Île de Ré

Die nächsten beiden Tage wollen wir die Île de Ré erkunden. Die Ferieninsel zeichnet sich durch eine bunte Mischung aus Fischerei, Austernzucht, Salzgewinnung, Weinbau und Tourismus aus. Das ist spannend genug für uns, die knappen 70 Kilometer bis dorthin mit eine gutem Maß an Neugier auf uns zu nehmen.

Aufbruch in Port des Barques

Am 20. September werfen wir einen letzten Blick über das weite Watt vor der Südküste von Port k des Barques. Dann, gegen 10:30 Uhr setzen wir unsere Fahrt nach Norden entlang der Atlantikküste fort.. Bei bestem Wetter geht es los.. Wir mit dem Wohnmobil vornweg und Sophie mit ihrem feuerwehrrotem Caddy in unserm Windschatten.

Von Port des Barques geht es zunächst ca. 10 landeinwärts in Richtung Rochefort. Erst dort können wir über die Pont du Martrou Rochefort an das das Nordufer der Charante.

Schwebefähre Rochefort und Corderie de Royale

Von der modernen vierspurig ausgebauten Straßenbrücke habe wir einen schönen Blick auf die gewaltige Schwebefähre von Rochefort. Sie wurde nach 27 Monaten Bauzeit im Jahr 1900 eröffnet und konnte seinerzeit 200 Personen oder 9 zweispännige Fuhrwerke über die Charante transportieren. Die Ausmaße der Anlage sind beachtlich. Die zwei Pylonen aus Stahl sind 68 Meter hoch. In 50 Meter Höhe tragen sie einen Querträger, an dem die Gondel hängt.

Heute dient die Schwebefähre in erster Linie touristischen Zwecken. Sie bringt ausschließlich Fußgänger und Radfahrer über den Fluss.

Wozu aber diese riesige Konstruktion? Der Grund war das damalige königliche Marinearsenal von Rochefort. Das liegt nur ca. drei Flusskilometer stromaufwärts. Die Segler der damaligen Zeit mussten mit ihren hohen Masten dorthin gelangen können.

Heute findet man dort ein marinehistorisches Museum. Dort kann man die Fregatte L’Hermione, einen authentischer Drei-Master aus jener Zeit bewundern.

Im Dock nebenan kommen all jene auf ihre Kosten, die erahnen wollen, wie sich die Seeleute bei ihrem schweren Dienst zwischen Schiffsdeck und Masttop in jener Zeit fühlten. Ein großzügiger Klettergarten wurde hier in Form von drei Schiffsmasten mit Rahen, Segeln und Mastkörben gestaltet.

Außergewöhnlich ist dort auch ein besonders langes und schmales Gebäude. Zwischen zwei Kopfbauten befindet sich ein 330 Meter langer Gang. Hier war die königliche Seilerei untergebracht, Dort entstanden die Seile und Taue für alles laufende und stehende Gut des Schiffe. Ohne das wäre keiner der stolzen Segler je aufs Meer gekommen.

Wir erahnen dies alles jedoch nur aus der Ferne, und ärgern uns später der Abstecher dorthin nicht unternommen zu haben.

Weiter nach La Rochelle und auf die Île de Ré

Von Rochefort folgen wir der D137 die uns durch eine eher langweilige Landschaft in 25 Minuten bis an den südlichen Stadtrand von La Rochelle bringt, Ein Baustelle verhindert, dass wir dort auf die Nationalstraße wechseln können. Fast 40 Minuten irren wir den Umleitungen folgend in stockenden Verkehr durch die südlichen Wohn- und Gewerbegebiete von La Rochelle.

Dann ist endlich vierspurige Nationalstraße erreicht und nun geht es flott vorbei am Flughafen zur Brücke hinüber zur Île de Re. Bevor es aber auf die andere Säure gehen kann, sind an der Mautstation an der Landseite 8 Euro Mautgebühr zu entrichten,

Dann ist endlich vierspurige Nationalstraße erreicht. Nun geht es flott vorbei am Flughafen zur Brücke hinüber zur Île de Re.

