Categories: Norwegen 2015

Tømmerneset – Saltfjell – Yttervik

Unterwegs auf der E6

Wir brechen heute spät auf. Steffi steckt noch immer die stürmische Walsafari in den Knochen. Und unsere Betten waren sehr bequem, nach neun Nächten auf der ThermaRest. Wir nutzen ausgiebig die neuen Sanitäranlagen und starten nach einem langen Frühstück gegen 10:40 Uhr Richtung Süden. 

Schon nach kurzer Zeit legen wir einen kurzen Fotostop an der beieindruckenden Seenkette von Rotvatnet, Strindvatnet und Sandesvatnet ein. Dann geht es weiter vorbei am mächtigen Kråmotinden. Er beherrscht die Umgebung mit seinen Kegelstumpf der auf 924 Meter hinaufragt.  Wir überwinden der ersten Gebirgssattel des Tages um am westlichsten Ausläufer des Nordfolda bei Smolten Mørsvika wieder Meereshöhe zu erreichen.

Gleich geht es wieder hinauf. Nachdem wir 300 Meter über dem Meer erreicht haben, empfängt uns das Nordportal des Kobbskartunnelen, der auf einer Länge von 4.457 Meter das bis zu über 900 Meter hohe Gebirgsmassiv unterquert. Ein Rastplatz bietet kurze Zeit später einen grandiosen Blick auf den Kobbvatnet. Der Kiosk hier bietet neben dem tollen Gebirgspanorama auch eine leckere Fischsuppe an. 

Es geht wieder hinunter an den Fjord, der die E6 nun eine ganze Weile begleitet. Gegen 12:30 Uhr erreichen wir Fauske. Der Ort glänzt mit einer niegelnagelneuen Promenade am Fjord. Wir nutzen das moderne Einkaufszentrum, dem aber wohl viele benachbarte Läden zum Opfer gefallen sind.  Der Leerstand in den  Gebäuden nebenan ist auffällig.

Weiter auf der E6
Kråkmotinden
Baustelle an der E6
Rastplatz über den Kobbvatnet
Kobbvatnet I
Kobbvatnet II
Fauske

Das Saltfjell

Unsere nächste Etappe ist nicht lang. Wir finden am Saltdalsfjorden ein Platz der sowohl Park- als auch Angelmöglichkeit bietet. Wir nutzen beides erfolgreich. Heute Abend gibt es frischen Sei (Seelachs).

Nun geht es hinauf in die karge aber beeindruckende  Landschaft des Saltfjells. Wir halten an der Brücke der E6 über die Gubbeltåga und genießen das schöne Wetter und das unbändige Rauschen des Flusses. Später erreichen wir ca. 700 Meter über dem Meer. Die Baumgrenze liegt unter uns. Die die Berge rundum ragen hinauf bis auf über 1200 Meter. Keine dramatischen Gipfel. Alles irgendwie rund geschliffen. Die Gletscher der Eiszeiten haben hier ganze Arbeit geleistet. 

Wir entdecken einen kleinen Parkplatz in dessen unmittelbarer Nähe eine Hängebrücke über die Gubbeltåga führt. Offenbar ein guter Ausgangspunkt für Trekkingtouren ins Saltfjell.

Am Saltdalsfjorden I
Am Saltdalsfjorden II
Gubbeltåga I
Gubbeltåga im Saltfjell I
Gubbeltåga im Saltfjell II
Gubbeltåga im Saltfjell III
An der Gubbeltåga im Saltfjell

Um 16:30 Uhr erreichen wir den Polarkreis mit dem unvermeidlichen touristischen Begleitprogramm, dem Polarkeiszentrum. Komischer Name für einen Ort auf der Peripherie eines Kreises. 😉

Hier fällt uns ein Denkmal mit einen Sowjetstern auf. Seltsam, alle Fronten an denen die damalige Sowjetunion im 2. Weltkrieg kämpfen musste waren sehr weit weg von diesem Ort. Die Gedenktafel an dem Denkmal lüftet das Geheimnis. Hier wurden im 2. Weltkrieg 34.000 Kriegsgefangene aus Jugoslawien, Polen und eben der Sowjetunion eingesetzt um die „Polarbahn“ von Mosjøen in Richtung Norden weiterzubauen. Ich möchte mir die damaligen Lebensumstände die hier herschten nicht vorstellen. 

Das Polarkeiszentrum bietet ansonsten das an solchen Orten heute in Norwegen übliche: Cafeteria, Souvenirshop, Sanitäranlagen. Alles hochwertig eingerichtet.

Polarkreiszentrum I
Denkmal für die Gefangene des 2. Weltkriegs
Polarkeis
Steintürme, gebaut von "Architekten" aus aller Welt
Polarkreiszentrum
Yttervik Camping
Feierabend

Yttervik Camping

Wir machen uns auf zur letzten Etappe für heute. Wir wollen heute so lange fahren, wie wir Spaß und Freude an der Landschaft haben, die uns mit immer neuen Eindrücken entlang der E6 bei der Stange hält. So stellen wir erst gegen 19:00 Uhr den Motor auf dem Campingplatz in Yttervik ab. Steffi verarbeitet unsern Fang vom Saltfjorden zu einem super leckeren Fischeintopf. Allerdings viel zu viel für uns beide. Zwei Studentinnen aus Hannover nehmen uns gerne einen Teil ab und sind verblüfft wir gut es schmecken kann, wenn sich frischer Seelachs, Wurzelgemüse und die richtigen Gewürze in einem Topf begegnen.

Gleich neben der Küche gibt es eine kleine Terrasse, die wir sofort für uns vereinnahmen. Bei Fischeintopf, dem ersten LETTØL unserer Reise und einem tollen Sonnenuntergang beenden wir den Tag.

 

Tagestrecke Tømmerneset – Saltfjell – Yttervik
Der Zugvogel

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Der Zugvogel

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