern vorbehalten.

Pont de l'Iroise

Auf der anderen Seite angekommen fahren wir durch die östlichen Vororte von Brest. Teilweise kommen wir wegen des stockenden Verkehrs nur langsam voran. Das meiste, was wir hier sehen, stammt aus der jüngsten Vergangenheit und reizt uns nun wenig. Offenbar sind es die in Landschaft wuchernde Zellen einer Boomtown am Meer.

Von Brest nehmen wir die D 19 nach Norden. Nun wird es nun sehr ländlich und schön. Kleinteilige Acker- und Wiesenschläge, kleine Dörfer und Weiher reihen sich aneinander. Die Siedlungen sehen schmuck aus, den Menschen geht es dort offenbar gut. Wir überqueren den Aber des Beonit und den Aber Wrac’h. Es sind zwei Meeresarme, die recht wie in Land reichen und dem Spiel von Ebbe und Flut ausgesetzt sind.

Dann erreichen wir unser Tagesziel in Meneham. Bretonischer uns maritimer als hier geht wohl kaum. Wir parken wir auf dem Aire de Camping Car Plage de Meneham ein, der unmittelbar an dem gleichnamigen Campingplatz liegt. Wir stehen der hinter dichten Hecken auf fester Grasnarbe. Zu den 11 Euro für die Übernachtung gönnen wir uns für weitere zwei Euro die Nutzung eines Stromanschlusses.

Meneham und Umgebung

Als wir uns eingerichtet haben, geht auf zwei Uhr am Nachmittag zu. Viel zu früh den Tag jetzt schon zu beenden. Also nehmen wir die Fahrräder, um die Gegend zu erkunden. Nach kurzer Strecke vor dem Wahrzeichen dieser Gegend.

Der Wachsposten von Meneham.

Das steht ein aus groben Granitsteinen errichtetes einfaches Steinhaus, umgeben von riesigen Granitfelsen, die das Häuschen wohl verschlingen wollen, so nach reichen Sie an die Wände heran. Oder wollen sie es eher beschützen?

Das Haus ist einer von einer ganzen Kette von ehemaligen Wachposten, die einst die bretonische Kanalküste bewachten. Die Entstehung dieser Linie wird dem 17. Jahrhundert und dem berühmten Festungsbaumeister Vauban zugeschrieben. Und Wachsamkeit gegen den Dauerrivalen England geboten damals die Erfahrungen aus den unzähligen Kriegen und Scharmützeln gegen den Erzrivalen hinter dem englischen Kanal allemal.

Wachposten von Meneham

Der Dienst in der damaligen Einsamkeit dieses Ortes war sicher kein leichter. Aber wenn das Wetter stimmte, war wenigstens die Aussicht eine schöne. Eine in chaotischer Ordnung zerklüften riesige Felsen zerklüfteten die Küste. Dazwischen immer kleine Abschnitte mit strahlend weißen Stränden. Dahinter das azurblau leuchtende Meer. Diese Aussicht macht uns neugierig aus das, was es hier sonst noch zu entdecken gibt.

  • Plage du Rudoloc - Meneham
  • chaotisches Felsgewirr - Meneham
  • Küstenweg - Meneham

Weiter nach Neiz Vran

Wir fahren auf dem Küstenweg weiter nach Westen und kommen als nächstes am wundervollen Plage Nodeven Rudoloc vorbei. Wir halten uns auf dem Strandweg, der durch die sachten Dünen verläuft und werden von den Fußgänger dort nicht wohlgelitten. Der ist Weg wohl nur ihnen vorbehalten.

  • Plage Nodeven Rudoloc - Meneham
  • Plage Nodeven Rudoloc - Meneham

Nun gilt es einige hundert Meter landeinwärts zu fahren. Dort erst führt eine Bücke über einen sumpfigen Abschnitt der die Küstenlinie hier zerteil. Damit sind wir auch auf der Küstenstraße, die die vor uns liegenden Orte miteinander verbindet. Der folgen wir bis nach Neiz-Vran.

Auf dem Weg dorthin, in Kerlouarn fällt uns in den Dünen auf einem leicht erhöhten Punkt ein gekreuzter Fahnenmast auf. Den schauen wir uns genauer an. Er steht auf einer kleinen Betonplattform. Daneben eine Stele die als Aufschrift den Buchstaben K trägt. Es ist eine kleine Gedenkstätte, die an den Untergang der HMCS Athabaskan erinnert. Das kanadische Kriegsschiff wurde ca. 12 Kilometer nordwestlich von hier am 29. April 1944 von deutschen Torpedobooten versenkt. 128 Männer kamen dabei ums Leben. Neben der Möglichkeit des Gedenkens hat man dort auch einen wunderschönen schönen Blick über den gesamten Küstenabschnitt.

  • Am Denkmal für die HMCS Athabaskan - Kerlouarn
  • Am Denkmal für die HMCS Athabaskan - Kerlouarn

Wir fahren weiter nach Neiz Vran und lassen uns dort nieder, wo ein nur bei Ebbe begehbarer Pfad hinüber in das Felsengewirr der Ile aux vaches führt. Dort verweilen wir ein wenig, genießen die Sonne, den Wind, den Geruch nach Meer und die schöne Aussicht.

Neiz Vran

Dann geht es zurück in Richtung Meneham. Am Ende des Weges nehmen wir allerdings nicht den Weg am Meer entlang, sondern fahren lieber durch das Örtchen Saint Egarec. Dort stehen vereinzelt kleine Häuser auf großzügig bemessenen Grundstücken. Die Bebauung ist nicht geschlossen, so dass sich zwischen den Grundstücken immer wieder Platz für Wiesen und kleine Felder ergibt. Viele Hauser sind recht neu, andere sind noch im typischen bretonischen Stil mit den auffälligen Kaminen an den beiden Hausgiebeln errichtet.

Chapelle Saint-Egarec

Ein wenig zurückgesetzt fällt uns an der rechten Straßenseite eine Kirche auf, die wir über einen kleinen unbefestigten Weg erreichen können. Es ist die Chapelle Saint-Egarec. Eine erste Kapelle stand hier wohl schon im 11. Jahrhundert. Der Bau, vor dem wir stehen ist aus dem 15. Jahrhundert zeigt klar gotische Elemente. Dabei ist sie so ganz anders. Die Dachtraufen reichen weit hinunter. Sie müssen wohl den immer wieder den vom Meer heranbrausenden Stürmen trotzen. Und dem Gotteshaus fehlt es an einem Turm. Der viel im Januar 1917 einen Blitzschlag zum Opfer.

Lieder sind die Türen zur Kapelle verschlossen. So können wir leider keinen Blick hineinwerfen. Dafür entdecken wir ein paar Meter außerhalb des von einer Hecke und Mauer umschlossenen Kirchhofes einen alten Schacht, der mit wenigen Stufen hinunter zu einem Brunnen führt. Über dem Brunnen eine kleine Staute. Sie ist das Bildnis die Heiligen Brevalrius. Wohl aus Irlandland kommend wirkte er im 6. Jahrhundert als christlicher Missionar in der Bretagne. Über seiner Kleidung träge er eine Tunika mit einem auffälligen Christurkreuz. Kelch und Hostie sind seine Attribute und ein Hund springt freudig an seiner linken Seite zu ihm hoch.

  • Chapelle Saint-Egarec
  • Chapelle Saint-Egarec
  • Chapelle Saint-Egarec
  • Chapelle Saint-Egarec
  • Statue des Heiligen Brevalrius

Die Chapelle Saint-Egarec ist bei unserem Besuch ein ruhiger Ort, der ein wenig zum Verweilen einlädt.
An Trinitatis, dem Sonntag nach Pfingsten wird es hier aber ganz anders zugehen. Dann führt eine vom Meer kommend eine Prozession zur Chapelle Saint-Egarec, zu der kleinen Statue des Heiligen Brevalrius und zu dem Brunnen. Die Gläubigen bitten mit Prozession um Vergebung. Und vielleicht tragen die Frauen unter Ihnen dabei ihre bretonische Tracht mit den hohen weißen Hauben aus feiner Spitze. So wie das in den großartigen Bildern über die Prozessionen am Meer von Mathurin Méheut illustriert wurde.

Museé de Meneham

Wir verlassen diesen friedlichen Ort und fahren zum Freilichtmuseum von Meneham. Gleich hinter den Felsen am Wachposten, inmitten der grasbewachsene Dünen steht das alte Meneham mit seinen niedrigen reetgedeckten Häusern. Früher hatten hier Fischer, Bauern und Zöllner ihre Heimat. Heute sind alle Gebäude liebevoll restauriert und laden zu einem Spaziergang in die Vergangenheit ein. Hier könnten wir sicher viel über das beschwerliche Leben damals erfahren. Allerdings sind wir ein wenig spät dran. Die Häuser sind leider schon verschlossen. So müssen wir uns mit dem Blick von außen zufriedengeben.

Dafür hat aber, im zentralen Gebäude der Anlage das Bistro noch geöffnet. Dort lassen wir uns unter freien Himmel nieder. Wir strecken die Beine aus, genießen die Nachmittagssonne und lassen unsere Blicke noch ein wenig über das Museumsdorf schweifen. Dabei genießen wie Froment Caramel und die legendäre Breizh Cola, die Cola der Bretonen.

  • Museé Meneham
  • Museé Meneham
  • Museé Meneham
  • Museé Meneham
  • Museé Meneham

Danach geht es erstmal zurück zum Wohnmobil. Nach einer längeren Pause machen wir uns nochmal auf ans Wasser schauen uns der Sonnenuntergang an.

