Oettingen, Tiefer Stollen und Murrhardt

Wir verbringen einen Tag in Oettingen. Dann geht es hinauf auf die Schwäbischen Alb. Der ersten Stopp führt uns unter Tage in das Besucherbergwerk „Tiefer Stollen“ in Wasseralfingen. Von dort aus folgen wir Kocher und Murr bis nach Murrhardt

Oettingen

Die Wörnitz ist so etwas wie der Amazonas des Nördlinger Rieß. Sie entspringt oben auf der Frankenhöhe ca. 45 Kilometer Luftlinie nordwestlich von Oettingen. Gemeinsam mit der Eger entwässert die Wörnitz das Nördlinger Rieß in Richtung Süden in die Donau.

Am Ufer der Wörnitz liegt Oettingen. Wegen der gleichnamigen Biermarke sollte die kleine Stadt in Deutschland einen ganz guten Bekanntheitsgrad haben. Oettingen in Bayern war Jahrhunderte lang der Hauptort der Grafschaft Oettingen und ist mit einigen Sehenswürdigkeiten aus früheren Jahrhunderten gesegnet. Dazu aber später.

Stellplatz am Festplatz

Für uns ist zunächst der hiesige Wohnmobilstellplatz von Bedeutung. Er liegt direkt am Ufer der Wörnitz und neben dem Festplatz. An einer ca. 130 Meter langen Uferfront finden sicher 15 bis 20 Wohnmobile auf unbefestigter Grasnarbe Platz. Weitere 10 Fahrzeuge können an der Nordseite des Festplatzes auf einer Bitumendecken stehen.

Alles in allem ist es ein sehr schöner Stellplatz, der zu einen schönen Sommerwochenende im Wohnmobil einlädt.

Sensationell gerade für Familien ist von Mai bis September das nahe gelegene Wörnitz-Flussfreibad.

Wörnitz-Flussfreibad

Viele Kinder sind das Baden in den Schwimmbecken der Frei- und Hallenbäder, auf der Rutschen Spaßbäder und in Seen landauf am landab gewohnt. Auch das Baden im Meer, ob heimisch oder am exotischen Strand ist heutzutage Standard. Das Baden in einem Fluss hingegen nicht. Oft werden Strömung oder Schiffsverkehr zu Recht als Gefahrenquelle erkannt. So ist das Flussbaden in Deuschland heute wohl eher die Ausnahme.

Ganz anders hier in Oettingen. Am nördlichen Stadtrand teilt sich die Wörnitz in zwei Arme und umschießt eine Insel. Die ist als Park und Badeinsel gestaltet. Das kostenpflichtige und vom Park abgetrennte Wörnitz-Flussfreibad ist gepflegt und hat neben seiner einmaligen Lage Manches zu bieten.

Hier kann man Beachvolleyball, Tischtennis oder Fußball spielen. Familien treffen sich auf der Minigolfanlage zu kleinen Turnieren. Und es gibt weitläufige Liegewiesen, die ihren Namen wirklich verdienen. Sie strahlen auch jetzt am Ende eines heißen Sommers im satten Grün. Offenbar kommt ihnen die nahe Lage zum Fluss zugute. Der Morgentau sorgt für ausreichend Feuchtigkeit. Alles ist von einem alten Baubestand gesegnet, der an heißen Tagen ausreichend Schatten spendet.

  • Oettingen - Wörnitz-Flussfreibad
  • Oettingen - Wörnitz-Flussfreibad
  • Oettingen - Wörnitz-Flussfreibad

Gebadet wird im Fluss. Zahlreiche Badetreppen ermöglichen bequemen Ein- und Ausstieg. Außerdem gibt es ein kleines Becken für Nichtschwimmer und zum Entspannen. Dort gibt es auch moderne Liegen und Sonnenplätze. Um das weitläufige Gelände zu erschließen, gibt es zwei Fußgängerbrücken, die Nebenarme der Wörnitz überqueren.

Alles in allem eine sehr schöne Anlage. Nur über eines muss man sich klar sein. Hier wird in einem natürlichen Fluss gebadet, der gerade einmal 40 Kilometer entfernt oben auf der Fränkisches Höhe entspringt. Mit komfortablen Wassertemperaturen ist hier nicht zu rechnen!