Plage du Rudoloc - Meneham

Der Beitrag Pointe des Espagnols – Plage de Kersiauénou – Meneham erschien zuerst auf Zugvogel - ein Reiseblog.

]]>
27801
Pointe du Raz -Douarnenez – Locronan – Pointe de Espagnols https://www.mit-uns-entdecken.de/pointe-du-raz-douarnenez-locronan-pointe-des-espagnols/ Thu, 07 Jul 2022 22:15:00 +0000 https://www.mit-uns-entdecken.de/?p=27796 Locronan, einem malerischem Städten in der westlichen Bretagne schenken wir heute einen Gutteil unserer Zeit. Wir fahren von der Pointe du Raz über Douarnenez nach Locronan. Wir versorgen uns unterwegs […]

Der Beitrag Pointe du Raz -Douarnenez – Locronan – Pointe de Espagnols erschien zuerst auf Zugvogel - ein Reiseblog.

]]>
Locronan, einem malerischem Städten in der westlichen Bretagne schenken wir heute einen Gutteil unserer Zeit. Wir fahren von der Pointe du Raz über Douarnenez nach Locronan. Wir versorgen uns unterwegs mit frischem Wasser und legen eine Pause für eine “kleine Wäsche” ein. Danach geht die Fahrt zur Pointe de Espagnols im Norden der Halblinsel Crozon.

[

Start am Point du Raz

Nach dem wunderbaren Abend gestern an der Pointe du Raz schlafen wir heute noch länger aus, als wir dies ohnehin schon meistens tun. Erst gegen 10:00 Uhr stehen wir auf. Als alle Morgenroutinen inkl. eines Frühstücks erledigt sind, ist es kurz vor 11:00 Uhr. Also wieder einmal ein später Start. Zunächst fahren wir hinüber zur Pointe du Van, dem nördlichen Widerpart zur Pointe du Raz am Cap Sizun. Von dort werfen wir einen Blick zurück an den westlichsten Punkt Frankreich, seinen vorgelagerten Felseninseln und dem Phare de la Vieille. Der Leuchtturm steht auf dem vorletzten Felsen vor der Pointe du Raz und trotzt seit 135 Jahren jeder noch so großen Brandung, die die Stürme des Atlantiks gegen seine Mauern werfen.

Wir begnügen uns an der Pointe du Van mit diesem Blick. Jedem anderen sei aber empfohlen hier unbedingt auszusteigen und eine Runde über den wunderbaren Weg oben auf Klippen zu drehen. So haben wir es bei unserem ersten Besuch dort vor 5 Jahren gemacht.

Über das Cap Sizun nach Douarnenez

Wir fahren weiter nach Osten und halten uns entlang der Nordküste des Cap Sizun. Die Küstenlinie ist rau und spektakulär. Auf den ca. 30 Kilometern bis nach Douarnenez weist die Landkarte unzählige Landspitzen aus, die hoch aus dem Meer aufragen. Zehn davon sind so bedeutend, dass sie eigene Namen wie Pointe de Brézellec, Pointe de Penharn oder Point de Luguénez tragen.

Dem Land oben auf dem Cap Sizun haben die Menschen in Jahrhunderten Acker- und Weideland abgerungen. Das Satellitenbild zeigt, dass die Schläge unregelmäßige fast chaotische Formen haben. Dichte und alte Hecken zwischen ihnen schützen die Krume davor von den ständigen Winden verweht zu werden. An der Straße gibt es immer wieder einzelne Gehöfte, kleine Weiler und Dörfer. Die Häuser sind meist im für die Bretagne typischen Stil mit den markten Kaminzügen und Fensterumrahmungen erreichtet und meist nett hergerichtet

Douarnenez

So geht es gemütlich ca. 30 Kilometer nach Osten. Als wir uns Douarnenez nähern, beschließen wir hinunter in die Stadt an den Hafen zu fahren. In Douarnenez geht es auf der Pont de Port-Rhu hoch über den gleichnamigen Hafen. Der wird heute in erster Linie von den Freizeitskippern mit Ihren Motor- und Segelyachten genutzt. Von der Pont de Port-Rhu geht es auf engen Straßen steil hinunter zum Port de Douarnenez. Der ist in erster Linie ein Fischereihafen. Deshalb kann es hier auch die Poissonnerie Doare geben. In dem wunderbaren Fischgeschäft finden wir in der appetitlich hergerichteten Auslage alles, was der Meer in diesen Gefilden hergibt. Fische, Krebse und Muscheln in Arten die uns meist unbekannt sind. Welche eine Auswahl!

Wir stehen ein wenig ratlos vor der Fülle dieses Angebotes. Schließlich entscheiden wir uns für frische Thunfischsteaks und eine Tüte Crevettes. Nach unserem Abstecher an den Hafen verlassen wir Douarnenez wieder. Hierzu nehmen wir die Route entlang am Port-Rhu und werfen dabei einen Blick auf die vielen schmucken Boote die hier im Hafen liegen.

Von Douarnenez steuern wir als nächstes Ziel Locronan an. In unserem Baedeker-Reiseführer ist das Städtchen mit einen Stern gekennzeichnet und sollte daher durchaus sehenswert sein. Als wir gegen 12:30 Uhr dort ankommen werden wir von einen deutschsprachigen Guide auf eine Position auf dem Parkplatz vor der Stadt eingewiesen. Die vier Euro Parkgebühr kann man auch als Eintrittsgebühr in eine Welt aus einer vergangenen Zeit betrachten.

Locronan

Das heutige Künstlerdorf Locronan wurde einst durch die Segeltuchweberei reich. Segeltuch war zu den großen Zeiten der Segelschifffahrt ein begehrtes Gut. Konnte mit ihm doch der Wind eingefangen werden, der jahrhundertelang die mit kostbaren Schätzen beladenen Schiffe aus der neuen Welt nach Europa trieb. Der Reichtum von Locronan manifestiert sich noch heute in den wunderschönen Granithäuser rund um die Église Saint Ronan.

Am Parkplatz vorn an der Rue du Prieuré ist für alle Autos das Ziel erreicht. Daher erkunden wir Locronan zu Fuß. Die granitgrauen Häuser in der Rue du Prieuré wirken freundlich und einladend. Das mag an der großen Fenster mit weißen Fensterladen, den bunten Blumenkästen, den grünen Tupfern der Buchbäume und anderen Sträuchern, den Schaufenstern der Läden und den Freisitzen der Restaurants und Crêperien, die dort eingezogen sind.
Sicher aber auch daran, dass keines der Häuser in der Straße mehr als zwei Stockwerke hinauf reicht. So bleibt der Blick auf den Himmel über Locronan immer frei. Leider ist der nun von grauen Wolken bedeckt, die nur ab und zu mal ein Blick auf das Azurblau über Ihnen freigeben.

  • Rue de Prieuré - Locronan
  • Rue Lann - Locronan
  • Rue de Prieuré - Locronan
  • Église Saint Ronan und Chapelle du Pénity - Locronan

Église Saint Ronan

Die Rue du Prieuré führt auf das Westportal der Église Saint Ronan zu. Sie ist mit ihrem massigen romanischen Turm mit plumper oktogonaler Spitze nicht zu übersehen. Geradezu filigran wirkt daneben der Dachreiter der benachbarten Chapelle du Pénity. Wie eine Nadel ragt der über dem Portal der Kapelle auf. Breit genug jedoch um einer frei hängenden Glocke Platz zu bieten. Der Kapelle muss jünger als die benachbarte Kirche sein, trägt sie doch klar die Formensprache der frühen Gotik.

Das Portal zur Kapelle ist verschlossen, aber wir können sie über den Eingang der Église Saint Ronan erreichen, ein Besuch der sich wirklich lohnt, wie ein kurzes Video zeigt.

Die Église Saint Ronan ist aber nicht nur eine Hort für die Kunstschätze. Sie hat auch eine besondere spirituelle Bedeutung, wurde sie doch über der Begräbnisstätte eines Heiligen errichtet. Der Heilige Ronan kam Anfang des 8. Jahrhunderts aus Irland in die Betragene und wirkte hier als Eremit und Missionar. Später wurde er Missionsbischof und ihm wird die Gründung der Stadt Locronan nachgesagt.

Chapelle du Pénity

In der Kirche grüßt uns der alte Bischof in Form einer farbigen Statue oben in der südöstlichen Wandnische der Chapelle du Pénity. Er steht dort oben, gekleidet in einem prächtigen Bischofsgewand mit der Bischofsmütze, der Mitra und dem Hirtenstab als seinen Insignien. Das Hauptwerk in der Chapelle du Pénity ist eine von sechs Engelsfiguren getragene mächtige Grabplatte aus Kersantit, einem vulkanischen Gestein, das aus der Gegend um Brest stammt. Sie stellt ebenfalls des Heiligen Ronan dar, und soll an dessen Grabstätte unterhalb der Kirche erinnern

Der Stein ist filigran bearbeitet. Besonders der in Falten geworfene Gewand macht die Darstellung besonders plastisch. Aber auch Details wir der Bischofsring an Ringfinger der erhoben rechten Hand des Heiligen fallen auf. Rätselhaft bleibt uns, warum der mächtige Bischofsstab in seiner linken Hand unten im Maul eines Löwen endet. Welche Legende mag sich dahinter verbergen?

Besonders schön in der Chapelle du Pénity sind auch die Statue des gefesselten Christus eine farbenfrohe Grablegungsgruppe und die beiden unter der Gruppe befindlichen Reliefs. Mit diesen Eindrücken verlassen wir die Chapelle du Pénity und die Èglise Sainte Ronan.

  • Statue Heiliger Ronan - Chapelle du Pénity, Locronan
  • Grabplatte Heiliger Ronan - Chapelle du Pénity, Locronan
  • gefesselter Christus - Chapelle du Pénity, Locronan
  • Grablegungsgruppe - Chapelle du Pénity, Locronan
  • Relief - Chapelle du Pénity, Locronan

Weiter durch Locronan

Wieder auf dem Place de Èglise schauen wir uns noch ein wenig um. Locronan ist wirklich malerisch. Die Fassaden der mit Schiefer gedeckten Häuser zeigen die unregelmäßige behauenden Steine, aus denen die kleinen aber doch irgendwie prächtigen Häuser errichtet sind. Die Fenster mit ihren vielen Sprossen setzen, die von den Steinen und Fugen gebildeten Muster fort. Auf den Dächer ragen keck verschnörkelte Mansarden auf.
Das satte Grün uralter Weinstöcke zieht sich an einigen Häusern entlang und setzt dicke Farbtupfer auf das Granitgrau des Platzes.

In die Häuser der Segeltuchmacher sind heute Restaurants, Läden mit regionalen Produkten und Kunstgewerbe, Confiserien, Biscuiterien und manches andere Geschäft eingezogen, das mit den heranstürmenden Touristenströmen eine gutes Geschäft machen kann.

Wir drehen noch eine kleine Runde durch die Rue de Charrettes und hinauf zum Place de la Mairie und finden noch manches schöne Detail in dem so wunderbar authentisch erhaltenen Ortsbild von Locronan. Eine letzte Reminiszenz an die Geschichte der Stadt entdecken wir dann noch im Straßenpflaster. Hier und da sind bronzene Pflastersteine eingelassen. Die tragen über Kreuz die stilisierten Symbole für ein Weberschiffchen und einen Hirtenstab. Symbole für die wirtschaftliche und religiöse Geschichte von Locronan.

  • Place de Èglise - Locronan
  • Detail Place de Èglise - Locronan
  • Place de Èglise - Locronan
  • Rue de Charettes - Locronan
  • Place de Mairie - Locronan
  • Detail Place de Mairie - Locronan
  • Rue Moal - Locronan
  • Pflasterstein mit Schiffchen und Bischofsstab - Locronan

Kleine Wäsche

Dann ziehen wir von dannen und starten gegen 14:30 Uhr zur nächsten Etappe. Die führt uns nach Tal ar Groas, wo wir auf dem Parkplatz des örtlichen Supermarktes einen Waschautomaten entdecken. Da wir nun schon fast seit drei Wochen unterwegs sind, ist es an der Zeit für ein paar frische Klamotten zu sorgen. An einer solchen Station machen wir das das erstem Mal. Wir sind gespannt ob und wie es funktionieren wird.

Wir wählen eine freie Trommel, die bis zu acht Kilogramm Wäsche aufnehmen kann. Der Waschgang dauert 30 Minuten und kostet fünf Euro inkl. Waschmittel. Während das Waschprogramm läuft, nutzen wir die Zeit um ein paar Kleinigkeiten im Supermarkt nebenan zu holen. Als wir damit fertig sind, gönnen wir unsere Wäsche noch ein Trockenprogramm. 20 Minuten kosten drei Euro. Diese Zeit vertrieben wir uns damit die heute Morgen in Douarnenez erworbenen Crevettes mit frischem Baguette und Mayonnaise zu genießen. Ganz wunderbar!

Dann ist auch das Trockenprogramm beendet. Das Ergebnis ist allerdings wenig befriedigend. Die Wäsche ist noch recht feucht und man müsste den Vorgang sicher noch zweimal wiederholen. Dann wird der Spaß aber recht teuer werden und auch die Zeit ist uns zu wertvoll, als dass wir hier für weitere 40 Minuten auf der asphaltgrauen Parkplatz zu verbringen müssten. Schranktrocken wird es sicher auch auf einer Wäscheleine an frischer Meeresluft heute Abend.

Auf die Halbinsel Crozon

So geht es um 15:15 Uhr für uns weiter. Als Tagesziel habe wir den Stellplatz in Le Fret im Norden der Halbinsel Crozon ausgemacht. Bis dorthin ist es nicht mehr weit, vielleicht an die 17 Kilometer. Die sind dann auch schnell abgespult. In Le Fret angekommen, finden wir den Stellplatz dort wenig attraktiv. Zwischen einer dichten Baumhecke und einer steilen Böschung eingeklemmt hat man dort keine Aussicht auf irgendwas. Nur auf die Baumhecke und die Böschung eben. So nutzen wir dort nur die Möglichkeit den Inhalt unserer Chemietoilette und unser Grauwasser loszuwerden und unseren Frischwassertank aufzufüllen.

Die Halbinsel Crozon ragt zwischen dem Pointe du Raz im Süden und dem Pointe Saint-Mathieu wie ein riesiges Kreuz in den Atlantik und trennt die Baie de Douarnenez und die Rade de Brest voneinander. Ganz vorne im Westen teilt sich die Halbinsel in drei Landzungen die gemeinsam mit der Landmasse von Crozon ein riesiges Kreuz im Atlantik bilden.

Wir steuern nun Spitze der nördlichen Landzunge, der Halbinsel von Roscanvel mit der Pointe de Espagnols an. Der Weg dorthin führt auf der D 355 über Roscanvel, dem Hauptort dieses Landstriches. Hinter Roscanvel wird die Straße schmaler und führt hinauf auf ein Plateau. Rechts gibt sie immer wieder den Blick auf die Rade de Brest frei. An der geschützten Meeresbuch, die fjordartig bis tief in das Land reicht, liegt die alte und strategisch bedeutende Seefahrerstadt Brest.

Pointe de Espagnols

An der Pointe de Espagnols angekommen finden wir einen großen gebührenfreien Parkplatz vor, auf dem man 24 Stunden stehen und auch im Wohnmobil übernachten darf. Als Camper mit Mobiliar vor dem Auto sollte man sich hier jedoch nicht outen. Die Pointe de Espagnols liegt in einem Naturschutzgebiet, in dem das Campen eigentlich verboten ist.

Nach unserer Ankunft machen wir erst einmal ein längere Pause. Dabei bereiten wir uns die frischen Thunfischsteaks zu, die wir in der Poissonnerie Doare in Douarnenez erstanden haben. Sie sind mit eine wenig Salat heute unser leckeres Abendessen.

Ein wenig Geschichte

  • Hinweistafel Religionskriege - Point de Espagnol
  • Hinweistafel Festungsbau - Point de Espagnol

1594 landeten hier 500 Soldaten der Armee des katholischen Spaniens. Unterstützt wurden sie von den ebenfalls katholisch gesinnten Truppen des französischen Königs. Man befand sich in der Mitte des letzten von acht französischen Religionskriegen. In diesen Bürgerkriegen versuchte die katholische Liga die Ideen und den Einfluss des Protestantismus auf Frankreich zu verdrängen. Der Spanier stießen hier jedoch auf eine zehnfache Übermacht an Gegner. Trotzdem konnten Sie das Kap einen Monat halten. Seitdem hat die Landspitze den Namen Point Espagnols.

Spätestens da war klar, von welch großer strategischer Bedeutung die “Spitze der Spanier” ist. Kann man von dort doch die nur zwei Kilometer breite Goulet de Brest (Flaschenhals von Brest) überblicken. Die Meerenge ist die einzige Zufahrt von Atlantik nach Brest mit seinen wichtigen Hafenanlagen.

Daher findet man dort links und rechts der Pointe de Espagnols starke Befestigungen von 11 Geschützbatterien aus dem Ende des 17. Jahrhunderts. Jeder der auf dem Seeweg Brest angreifen wollte, musste an diesen furchteinflößenden Stellungen vorbeikommen. In der Zeit der Segelschiffe sicher ein aussichtsloses Unterfangen.

  • Fort des Espagnols - Pointe de Espagnols
  • Geschützbatterie - Pointe de Espagnols
  • 32 cm Geschütz - Pointe de Espagnols
  • Geschützbatterie - Pointe de Espagnols

Der Blick nach Brest

Die eigentliche Pointe de Espagnols liegt ca. 300 Meter vom Parkplatz entfernt hoch auf der Steilküste über der Rade de Brest. Gegen 19:30 Uhr machen wir uns auf den Weg dorthin.

Die schöne Aussicht am Pointe de Espagnols kommt heute nicht mehr den Wachmannschaften aus der Vergangenheit, sondern den Touristen und Ausflüglern der Gegenwart zugute. Für die hat man ganz vorne eine Aussichtsterrasse eingerichtet. Der Blick von dort ist wirklich sehr schön und bietet manches interessante Detail.

Geradezu schaut man nach Nordosten aus die Stadt Brest. Unten am Ufer, hinter einer langen Mole liegt der militärische Teil des Hafen. Links in dunkelgrauen Beton der alte U-Boot-Stützpunkt der Deutschen Kriegsmarine aus des zweiten Weltkrieg.

In dem großen Hafenbecken davor können wir ein besonders großes Militärschiff ausmachen. Offenbar ist es einer der drei amphibischen Hubschrauberträger der Mistral-Klasse der französischen Marine.