Die Altstadt von Oettingen

Wir bleiben noch einen Tag in Oettingen. Nicht nur weil das Freibad hier so schön ist. Nach den Aktivitäten der letzten Tage an Main und Altmühl wollen wir ein wenig abhängen. Der Platz hier am Ufer der Wörnitz lädt förmlich dazu ein. Außerdem ist ein Wetterumschwung angesagt. In den nächsten 48 Stunden soll eine Schlechterfront durchziehen und wir denken uns, dass es besser wäre, hier unten in Oettingen zu bleiben und noch nicht hoch auf die Schwäbische Alb zu fahren.

So nutzen wir die Gelegenheit mit den Rädern ein wenig die Altstadt von Oettingen zu erkunden.

Das heutige Oettingen war schon in der jüngeren Steinzeit ein Siedlungsplatz. So belegen es archäologische Funde. Auch fand man hier die Reste einer Siedlung aus des Bronzezeit und eines Römerdorfers (Villa Rustica). Ca. 17 Kilometer nördlich von Oettingen verlief damals der Obergermanische Limes.

Was wir von Oettingen zu sehen bekommen stammt allerdings aus viel späterer Zeit. Wir konzentrieren uns auf die Schlossstraße zwischen dem Königstor und dem Fürstlichen Residenzschloss Oettingen. Zwischen der barocken Schlossanlage und dem mächtigen Stadttor finden wir einen ganze Zeile von Bürgerhäusern aus der Zeit der Renaissance, die ihre prächtigen Giebel selbstbewusst in Richtung der Schlossstraße ausrichten.

  • Oettingen - Schlossstraße
  • Oettingen - Schloss

In bester Lage am Platz steht das Rathaus mit seiner famosen Fassade. Es gilt als eine der prächtigsten Fachwerkbauten Schwabens. Neben dem Schloss finden wir die evangelische Pfarrkirche St. Jakob.

Während wir Oettingen erkunden, schlägt nun tatsächlich das Wetter um. Wir ziehen uns zurück in unser Wohnmobil am Ufer der Wörnitz. Den Rest des Tages verbringen wir in aller Ruhe mit Lesen, schlafen und dem was einem Urlaub im Wohnmobil so angenehm macht.

Durch das Rieß nach Wasseralfingen

Am nächsten Morgen verlassen wir Oettingen. Vorher konnten wir hier an der Station des Mobil mit Wasser versorgen und uns des Abwassers entledigen.

Das Wetter scheint durchwachsen. Das schöne Sommerwetter der letzten Tage hat Adieu gesagt, Wir verlassen Oettingen auf der B 266 und haben bald Nördlingen erreicht. Wir streifen die Stadt heute nur am nördlichen Stadtring und fahren auf der B 29 weiter in Richtung Bopfingen. Noch sind wir im Rieß-Krater und die Landschaft direkt vor uns ist flach. Weiter vorn zieht sich jedoch ein Höhenzug von Süden nach Norden. Und rechts von uns erhebt sich der Ipf. Mit 668 Metern Höhe ist er der höchste solitäre Berg am Rand des Nördlinger Rieß. Er hat die Katastrophe vor 14.6 Millionen Jahren offenbar überstanden.

Dann beginnt die Straße langsam anzusteigen. Liegt die Rieß-Ebene noch auf ca. 420 Meter über NN, klettern wir nun langsam hinauf auf 580 Meter über NN, die wir kurz vor Lauchheim erreichen. Am Morgen hatten unsere Recherchen im Internet ergeben, dass das Städtchen Wasseralfingen mit dem Besucherbergwerg „Tiefer Stollen“ eine interessante Station auf unserer heutigen Etappe sein könnte. Bald ist die Stadt im Tal der Kocher erreicht. Von hier unten müssen wir weitere 100 Höhenmeter zu unserem Ziel hinauffahren.

Bei unsrem „Aufstieg“ kommen wir an dem imposanten Betriebsgelände der Alfing-Kessler GmbH vorbei. Kurbelwellen sind hier der große Verkaufshit. Ob Verbrennungsmotoren für Schiffe, Bahnen oder Autos. Hier sitzt einer der Weltmarktführer für die wichtigste Komponente moderner Verbrennungsmotoren. Die Kurbelwellen für die Schiffsdiesel können bis zu acht Meter lang sein. Die für PKWs können sich bis zu 20.000-mal in der Minute drehen. Sehr beeindruckend. Bleibt nur zur hoffen. dass die Fähigkeiten und Kompetenzen der Menschen hier auch nicht in einer Zeit gebraucht werden, in der die Verbrennungsmotoren ihre Bedeutung verlieren.