Im Westen von uns geht unser Blick bis zur Pointe de Petit Minou mit seinen beiden markten Leuchttürmen. Das Land dahinter bis zum Point Pointe Saint-Mathieu ist nur schemenhaft zu erkennen. Im Osten kann man weit in die Rade de Brest schauen. Wir gießen dieses Panorama ein wenig. Dabei fällt uns ein Fischkutter auf, der seine Kreise um ein langgestecktes Felsenriff gleich unter uns zieht. Im Fernglas erkennen wir deutlich, dass er dabei ist Taucher abzusetzen.

Ob es wohl Wracktaucher sind, die dort nach verschollenen Schätzen suchen? Mit dieser Frage im Kopf machen wir uns auf den Rückweg. Es ist kurz von 21:oo Uhr und wir sind die Letzten hier.

  • Phare de Portzic, Brest - Pointe de Espagnols
  • U-Boot Bunker Brest - Pointe de Espagnols
  • Militärhafen Brest - Pointe de Espagnols
  • Blick nach Westen - Pointe de Espagnols
  • Fischkutter an dem Riff La Cormorandiére - Pointe de Espagnols

Dann kommt uns ein Mann entgegen. An einer langen Fahnenstange trägt er das ukrainische Banner vor sich her. Er spricht uns an und erklärt, dass das er so seit dem 22. Februar hierherkommt. Er findet es wichtig so seine Solidarität mit dem Menschen in der Ukraine zu zeigen. Wir finden das toll und schätzen uns glücklich in einem weitgehend friedlich Teil unseres Kontinents leben zu dürfen.

  • Von Bad Langensalza nach Drusenheim
    Wir starten unsere Wohnmobiltour 2022 in Bad Langensalza. Durch Thüringen, Hessen und Rheinland-Pfalz geht es an den Rhein. Wir überqueren die französische Grenze und verbringen die erste Nacht am Rheinufer in Drusenheim. Reisepläne Wir hatten lange überlegt, wohin uns unsere “große” …
  • Route des Crêtes – von Drusenheim auf den Grand Ballon
    Aus dem Rheintal geht es heute hinauf auf die Vogesen. Wir wollen auf der der Route des Crêtes dem Kamm des Gebirges nach Süden folgen. Vorher lernen wir aber unfreiwillig sowohl eine neues Stück Autobahn und einen alten Tunnel kennen. Start in Drusenheim Ein schöner Sommertag kündigt sich am …
  • Grand Ballon – Bresse – Sacré-Cœur in Paray-le-Monial
    Heute wollen wir die Vogesen verlassen, um in den nächsten Tagen Richtung Südfrankreich zu fahren. Auf dem Weg dorthin möchten wir heute die berühmte ehemalige Priorats-Kirche Sacré-Cœur in Paray-le-Monial besuchen. Aufbruch am Grande Ballon Als wir am Grand Ballon in die Gänge kommen, haben die …
  • An der Loire – von Pont du Canal an die Ardèche
    Heute wollen wir der Loire nach Süden folgen und weiter bis an die Ardéche fahren. Dabei wollen wir und Zeit lassen schauen was es am Weg so zu entdecken gibt. Ein Morgen am Canal du Centre Auch heute kündigt sich ein heißer Tag an. Wir haben die Nacht in dem kleinen Weiher Pont du Board ganz in …
  • Auf der Ardeche
    Heute sind wir auf der Ardèche unterwegs. Vom Camping du Midi bis nach Saint-Martin-d’Ardèche werden wir knappe 25 Kilometer im Kajak unterwegs sein. Das seit Wochen herrschende Niedrigwasser wird für uns zur Herausforderung werden. Am Ende wird sich die Tour durch den grandiosen Canyon der …
  • Vallon-Pont-d’Arc – Höhle von Orgnac – Uzés
    Heute geht es unter die Erde in der l’Aven d’Orgnac, einer der großen Tropfsteinhöhlen in Frankreich. Vorher wollten wir die Höhle Chauvet 2 besuchen, was leider nicht klappt. Nach dem Abenteuer unter Tage geht es in kleiner Weinstadt Uzès. Ein Malheur am frühen Morgen Heute beim …
  • Uzés und Avignon
    Heute Vormittag schauen wir uns Uzès an. Danach geht es schnelle 45 Kilometer nach Avignon. Dort steht der Palast der Päpste, die berühmte Brücke von Avignon und die Altstadt auf unserem Zettel. Der Morgen in Uzès Wir beginnen den Tag mit der Erkundung von Uzès. Die Stadt mit 8.300 Einwohnern liegt …
  • Avignon – Camargue – Saintes-Maries-de-la-Mer
    Heute fahren wir von Avignon nach Saintes-Maries-de-la-Mer, der Stadt der drei heiligen Marien und der Corsa camarguenca. Der Weg führt uns entlang der Rhône, vorbei an Arles und durch die Camargue. Wir verbringen einen Nachmittag am Strand und lernen die Tradition der Corsa camarguenca kennen. Ein …
  • Saintes-Maries-de-la-Mer – Les Cabanes de Fleury
    Wir bleiben noch einen Tag am Mittelmeer und fahren von Saintes.-Maries-de-al-Mer über Aigues-Mortes und Séte nach Les Cabanes de Fleury. Start in Saintes-Maries-de-laMer Während ich noch schlafe, hat Steffi heute Morgen auf einen kleinen Strandspaziergang am noch ganz stillen Weststrand von …
  • Les Cabanes de Fleury – Viadukt von Millau – Cèvennen
    Heute geht es von der Mittelmeerküste bei Béziers hinauf in die Cévennen. Dabei überqueren wir u.a. das. berühmte Viadukt von Millau, erkunden das wild-romantische Jonte-Tal und fahren hinauf auf den Mont Aiguoal. 44.085889, 3.23430738107128 Start in Les Cabanes de Fleury Auch heute Morgen ist der …
  • Ispagnac – Tarnschlucht – Lac de Pareloup
    Heute geht es die Tarnschlucht hinunter. Wir schauen auf Castelbouc, besuchen La Maléne und erleben das Felsgewirr links und recht des Tarn zwischen La Maléne und Les Vignes. In Millau legen wir einen kurzen Versorgungsstop ein. Ein Stück weiter verlassen wir den Tarn und fahren hinauf nach …
  • In das Tal des Lot – Lac de Pareloup, Espalion und Conquest
    Heute erreichen wir den Lot. Espalion, Estaing und Entraygues-sur-Truyére sind dort unsere Stationen. Vorher verpassen wir leider den Viehmarkt in Laissac und besuchen später den berühmten Pilgerort Conques. Ein Nachtquartier finden wir in Boisse-Penchot am Lot. Aufbruch am Lac Pareloup Das …
  • Boisse-Penchot – Rocamadour – Les-Eyzies-de-Tayac
    Vom Lot geht es heute an die Vézère. Dabei legen wie einen längeren Stopp in Rocamadour ein und sind ein Stück an der Dordogne unterwegs bevor wir im malerischen Les-Eyzies-de-Tayac im Tal der Menschen ankommen. Aufbruch in Boisse-Penchot Heute sind wir etwas früher am Start als sonst. Wir bringen …
  • Les-Eyzies-de-Tayac – Rochefort – Port-des-Barques
    Heute wollen wir uns Rochefort am Atlantik ansehen. Hierzu geht es von Les-Eyzies-de-Tayac xxx Kilometer nach Westen. Start in Les-Eyzies-de-Tayac Der Tag beginnt für uns bereits in der Nacht. Ein Wetterumschwung findet statt, als ein atlantisches Tief auf die heiße und trockene Luft trifft, die …
  • La Rochelle
    La Rochelle ist heute unser Ziel. In der ausnehmend schönen Hafenstadt am Atlantik verbringen wir einen der schönsten unserer Urlaubstage. Aufbruch in Port-des-Barques Der Morgen an der Avenue de la Baie beginnt bei schönstem Wetter. Wir schlafen aus, frühstücken in Ruhe und dann besuchen uns zwei …
  • Durch die Marais de poitevin von La Rochelle nach Saint-Vincent-sur-Yard
    Wir verlassen heute La Rochelle. Noch im Stadtgebiet aber machen wir uns auf die Suche nach dem berühmten U-Boot-Bunker La Pallice, wo wichtige Szenen des Kinoklassikers “Das Boot” gedreht wurden. Danach verlassen wir La Rochelle und geht es durch die weite Ebene der Marais de poitevin …
  • Passage du Gois
    Heute geht es an der Atlantikküste ein Stück weiter nach Norden. Dabei besuchen wird die einzigartige Passage du Gois, fahren durch die Salzgärten von Valencières und verbringen einen Nachmittag zwischen Ebbe und Flut am Port des Brochets an der Baie de Bourgneuf. Start in Saint-Vincente-sur-Jard …
  • Port des Brochets – Kervoyal
    Nach dem Start am Port des Brochets erkunden wir heute zunächst den Pointe Saint-Gildas. Dann geht es über die Loire hinüber in den Bretagne. Durch die Salzgärten an der Küste fahren wir weiter nach Norden. Den Abend verbringen wir in Damgan, einem wunderbaren kleinen Badeort an der Atlantikküste. …
  • Île de Quiberon, Menhire und Plage du Loc’h
    Von Kervoyal geht es heute um den Golf von Morbian. Dann besuchen wir die Ferieninsel Quiberon. Wir verbringen auf der Insel einige Zeit an der romantischen Badebucht am Port Pigeon. Zurück auf dem Festland besuchen wir das Menhir-Feld von Kerherzo. Wir fahren hinaus auf die Landzunge von Gâvres, …
  • Plage du Loc’h – Pont-Aven – Concarneau – Pointe du Raz
    Zunächst besuchen wir heute Pont-Aven die berühmte Künstler-Stadt. Das Musée Pont-Aven ist dort sicher der Höhepunkt. Dann geht es weiter ins wundervolle Concarneau mit der Ville-Close der mächtigen Festung mitten im der Hafenbucht. Den Sonnenuntergang erleben wir am Pointe du Raz, dem westlichsten …
  • Pointe du Raz -Douarnenez – Locronan – Pointe de Espagnols
    Locronan, einem malerischem Städten in der westlichen Bretagne schenken wir heute einen Gutteil unserer Zeit. Wir fahren von der Pointe du Raz über Douarnenez nach Locronan. Wir versorgen uns unterwegs mit frischem Wasser und legen eine Pause für eine “kleine Wäsche” ein. Danach geht …
  • Pointe des Espagnols – Plage de Kersiauénou – Meneham
    Heute wird es einer recht kurze Etappe die uns von Pointe des Espagnols an der Rade du Brest nach Meneham am englischen Kanal führt. Aufbruch am Pointe de Espagnols Das Wetter ist heute Morgen prächtig. 25° C, ein lauer Wind und stahlblauer Himmel. Beste Bedingungen für nächste Etappe, die uns an …
  • Menez Ham – Plouescat – Roscoff – Pointe de Bihit
    Aufbruch in Meneham Wieder haben wir in unserem Camper gut und lange geschlafen. So wird es 10:43 Uhr ehe wir am Aire de Camping Car de Plage de Meneham aufbrechen können. Vorher gönnen wir uns ein Frühstück mit altem Baguette an frischer Luft unter blauen Himmel und nutzen die Ver- und …
  • Pointe de Bihit – Tregastel – Tréguier
    Aufbruch am Pointe de Bihit Wir kommen heute etwas früher aus den Federn. Frühstück gibt es unter freiem Himmel an der kleinen Picknickbank an der Point de Bihit, direkt gegenüber von unserem Parkplatz. Von dort aus sehen wir, dass an der Stelle, an der wir gestern Abend den Sonnenuntergang …
  • Tréguier – Cap Fréhel – Saint Malo
    Saint Malo
    Tréguier Nach unserem Start vom schattigen Wohnmobilstellplatz vom Tréguier am Ufer der Guindy ist die erste Etappe ein sehr kurze. Nach ca. fünf Minuten Fahrt parken wir auf dem Place des Halles im historischen Zentrum vom Tréguier ein. Vor dort aus sind es nur wenige Schritte zur Basilica …
  • Saint Malo – Bayeux – Arromanches-les-Bains
    Die Nacht endet früh für uns in Saint Malo. So brechen wir eher auf als sonst und nehmen heute auch eine etwas längere Etappe in Angriff. Bayeux soll unser erstes Ziel sein. Dort wollen wir uns den berühmten Teppich von Bayeux anschauen. Wir werden aber auch von einer sehr schönen Altstadt und der …
  • Arromanches-les-Bains – Cabourg – Rouen
    Arromanches-les-Bains Der Morgen des 13. Juli gestaltet sich noch unangenehmer als der gestrige Tag. Bereits um 05:00 Uhr beginnt der Lärm, der uns aus dem Schlaf reißt. Diesmal ist es nicht ein Rasenmäher, der knatternd die Stille zerreißt. Vielmehr braust zu dieser frühen Stunde der Müllwagen …
  • Rouen – Metz
    Bevor wir heute einen großen Schritt Richtung Heimat machen wollen ein wenig die Altstadt von Rouen erkunden. Besonders freuen wir uns auf die große Cathédrale Notre-Dame de Rouen. Aber auch auf die Gassen der Altstadt und das Ufer der Seine sind wir gespannt. Am Nachmittag geht es dann 470 …
  • Frankreich 2022 – ein Fazit
    Avignon
    Im Sommer 2022 waren waren wir in verschiedensten Landschaften in Frankreich unterwegs. In 30 Reisetagen legten wir inklusive der Anreise aus Thüringen 5.643 Kilometer im gemieteten Wohnmobil zurück. Unsere Reiseroute Von Deutschland an die Ardéche Wir schon so oft starten wir am Hof des …

Der Beitrag Pointe du Raz -Douarnenez – Locronan – Pointe de Espagnols erschien zuerst auf Zugvogel - ein Reiseblog.

]]>
27796
Plage du Loc’h – Pont-Aven – Concarneau – Pointe du Raz https://www.mit-uns-entdecken.de/plage-du-loch-pont-aven-concarneau-pointe-du-raz/ Wed, 06 Jul 2022 23:50:00 +0000 https://www.mit-uns-entdecken.de/?p=27794 Zunächst besuchen wir heute Pont-Aven die berühmte Künstler-Stadt. Das Musée Pont-Aven ist dort sicher der Höhepunkt. Dann geht es weiter ins wundervolle Concarneau mit der Ville-Close der mächtigen Festung mitten […]

Der Beitrag Plage du Loc’h – Pont-Aven – Concarneau – Pointe du Raz erschien zuerst auf Zugvogel - ein Reiseblog.

]]>
Zunächst besuchen wir heute Pont-Aven die berühmte Künstler-Stadt. Das Musée Pont-Aven ist dort sicher der Höhepunkt. Dann geht es weiter ins wundervolle Concarneau mit der Ville-Close der mächtigen Festung mitten im der Hafenbucht. Den Sonnenuntergang erleben wir am Pointe du Raz, dem westlichsten Punkt Frankreichs.

Start am Plage Guidel

Auch heute Morgen müssen wir uns eingestehen, dass wir nicht zu den Frühaufstehern gehören. Als wir gegen 09:45 Uhr den kleinen Stellplatz in den Dünen am Plage du Loc’h verlassen, sind wir so ziemlich die Letzten, die heute aufbrechen. Der Plan für heute ist klar: Wir wollen bis zum Pointe du Raz, dem westlichsten Punkt Frankreichs. Der ist via der kürzesten Strecke nur 123 Kilometer entfernt.

Da aber mit Pont-Aven und Concarneau zwei außerordentliche Kleinode etwas abseits in unsere Richtung liegen, werdeb wir diese beiden Städtchen heute besuchen. So wird unsere Strecke ein wenig länger, und wir werden mit den beiden Besuchen auch deutlich mehr Zeit benötigen als auf dem direkten Weg.

Gleich hinter dem Plage du Loc’h verabschieden wir uns zunächst vom Meer. Über Guidel fahren wir landeinwärts zur N 165. Auf ihr geht es ca. 20 km in Richtung Quimper. Auf dem Weg nutzen wir die Gelegenheit, am Relais de Guidel Nord unser Auto aufzutanken. Zum Preis von 1,999 € fließen 61,99 Liter Diesel in unseren Tank. Ein guter Preis, haben wir doch in den letzten Tagen so manche Tanksäule gesehen, an der für den Liter bis zu 2,20 € fällig waren.

Pont-Aven

An der Ausfahrt Kérandréo verlassen wir die N 165. Nun sind es nur noch wenige Kilometer bis nach Pont-Aven, das wir gegen 10:30 Uhr erreichen.

Pont-Aven schmiegt sich malerisch am Fluss Aven. Dieser hat dort eine letzte Strecke mit einem starken Gefälle, was Pont-Aven zu einem idealen Standort für Wassermühlen machte. Einst wurden hier 14 aktive Mühlen betrieben, was Pont-Aven seine wirtschaftliche Bedeutung verlieh. Gleich unterhalb der Stadt beginnt der Fluss breiter zu werden und eine Trichtermündung auszubilden, die ca. sieben Kilometer weiter den Atlantik erreicht. So können Touristen nicht nur mit dem Auto den Weg nach Pont-Aven finden, sondern auch Segel- und Motoryachten können vom Atlantik kommend den Ort ansteuern.

Die Stadt der Künstler

Bekannt ist Pont-Aven heute durch den Maler Paul Gauguin eine eine aus seinem Schaffen hervorgehende Kunst-Schule, Gauguin verbrachte dort dreimal die Sommermonate und schuf in dieser Zeit so manche seiner wichtigsten Werke. Später entwickelte sich aus dieser Keimzelle eine berühmte Künstlergruppe, die Pont-Aven und die nähere Umgebung zu ihren Motiven machte. So wurde Pont-Aven in ganz Frankreich bekannt, da die Bilder in Galerien und Ausstellungen in Paris und anderswo zu sehen waren.

Heute widmet sich Pont-Aven voll und ganz dieser Tradition. Das zeigen viele Verkaufsgalerien, Kunsthandwerker, die ihre Werkstätten öffnen, und das wunderbare Musée de Pont-Aven.

Nach unserer Ankunft in Pont-Aven stellen wir unser Wohnmobil auf dem Parkplatz am Friedhof, ein Stück oberhalb des Stadtzentrums ab. Von dort aus sind es gute 1.500 Meter hinunter ins Stadtzentrum rund um den Place Paul Gauguin.

Auf dem Weg hinunter schauen wir zunächst in das Studio eines Glasbläsers vorbei. Im SOUFFLE DE VERRE stellt er eine ganze Reihe seiner farbenfrohen Stücke aus. Die eigentliche Werkstatt befindet sich in einem unscheinbaren Anbau rechts am Haus. Wenn, wie heute, das Brettertor ein wenig geöffnet ist, kann man dem Meister bei seinem geschickten Umgang mit der glühenden Glasmasse zusehen.