Bergwerk Wasseralfingen

Nicht weit hinter den letzten Häusern von Wasseralfingen haben wir den „Tiefen Stollen“ erreicht. Er trägt den Beinamen „Besucherbergwerg Aalen-Wasseralfingen“ Schnell ist ein Parkplatz ca. 150 Meter von der Anlage entfernt gefunden.
Das Entree zu der Anlage bildet ein Empfangsgebäude mit der Besucherkasse und einer benachbarten kleinen Gastronomie. An der Kasse erfahren wir, dass die nächste Fahrt in den Berg in 30 Minuten startet. Alles wird hier streng nach den Pandemieregeln stattfinden. Das heiß im Klartext, dass während des Besuches ein Mund- und Nasenschutz zu tragen ist, und die Größe der Besuchergruppe pro Führung auf die Hälfte der üblichen Kapazität begrenzt ist.

Für uns ist das vollkommen in Ordnung. So zahlen wir gerne die 8 € Eintritt pro Person und warten gespannt wie es weitergeht. Nach 20 Minuten können wir mit den anderen Teilnehmern an unser Führung in den kleinen Bahnhof einrücken. Das schuppenartige Gebäude ist hier mit allerlei „Bergbaudevotionalien“ geschmückt und macht Lust auf das was uns nun erwartet. Hier steht auch schon in strahlendem Gelb die kleine Grubenbahn bereit, die uns in den Berg bringen wird. Jeder Waggon fasst eigentlich vier Personen, die dann recht kuschlig gedrängt die 400 Meter lange Fahrt in den Berg antreten.

Das ist heute jedoch anders. Das Personal achtet sehr darauf, dass die Pandemie-Regeln akribisch eingehalten werden. Maximal zwei Personen aus einem Haushalt sind pro Waggon zulässig. Eine Regel die wir gerne unterstützen. Allerdings ist dies sicher auch eine erhebliche finanzielle Belastung für den Bergwerksverein, der das Besucherbergwerk betreibt. Nur 50 Prozent der Einnahmen pro Führung als üblich. Dazu kommt sicher noch, dass der Betrieb während der ersten Welle der Pandemie komplett eingestellt war. Umso schöner, dasss wir heute in der Berg einfahren können.

Im Stollen

Dann geht es auch schon los. Ruckelnd und quietschend setzt sich die Grubenbahn in Bewegung. Nach wenigen Metern ist über Tage das backsteinummauerte Mundloch des Stollens erreicht. Es trägt stolz und gleich zweimal das Bergmannsymbol mit Schlägel und Eisen sowie den Bergmannsgruß „Glück Auf!“. Außerdem ist der Name Wilhelm I. und die Jahreszahl 1841 auszumachen. Schon seit 1608 wurde hier am Braunenberg Eisenerz abbaut. Der „Tiefe Stollen“ aber erschloss die die Flöze ers seit 1841. Er diente der Entwässrung und dem Abtransport der gebrochenen Erze.

Uns zieht die kleine Elektrolok nun 400 Meter tief in den Berg hinein.

  • St. Barbara - Tiefer Stollen
  • Tiefer Stollen
  • Grubenbahn - Tiefer Stollen

Unterwegs weist der Führer auf ungewöhnlichen geologischen Ablagerungen an den Stollenwänden hin. Dabei handelt es sich um Ausfällungen der Kieselsäure, die seinerzeit für den Bergbau hier mehr und mehr zum Problem wurden. Schön anzuschauen sind die weißen bis hellgrauen gerippten Beläge auf den Wänden trotzdem.

Unter Tage

Dann haben wir den Bahnhof unter Tage erreicht. Hier begrüßt uns eine Statuette der Heiligen Barbara. Sie ist die Schutzheilige aller Bergleute.

Es beginnt nun ein ca. 800 Meter langer Rundgang durch die Stollen, die insgesamt bis zu sechs Kilometer lang sind.

Es geht über mehrere Stationen. Wir erfahren vom kundigen Führer Manches über die harte Arbeit hier unten. Vom Schlägel und Eisen bis zu den ersten monströsen mechanisierten Hämmern wird die Gesichte des Erzabbaus hier unten erzählt. Interessant sind auch die sich über die Jahrhunderte entwickelten Methoden das Licht unter Tage zu bringen. Vor der einfachen Kerze im Halter, über die Karbid-Lampe bis hin zum modernen Grubenlicht.