Ein Fluss gesäumt von Kunst und schönen Straßen

Wir gehen weiter hinunter in den Ort. Unten am Fluss Aven angekommen, befinden wir uns im historischen Zentrum von Pont-Aven. Hier hat der Aven noch den Charakter eines Gebirgsbaches, dessen Ufer jedoch eng bebaut sind. Meist sind es zwei- oder dreigeschossige Gebäude, die den Ort prägen. Die Fassaden sind meist weiß getüncht oder sie zeigen das helle Grau der Kalksteine, aus denen sie errichtet wurden. Die spitzen Dächer sind schiefergrau gedeckt, und die Mansarden zeigen, dass jeder Quadratmeter in den Häusern genutzt wird. Kalksteinquader umranden die Fenster und verleihen den Häuserfronten eine markante Struktur.

Über den Brandmauern zwischen den Häusern ragen die charakteristischen Kamine auf, die genauso zum Stadtbild gehören wie die vielen kleinen Läden in Erdgeschossen. Und tatsächlich haben dort ungewöhnlich viele Galerien und Künstlerateliers ihre Heimstatt gefunden. Es müssen um die 30 Läden sein, die sich dem Handel mit Kunstwerken unterschiedlichster Couleur gewidmet haben. Hinzu kommen Modegeschäfte, Biscuiterien, Immobilienbüros, Boulangerien, Cafés, Geschäfte mit regionalen Produkten und natürlich die berühmte Pension Gloanec, in der Paul Gauguin und seine Schüler die Sommermonate verbrachten. Alles in allem ein buntes, sehenswertes und sympathisches Stadtbild.

  • Am Aven - Pont-Aven
  • Am Aven - Pont-Aven
  • Am Aven - Pont-Aven
  • Rue du Général de Gaulle - Pont-Aven
  • Place de Hôtel de Ville - Pont-Aven
  • Pension Gloanec - Pont-Aven

Musée de Pont-Aven

Wir entschließen uns, das Musée de Pont-Aven zu besuchen. Es ist im größten Gebäude der Stadt untergebracht. So dominiert das Thema der Kunstschule von Pont-Aven die Stadt auch architektonisch. Früher trug es einfach den Namen Museum der schönen Künste. Mit seiner kürzlichen Neugestaltung erhielt es den Namen Musée de Pont-Aven und ist nun das erste Museum, das sich der Schule von Pont-Aven widmet.

Das Haus ist modern und barrierefrei eingerichtet. Im Kassenbereich erwerben wir zwei Tickets zu je acht Euro. Von dort geht es in die erste Etage, wo der schöne Saal Julien auf uns wartet. Der Veranstaltungssaal für vielleicht 100 Personen wartet mit vielen schönen Details auf.

  • Saal Julien - Musée Pont-Aven
  • Saal Julien, Detail - Musée Pont-Aven
  • Saal Julien, Detail - Musée Pont-Aven
  • Saal Julien, Detail - Musée Pont-Aven

Sondersausstellung Mathurin Méheut

Das zweite Obergeschoss bietet Platz für Sonderausstellungen. Bei unserem Besuch hängt dort eine sehr schöne Exposition, die das Werk von Mathurin Méheut zeigt. Méheut war einer der bekanntesten bretonischen Zeichner und Maler der Neuzeit. Die Vielfalt der von ihm angewandten Techniken und Stile lässt kaum eine Einordnung seines Schaffens zu.

Seine Sujets stammen immer aus der Bretagne zwischen den Salzgärten von Guérande bis zur Bucht des Mont-Saint-Michel. Oft stellen sie die harte Arbeit am und auf dem Meer dar. Sei es die “Ausfahrt der Sardinenfischer” (1913), “Die Salzbauern an einem Sommerabend” (1929) oder die Seegras-Sammler (1912). Aber auch die Traditionen der Bretonen lagen ihm am Herzen, wie z.B. die Darstellung der Prozession in Penhors zeigt. Die markanten hohen Hauben der Frauen aus Sitze sind dort unübersehbar.

Méheut reflektierte aber auch aktuelle Themen seiner Zeit. So zeigen sechs Gouachen Szenen aus der Zeit der Besetzung der Bretagne durch die deutsche Wehrmacht.

Die Dauerausstellung

Im obersten Geschoss ist die Dauerausstellung untergebracht. Hier sind Werke verschiedener Epochen zu sehen, die entweder Pont-Aven, seinen Menschen und seiner Umgebung gewidmet sind oder von Künstlern geschaffen wurden, die in Pont-Aven wirkten oder der Schule von Pont-Aven entstammen. So findet sich hier eine bunte Sammlung von Werken aus unterschiedlichsten Epochen, Techniken, Stilen und Sujets.

Meist geht es dabei um die Menschen und Landschaften hier in der Gegend. Das künstlerische Erbe der Region zeigt das Gemälde “Hommage à Gauguin” von Pierre Girieud aus dem Jahr 1906. Es rückt den bekanntesten Künstler, der in Pont-Aven malte und zeichnete, in den Mittelpunkt einer Persiflage eines der berühmtesten Werke aus der Renaissance. In der Mitte des Tisches sitzt der “Künstler-Gott” Gauguin, umringt von Künstlerkollegen, Widersachern und Musen und feiert mit ihnen das letzte Abendmahl. Welch ein wunderbares Bild.

Mit dem Besuch im Musée de Pont-Aven beenden wir unseren Besuch im Musée de Pont-Aven und verabschieden uns von der kleinen schönen Stadt am Aven.

Anmerkung

Wir haben in der Sonderausstellung und in der Dauerausstellung einige besonders schöne Werke fotografiert. Eine Veröffentlichung der Bilder scheint uns an dieser Stelle aber urheberrechtlich fragwürdig zu sein. Daher hier zwei Links auf die Website des Musée de Pont-Aven. Dort kann man sich eine ganze Reihe von Werken ansehen:

Concarneau

Gegen 12:30 Uhr brechen wir in Pont-Aven, mit dem Ziel Concarneau auf, das wir nur 20 Minuten später erreichen. Einen Parkplatz finden wir am Bahnhof, oberhalb des Stadtzentrums. Mit den Rädern sind wir schnell am Hafen und an der Ville Close, der befestigten Stadt.

Ville Close, Concarneau

Ville Close

Die Ville Close ist eine stark befestigte Insel. Von starken Mauern, den Remparts, umgeben, war sie einst eine mächtige Festung. Von Land aus ist sie nur über eine schmale Brücke zu erreichen. Hat man diese überwunden, musste man sich noch durch eine besonders gut gesicherte Vorburg kämpfen. Wohl ein Ding der Unmöglichkeit. Die Mauern um die Insel ist mächtig und mit mehreren Bollwerken gesichert. Auch vom Wasser her gab es kaum eine Möglichkeit, die Festung zu erobern. Im Inneren gab es alles, was eine Festung brauchte, um auch einer längeren Belagerung standzuhalten.

Brunnen, Depots für Waffen, Munition, Verpflegung und Wein, Mannschaftsunterkünfte, ein Hospital, notwendige Handwerksbetriebe, zwei Kirchen u.v.a.m. gehörten dazu. Heute ist die Ville Close eine gut organisierte Touristenattraktion. In der Rue de Vauban, benannt nach dem berühmten Festungsbaumeister, reihen sich Geschäfte an Geschäfte. Mode, Souvenirs, Kunsthandwerk, süße Leckereien, Juwelierwaren, Geschenkartikel – dort kommt jeder auf seine Kosten, der seine Reisekasse etwas erleichtern möchte.

  • Rue Vabaun - Concarneau, Ville Close
  • Rue Vabaun - Concarneau, Ville Close
  • Place Saint-Guénolé - Concarneau, Ville Close
  • Carré des Jarrons - Concarneau, Ville Close

Auf den Remparts

Wir laufen weiter bis zum Carré des Jarrons an der Ostspitze der Insel. Heute gibt es dort zu Füßen der Stadtmauer, die gleichzeitig Kulisse ist, ein kleines Amphitheater. Für den Rückweg nehmen wir den breiten Wehrgang auf der nördlichen Stadtmauer. Von dort hat man einen sehr schönen Blick hinüber nach Concarneau und auf den großen Yachthafen.

Auf unserem Weg kommen wir an drei Bollwerken vorbei, die die Erstürmung der Festung von Wasser her wohl unmöglich machten. Die Porte au vin ist die einzige Öffnung in der der mäcbtigen Mauer und erlaubte die Versorgung der Festung mit Booten vom Land aus. Welche Waren dabei im Vordergrund standen, lässt sich am Namen des Tores ablesen.

  • An der Porte au vin - Concarneau, Close Ville
  • An der Porte au vin - Concarneau, Close Ville

Der Weg auf den Festungsmauer führt uns vorbei am mächtigen Tour Neuve. Die Beflaggung und endet am nördlichen hof der Vorburg, In deren Schatten verweilen wir ein wenig, denn es ist wieder sommerlich heiß geworden,

  • Auf den Remparts - Concarneau, Close Ville
  • Tour Neuve. - Concarneau, Close Ville
  • Tour Neuve. - Concarneau, Close Ville
  • Nördlicher  Vorhof - Concarneau, Close Ville
  • Concarneau, Close Ville

Gegen 15:00 Uhr verlassen wir dann die Ville Close und fahren mit den Rädern bergauf zum Bahnhof, wo unser Wohnmobil steht.

Weiter Richtung Norden

Als Tagesziel für heute haben wir uns den Pointe du Raz vorgenommen und möchten uns auf dem Weg dorthin möglichst nah an der Küste halten. Vielleicht gibt es irgendwo die Gelegenheit für ein Bad im Atlantik. Das ist jedoch leichter gesagt als getan. Hier in der südlichen Bretagne ist die Küstenlinie zerklüftet und wird von mehreren größeren Flussmündungen unterbrochen. Eine durchgehende Straße direkt an der Küste gibt es nicht.

So geht es zunächst über die Flüsse Fouesnant und Bénodet vorbei an Pont-l’Abbé und dann auf der D2 nach Pouldreuzic. Dort lohnt es sich endlich wieder direkt an die Küste zu fahren. Von Penhors führt die schmale Straße oben auf dem Kliff entlang. Dem kargen Boden wurden hier Felder abgerungen, die in kleine Schläge eingeteilt sind. Vorne in der Nähe der Steilküste stehen immer wieder Ferienhäuser, die einen grandiosen Blick auf den Atlantik bieten müssen. Hier und da schwenkt die Straße landeinwärts, um die Mündungen kleiner Bäche zu umfahren.

Am Plage Gored

So erreichen wir La Gored, wo ein weitgehend freier Parkplatz zu einem Zwischenstopp einlädt. Bis zum Strand sind es nur wenige Dutzend Meter das Kliff hinunter. Ein wunderbarer Ort, um zu verweilen. Wir baden und sehen dann zu, wie die Flut den Plage Gored zurückerobert. Dem zuzuschauen ist hier recht kurzweilig. Große, von der Erosion durch Wasser, Wind und Sand über Jahrmillionen geschliffene Felsen liegen nicht nur draußen im Wasser, sondern ragen auch am Strand auf.

Auf ihnen gibt es unzählige kleine Mulden, die sich nun nach und nach mit Wasser füllen. Hier und dort tauchen plötzlich wieder kleine Krabben auf und die bei Ebbe ins Trockene geratenen Seepocken und Muscheln können nun im frischen Wasser wieder ihre Schalen wieder öffnen.

Interessant ist die Struktur der Felsen. Offenbar sind es Sedimente, die sich in dünnen und farblich kontrastierenden Schichten übereinandergelegt haben. Wer aber zum Teufel hat die riesigen Brocken angehoben und um 90 Grad gedreht? Welche geologischen Prozesse waren hier am Werk? Oder waren es schlicht die Gewalt der heranbrausenden Meeresbrandung, die dies vermochte?

Mit solchen Rätseln bleiben wir noch eine ganze Weile am Plage Gored, ehe wir wieder aufbrechen. So geht es für uns gegen 18:30 Uhr weiter auf die letzten Kilometer zum Pointe du Raz. Ca. 25 km sind es noch bis zum westlichsten Punkt Frankreichs. Über Plouhinec, Audierne und Plogoff geht es durch eine mitunter stark zersiedelte Gegend, die ihren ländlichen Charakter aber bewahrt hat.

  • Plage Gored
  • Plage Gored
  • Plage Gored
  • Plage Gored

Pointe du Raz

Gegen 19:15 Uhr stellen wir unser Auto auf dem großen Parkplatz am Besucherzentrum des Pointe du Raz ab. Dort gibt es einen großen für Wohnmobile reservierten Bereich, der heute allerdings nur spärlich genutzt wird. Anders als bei unserem ersten Besuch dort, als der Preis für die Übernachtung bei der Ausfahrt gezahlt werden musste, gilt es nun gleich nach der Ankunft ein Ticket an einem der Parkscheinautomaten zu ziehen und gut sichtbar im Auto zu deponieren.

Nachdem wir unseren Hunger gestillt haben, brechen wir mit den Rädern zum eigentlichen Pointe du Raz auf. Bis dorthin sind es noch an die 1.300 Meter.

Der westlichste Punkt des französischen Festlands ist ein mächtiges Felsenriff, das sich weit hinaus in den Ozean erstreckt. Einige vorgelagerte Inseln und Felsenriffe machen den Ort noch interessanter. Tosend donnert die Brandung unter uns auf den Felsen. Zwischen den Inseln und Riffen drängen die Gezeiten enorme Wassermassen hindurch, die das Meer brodeln lassen. In respektvollem, aber nicht risikofreiem Abstand versuchen einige Fischerboote dort unten ihr Glück.

Sonnenuntergang am Pointe du Raz

Das alles unter dem Licht der im Westen immer tiefer sinkenden Sonne. Und über allem wacht eine mächtige Statue der Notre-Dame des Naufragés – Statue der Mutter Gottes der Schiffbrüchigen. Ein Fingerzeig auf die Gefährlichkeit der Gewässer ringsum.

Diese Szenerie hat heute Abend an die 100 Leute dorthin gelockt. Alle wollen einen möglichst spektakulären Sonnenuntergang erleben. Ein Ritual das sich hier in der Saison bei schönem Wetter jeden Abend wiederholt.

Manche wagen sich weit vor und erklimmen die spitzen Klippen, um einen möglichst exklusiven Blick zu haben. Andere haben sich, wie auch wir, auf dem großen Hauptplateau niedergelassen. Bizarre Felsgebilde bieten dort so manche Sitzmöglichkeit. Eine andere Gruppe steht weiter hinter uns auf einer Aussichtsplattform.

Von dort erklingt als die Sonnenscheibe den Horizont berührt – man will es kaum glauben – eine berührende Melodie aus einem Dudelsack. Dieses Instrument ist den Bretonen nicht weniger bekannt als den Schotten, wobei in der Bretagne der große schottische Dudelsack den deutlich kleineren bretonischen, den Binioù, mehr und mehr verdrängt.

Wie dem auch sei, die Klänge des Instruments geben dem Ganzen hier eine besondere Note, und so erleben wir zum zweiten Mal den Sonnenuntergang am Point du Raz, der dieses Mal allerdings ein wenig vom aufziehenden Dunst über dem Meer getrübt wird.