Professionell und sehr informativ ist die Multimedia-Show „Vom Erz zum Stahl“, die in der Halle Süd zu erleben ist. Auch ein 3D-Modell der Anlage zieht uns in seinen Bann. Es werden kurzweilige eineinhalb Stunden hier unten. Wir empfehlen den Besuch hier gerne weiter.


Die harte Arbeit so tief im Berg war der Gesundheit der Kumpel alles andere als förderlich. Daher ist es umso verwunderlicher, dass der „Tiefe Stollen“ heute als Heilstollen genutzt wird. Er lindert einige Erkrankungen der Atemwege und hilft auch bei manch anderen „Zipperlein“.

  • Tiefer Stollen
  • Tiefer Stollen
  • Tiefer Stollen
  • Tiefer Stollen

Entlang der Kocher Richtung Murrhardt

Nachdem wir wieder am Tageslicht sind, brechen wir auf. um unsere heutige Etappe fortzusetzen. Wir fahren zunächst hinunter nach Aalen. Da die Kreisstadt des Ostalbkreis immerhin auf ein Römisches Kastell am Limes zurückgeht, wollen wir sehen was es dort neben den Römern noch so zu entdecken gibt.

Unten in der Stadt angekommen, können wir wenig Reizvolles entdecken. Besonders problematisch für uns ist aber, dass wir Zentrumsnah keinen Parkplatz für das Wohnmobil finden. Mehrfach kreuzen wir durch die Straßen des Stadtzentrums. Leider ohne Erfolg. Der für uns geeignete Parkstreifen in der Curfeßstraße ist wegen einer Veranstaltung leider gesperrt.

So verlassen wir ohne Wehmut die Stadt Aalen und machen uns auf den Weg in Richtung Nordwesten. Mit der Hilfe von Campercontact.com haben wir das Städtchen Murrhardt als nächstes Etappenziel ausgemacht. Wir folgen von Aalen aus zunächst dem Kocher, der sich hier durch die Ostalb schlängelt. Wir fahren zunächst nach Norden bis zur B 19. Auf der geht es dann nach Westen. Die Straße führt durch eine reizende Landschaft. Sie folgt den weiten Mäandern des Kocher und wird nie langweilig. Kurz vor Gaildorf geht es dann rechts ab auf die B 298 und dann auf die L 1066. Eine Baustelle scheint uns hier den Weg nach Murrhardt zu verwehren, aber nette Einheimische machen uns Mut. Sie meinen die hier angekündigte Baustelle ließe sich auch mit dem Wohnmobil passieren. Wir hören auf den guten Rat und haben Glück.

So ist bald Murrhardt erreicht und wir finden recht schnell den absolut ruhig gelegenen und kostenfreien Stellplatz an der Festhalle.

Murrhardt

Ruhig gelegen scheint aber nicht nur der Stellplatz zu sein. So unser Eindruck als mit dem den Rädern die Gegend rund um den Marktplatz und den Klosterhof erkunden. Der Marktplatz mit seinen sehr schönen Fachwerkbauten liegt recht einsam da. Es sind kaum Menschen auszumachen. Vielleicht liegt es aber auch nur an der Uhrzeit. Jetzt, kurz vor 17:00 haben alle Geschäfte schon geschlossen und die Gaststätten sperren gerade erst auf.

Murrhardt römisch

Wir nutzen die Zeit, um uns einen kleinen historischen Überblick zu verschaffen. Dort wo heute Altstadt liegt, erstreckte sich vor über 1.800 Jahren die Zivile Siedung des etwas weiter südlich gelegenen Limeskastells. Der obergermanisch-rätische Limes verlief damals am heutigen östlichen Stadtrand von Murrhardt in Nord-Süd-Richtung.

Das Kastell war als Kohorten- und Numeruskastell eines der größeren Militärlager am Limes. Die hier nachgewiesene 24. Kohorte (Cohors XXIV voluntariorum civium Romanorum,) und die dazugehörige Einheit von Kundschafter und Spähern (Exploratores Boiorum et Tribocorum) zählten zusammen immerhin über 600 Mann. Diese mussten versorgt werden. Nicht nur mit Essen und Trinken, sondern auch mit den Annehmlichkeiten, die das Römische Reich seinen Bürgern in diesem damals so unwirtlichen Landstrich bieten konnte. So konnten im Kastell neben dem Stabsgebäude, den Mannschaftunterkünften, den Werkstätten und dem Pferdestall auch ein Kastellbad und diverse Statuen nachgewiesen werden.