Ein kleine Bildergalerie

  • Pointe du Raz
  • Pointe du Raz
  • Pointe du Raz
  • Pointe du Raz
  • Pointe du Raz
  • Pointe du Raz
  • Pointe du Raz
  • Pointe du Raz
  • Notre-Dame des Naufragés - Pointe du Raz
  • Pointe du Raz
  • Notre-Dame des Naufragés - Pointe du Raz
  • Von Bad Langensalza nach Drusenheim
    Wir starten unsere Wohnmobiltour 2022 in Bad Langensalza. Durch Thüringen, Hessen und Rheinland-Pfalz geht es an den Rhein. Wir überqueren die französische Grenze und verbringen die erste Nacht am Rheinufer in Drusenheim. Reisepläne Wir hatten lange überlegt, wohin uns unsere “große” …
  • Route des Crêtes – von Drusenheim auf den Grand Ballon
    Aus dem Rheintal geht es heute hinauf auf die Vogesen. Wir wollen auf der der Route des Crêtes dem Kamm des Gebirges nach Süden folgen. Vorher lernen wir aber unfreiwillig sowohl eine neues Stück Autobahn und einen alten Tunnel kennen. Start in Drusenheim Ein schöner Sommertag kündigt sich am …
  • Grand Ballon – Bresse – Sacré-Cœur in Paray-le-Monial
    Heute wollen wir die Vogesen verlassen, um in den nächsten Tagen Richtung Südfrankreich zu fahren. Auf dem Weg dorthin möchten wir heute die berühmte ehemalige Priorats-Kirche Sacré-Cœur in Paray-le-Monial besuchen. Aufbruch am Grande Ballon Als wir am Grand Ballon in die Gänge kommen, haben die …
  • An der Loire – von Pont du Canal an die Ardèche
    Heute wollen wir der Loire nach Süden folgen und weiter bis an die Ardéche fahren. Dabei wollen wir und Zeit lassen schauen was es am Weg so zu entdecken gibt. Ein Morgen am Canal du Centre Auch heute kündigt sich ein heißer Tag an. Wir haben die Nacht in dem kleinen Weiher Pont du Board ganz in …
  • Auf der Ardeche
    Heute sind wir auf der Ardèche unterwegs. Vom Camping du Midi bis nach Saint-Martin-d’Ardèche werden wir knappe 25 Kilometer im Kajak unterwegs sein. Das seit Wochen herrschende Niedrigwasser wird für uns zur Herausforderung werden. Am Ende wird sich die Tour durch den grandiosen Canyon der …
  • Vallon-Pont-d’Arc – Höhle von Orgnac – Uzés
    Heute geht es unter die Erde in der l’Aven d’Orgnac, einer der großen Tropfsteinhöhlen in Frankreich. Vorher wollten wir die Höhle Chauvet 2 besuchen, was leider nicht klappt. Nach dem Abenteuer unter Tage geht es in kleiner Weinstadt Uzès. Ein Malheur am frühen Morgen Heute beim …
  • Uzés und Avignon
    Heute Vormittag schauen wir uns Uzès an. Danach geht es schnelle 45 Kilometer nach Avignon. Dort steht der Palast der Päpste, die berühmte Brücke von Avignon und die Altstadt auf unserem Zettel. Der Morgen in Uzès Wir beginnen den Tag mit der Erkundung von Uzès. Die Stadt mit 8.300 Einwohnern liegt …
  • Avignon – Camargue – Saintes-Maries-de-la-Mer
    Heute fahren wir von Avignon nach Saintes-Maries-de-la-Mer, der Stadt der drei heiligen Marien und der Corsa camarguenca. Der Weg führt uns entlang der Rhône, vorbei an Arles und durch die Camargue. Wir verbringen einen Nachmittag am Strand und lernen die Tradition der Corsa camarguenca kennen. Ein …
  • Saintes-Maries-de-la-Mer – Les Cabanes de Fleury
    Wir bleiben noch einen Tag am Mittelmeer und fahren von Saintes.-Maries-de-al-Mer über Aigues-Mortes und Séte nach Les Cabanes de Fleury. Start in Saintes-Maries-de-laMer Während ich noch schlafe, hat Steffi heute Morgen auf einen kleinen Strandspaziergang am noch ganz stillen Weststrand von …
  • Les Cabanes de Fleury – Viadukt von Millau – Cèvennen
    Heute geht es von der Mittelmeerküste bei Béziers hinauf in die Cévennen. Dabei überqueren wir u.a. das. berühmte Viadukt von Millau, erkunden das wild-romantische Jonte-Tal und fahren hinauf auf den Mont Aiguoal. 44.085889, 3.23430738107128 Start in Les Cabanes de Fleury Auch heute Morgen ist der …
  • Ispagnac – Tarnschlucht – Lac de Pareloup
    Heute geht es die Tarnschlucht hinunter. Wir schauen auf Castelbouc, besuchen La Maléne und erleben das Felsgewirr links und recht des Tarn zwischen La Maléne und Les Vignes. In Millau legen wir einen kurzen Versorgungsstop ein. Ein Stück weiter verlassen wir den Tarn und fahren hinauf nach …
  • In das Tal des Lot – Lac de Pareloup, Espalion und Conquest
    Heute erreichen wir den Lot. Espalion, Estaing und Entraygues-sur-Truyére sind dort unsere Stationen. Vorher verpassen wir leider den Viehmarkt in Laissac und besuchen später den berühmten Pilgerort Conques. Ein Nachtquartier finden wir in Boisse-Penchot am Lot. Aufbruch am Lac Pareloup Das …
  • Boisse-Penchot – Rocamadour – Les-Eyzies-de-Tayac
    Vom Lot geht es heute an die Vézère. Dabei legen wie einen längeren Stopp in Rocamadour ein und sind ein Stück an der Dordogne unterwegs bevor wir im malerischen Les-Eyzies-de-Tayac im Tal der Menschen ankommen. Aufbruch in Boisse-Penchot Heute sind wir etwas früher am Start als sonst. Wir bringen …
  • Les-Eyzies-de-Tayac – Rochefort – Port-des-Barques
    Heute wollen wir uns Rochefort am Atlantik ansehen. Hierzu geht es von Les-Eyzies-de-Tayac xxx Kilometer nach Westen. Start in Les-Eyzies-de-Tayac Der Tag beginnt für uns bereits in der Nacht. Ein Wetterumschwung findet statt, als ein atlantisches Tief auf die heiße und trockene Luft trifft, die …
  • La Rochelle
    La Rochelle ist heute unser Ziel. In der ausnehmend schönen Hafenstadt am Atlantik verbringen wir einen der schönsten unserer Urlaubstage. Aufbruch in Port-des-Barques Der Morgen an der Avenue de la Baie beginnt bei schönstem Wetter. Wir schlafen aus, frühstücken in Ruhe und dann besuchen uns zwei …
  • Durch die Marais de poitevin von La Rochelle nach Saint-Vincent-sur-Yard
    Wir verlassen heute La Rochelle. Noch im Stadtgebiet aber machen wir uns auf die Suche nach dem berühmten U-Boot-Bunker La Pallice, wo wichtige Szenen des Kinoklassikers “Das Boot” gedreht wurden. Danach verlassen wir La Rochelle und geht es durch die weite Ebene der Marais de poitevin …
  • Passage du Gois
    Heute geht es an der Atlantikküste ein Stück weiter nach Norden. Dabei besuchen wird die einzigartige Passage du Gois, fahren durch die Salzgärten von Valencières und verbringen einen Nachmittag zwischen Ebbe und Flut am Port des Brochets an der Baie de Bourgneuf. Start in Saint-Vincente-sur-Jard …
  • Port des Brochets – Kervoyal
    Nach dem Start am Port des Brochets erkunden wir heute zunächst den Pointe Saint-Gildas. Dann geht es über die Loire hinüber in den Bretagne. Durch die Salzgärten an der Küste fahren wir weiter nach Norden. Den Abend verbringen wir in Damgan, einem wunderbaren kleinen Badeort an der Atlantikküste. …
  • Île de Quiberon, Menhire und Plage du Loc’h
    Von Kervoyal geht es heute um den Golf von Morbian. Dann besuchen wir die Ferieninsel Quiberon. Wir verbringen auf der Insel einige Zeit an der romantischen Badebucht am Port Pigeon. Zurück auf dem Festland besuchen wir das Menhir-Feld von Kerherzo. Wir fahren hinaus auf die Landzunge von Gâvres, …
  • Plage du Loc’h – Pont-Aven – Concarneau – Pointe du Raz
    Zunächst besuchen wir heute Pont-Aven die berühmte Künstler-Stadt. Das Musée Pont-Aven ist dort sicher der Höhepunkt. Dann geht es weiter ins wundervolle Concarneau mit der Ville-Close der mächtigen Festung mitten im der Hafenbucht. Den Sonnenuntergang erleben wir am Pointe du Raz, dem westlichsten …
  • Pointe du Raz -Douarnenez – Locronan – Pointe de Espagnols
    Locronan, einem malerischem Städten in der westlichen Bretagne schenken wir heute einen Gutteil unserer Zeit. Wir fahren von der Pointe du Raz über Douarnenez nach Locronan. Wir versorgen uns unterwegs mit frischem Wasser und legen eine Pause für eine “kleine Wäsche” ein. Danach geht …
  • Pointe des Espagnols – Plage de Kersiauénou – Meneham
    Heute wird es einer recht kurze Etappe die uns von Pointe des Espagnols an der Rade du Brest nach Meneham am englischen Kanal führt. Aufbruch am Pointe de Espagnols Das Wetter ist heute Morgen prächtig. 25° C, ein lauer Wind und stahlblauer Himmel. Beste Bedingungen für nächste Etappe, die uns an …
  • Menez Ham – Plouescat – Roscoff – Pointe de Bihit
    Aufbruch in Meneham Wieder haben wir in unserem Camper gut und lange geschlafen. So wird es 10:43 Uhr ehe wir am Aire de Camping Car de Plage de Meneham aufbrechen können. Vorher gönnen wir uns ein Frühstück mit altem Baguette an frischer Luft unter blauen Himmel und nutzen die Ver- und …
  • Pointe de Bihit – Tregastel – Tréguier
    Aufbruch am Pointe de Bihit Wir kommen heute etwas früher aus den Federn. Frühstück gibt es unter freiem Himmel an der kleinen Picknickbank an der Point de Bihit, direkt gegenüber von unserem Parkplatz. Von dort aus sehen wir, dass an der Stelle, an der wir gestern Abend den Sonnenuntergang …
  • Tréguier – Cap Fréhel – Saint Malo
    Saint Malo
    Tréguier Nach unserem Start vom schattigen Wohnmobilstellplatz vom Tréguier am Ufer der Guindy ist die erste Etappe ein sehr kurze. Nach ca. fünf Minuten Fahrt parken wir auf dem Place des Halles im historischen Zentrum vom Tréguier ein. Vor dort aus sind es nur wenige Schritte zur Basilica …
  • Saint Malo – Bayeux – Arromanches-les-Bains
    Die Nacht endet früh für uns in Saint Malo. So brechen wir eher auf als sonst und nehmen heute auch eine etwas längere Etappe in Angriff. Bayeux soll unser erstes Ziel sein. Dort wollen wir uns den berühmten Teppich von Bayeux anschauen. Wir werden aber auch von einer sehr schönen Altstadt und der …
  • Arromanches-les-Bains – Cabourg – Rouen
    Arromanches-les-Bains Der Morgen des 13. Juli gestaltet sich noch unangenehmer als der gestrige Tag. Bereits um 05:00 Uhr beginnt der Lärm, der uns aus dem Schlaf reißt. Diesmal ist es nicht ein Rasenmäher, der knatternd die Stille zerreißt. Vielmehr braust zu dieser frühen Stunde der Müllwagen …
  • Rouen – Metz
    Bevor wir heute einen großen Schritt Richtung Heimat machen wollen ein wenig die Altstadt von Rouen erkunden. Besonders freuen wir uns auf die große Cathédrale Notre-Dame de Rouen. Aber auch auf die Gassen der Altstadt und das Ufer der Seine sind wir gespannt. Am Nachmittag geht es dann 470 …
  • Frankreich 2022 – ein Fazit
    Avignon
    Im Sommer 2022 waren waren wir in verschiedensten Landschaften in Frankreich unterwegs. In 30 Reisetagen legten wir inklusive der Anreise aus Thüringen 5.643 Kilometer im gemieteten Wohnmobil zurück. Unsere Reiseroute Von Deutschland an die Ardéche Wir schon so oft starten wir am Hof des …

Der Beitrag Plage du Loc’h – Pont-Aven – Concarneau – Pointe du Raz erschien zuerst auf Zugvogel - ein Reiseblog.

]]>
27794