Murrhardt Mittelalter

Später, im 8. Jahrhundert, wurde der ehemalige Römische Kastellplatz zu einen königlichen Verwaltungshof. Im Jahre 788 wurde Murrhardt als „cellula Murrahat“ erstmals urkundlich erwähnt. 740 Jahre lang prägte das Benediktinerkloster Murrhardt das Leben hier. 816/817 gegründet, existierte es zunächst bis 1556. Im Zuge von Reformation und Dreißigjährigen Krieg wechselt die hier gelebte Konfession mehrfach hin und her. Große Teile der Klosteranlage sind noch erhalten. Den großen Krieg überstand Murrhardt weitgehend unbeschadet, Plünderungen und religiös begründete Drangsale bleiben allerdings auch hier nicht aus.

1765 dann die große Katastrophe. Einem Stadtbrand fielen 120 Gebäude der Innenstadt zum Opfer. Nur das Kloster und einige Gebäude außerhalb wurden verschont. So ist Murrhardt ein quasi ein Muster an urbaner Entwicklung in Deutschland. Hunderte von Städten, die auf Klostergründingen zurückgehen haben eine ähnliches Schicksal. Das setzte sich auch im 19. und 20. Jahrhundert fort. Eisenbahnanschluss, Industrialisierung, soziale Konflikte, die Kriege des 20. Jahrhundert, Demokratisierung, Wirtschaftswunder, Migration usw.

Die offizielle Website von Murrhardt erzählt engagiert die Stadtgeschichte in mehreren Kapiteln.

Murrhardt Stadtspaziergang

So können wir heute durch ein beschauliches Fachwerkstädtchen schlendern. Wir unternehmen einen Rundgang vom schönen Marktplatz durch die Hauptstraße, über die Entengasse zur Mittelgasse, Wir kommen dann der Brandgasse vorbei, dort wo 1765 der verheerende Stadtbrand ausbrach und landen wieder auf dem Marktplatz. Dann ist es Zeit für einen Stärkung. So kehren wir in den „Olymp“ ein. Ein griechisches Spezialtätenrestaurant. Der Migration am Ende des letzten Jahrhunderts sei Dank.
Der Inhaber selbst bedient uns. Er scheint allerdings keine hellenischen Wurzeln zu haben. Die dargebotene Speisekarte allerdings schon. Schnell kommen wir ins Gespräch und erfahren, dass er das Geschäft erst kürzlich übernommen hat. Anders als sein Vorgänger möchte er auf Qualität setzen uns schaut sorgenvoll auf die Zeit nach diesem zwischenpandemischen Sommer. Er fürchtet mit einer erneuten Infektionswelle das gerade erworbene Geschäft wieder schließen zu müssen.

Interessiert sprich er mich auf meine Kamera an. Nicht ganz taufrisch und recht voluminös prangt sie auf dem Tisch. Er frag ob er so etwas auch bräuchte. Immerhin soll die angestrebte neue Qualität der Speisen und beim Service opulent im Internet und in den sozialen Netzwerken präsentiert werden. Besonders möchte er wissen was die Kamera gekostet hat, Ich rate ihm von Kauf eines solchen Werkzeuges ab und empfehle ihm sich lieber professionelle Hilfe in Form eines guten Fotografen einzukaufen.

OUbwohl bei der angestrebten neuen Qualität der Speisen noch Luft nach oben ist fühlen wir uns hier wohl und verbringen einen schönen Spätsommernachmittag auf dem Freisitz vor dem „Olymp“ in Murrhardt.

Zurück zum Wohnmobil nehmen wir den Weg vorbei am Feuersee mit seiner Fontäne. Weiter geht es von dort durch den Stadtgarten. Rechts über uns am Berg die Walterichskirche, die lange Zeit Wallfahrtskirche war. Links das Kloster mit der Stadtkirche und der angebauten Walterrichskapelle. Sie ist eines der bedeutendsten Beispiele spätromanscher Architektur in Süddeutschland.
Von dort aus sind es nur noch wenige Meter zu unserem Stellplatz zwischen der Sporthalle der Gemeinschaftsschule und der Festhalle Murrhardt. Dort verbringen wir im Wohnmobil einen ruhigen Abend und eine geruhsame Nacht.

  • Murrhardt - Marktpaltz
  • Murrhardt - Rathaus
  • Murrhardt
  • Murrhardt Fachwerk - Römer
  • Murrhardt Feuersee
  • Murrhardt Walterichskirche
  • Murrhardt Hauptstraße

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