Bevor es aber hinübergehen kann sind an der Mautstation an der Landseite 8 Euro Mautgebühr zu entrichten,

Die Überfahrt ist bei dem Wetter ein Genuss. Ein frischer Wind lässt gerade kräuselnde Wellen unter aus dem Meer entstehen. Sie schimmern heute grünlich und glitzern millionenfach in der Sonne,

Links geht der der Blick auf die Hafenanlagen von La Rochelle und rechts auf riesige Pertuis Breton, der Meerenge zwischen dem Festland und der Île de Ré.

Île de Ré

Schnell ist die Fahrt über die Ponte de l’Île de Ré geschafft. Auf der Insel angekommen merken wir sofort das hier der Tourismus das sagen hat. Davon zeugen gleich am Anfang der Insel die Ferienhäuser und -anlagen von Rivedoux-Plage und natürlich der zweieinhalb Kilometer lange Südstrand des Ortes. Er liegt direkt an unserer Route.

Hinter Rivedoux-Plage verlässt der Straßenverlauf das Ufer und führt mitten über die Insel. Da uns der Sinn nicht nach den großen touristischen Hotspots steht, lassen wir deb Hauptort der Insel Sait Marie de Ré rechts von unsere Strecke liegen. Dafür suchen wir uns als erstes Ziel auf der Insel den Ort Loix aus. Er liegt auf einer breiten Landzunge die sich an der Nordseite der Insel in die Pertuis Breton erstreckt.

Loix – Île de Ré

Aus dem Weg nach Loix durchquert die Straße ein Labyrinth von unzähligen Wasserbecken die zum Teil als Salinen aber auch zur Austernzucht genutzt werden. Diese amphibische Landschaft hat ihren ganz eigene Reiz und lässt die Halbinsel vor uns fast zu einer Insel werden.

Als wir gegen 13:00 in Loix eintreffen liegt der Ort in der Mittagssonnen wir ausgestorben da. Wie fahren raus an nördliche Rand von Loix, wo es am Ende der Chem. du Corps de Garde eine Parkmöglichkeit in der Nähe des Meeres gibt. Dort unternehmen wir einen Spaziergang hinunter ans Meer. Die Ebbe hat gerade weite Flächen des flachen felsigen Grundes in Ufernähe freigegeben. Dieser Ort am Meer nennt sich Pas de la Contre-Ordre. Er wird von Steffi gründlich erkundet.

Pas de la Contre-Ordre - Île de Ré
Pas de la Contre-Ordre

Danach schlendern wir die Chem. du Corps de Garde auf und ab. Wir hoffen hier eine gastliche Gelegenheit für einen verspätetes Mittagessen zu finden. Leider ohne Erfolg.

Das uns der Ort hier zwischen dem Meer und einem Gewerbegebiet etwas trostlos erscheint beschließen wir unsere Fahrt noch ein wenig fortzusetzten. Wir steuern die zweite große Landzunge an der Nordseite der Insel an. Dort liegt Les Portes en Re. Am Südrand des Ortes, dort wo die D 101 als Sackgasse vor dem Meer endet gibt es einen kleine Parkplatz der auch einige Stellflächen für Wohnmobile anbietet.

Les Portes en Ré – Île de Ré

Als wir dort gegen 16:30 Uhr eintreffen habe wir großes Glück und erwischen die letzte freie Box für Wohnmobile. Sophie kann ihren Caddy auf dem benachbarten Parkplatz für PKWs abstellen. Wir mach uns gleich auf dem Weg zum Strand, der nur 100 Meter entfernt ist, Dort gibt es auch das Restaurant La Cabane de la Patache das wir, weil wir hungrig und durstig sind, zielgerichtet ansteuern.

Enttäuschung im Restaurant La Cabane de la Patache

Das Restaurant ist gut gerade gut besucht, doch ein zwei Tische sind noch frei. Da sollte eine für uns dabei sein denken wir uns. Wir werden jedoch mit einem charmanten Lächeln des Kellners abgewiesen, Er bedeutete uns, das man heute Probleme mit der Wasserversorgung hätte und so keine Gäste mehr aufnehmen können. Angesichts der vielen Gäste die hier an Tische sitzen und vom Personal auch noch munter bedient werden scheint uns die Begründung des jungen Mannes doch recht fadenscheinig zu sein. Es ist eine der seltenen Fälle wo wir den Eindruck haben das die Franzosen hier lieber unter sich bleiben.

Versöhnlich ist hier allerdings der Blick auf die Buch hinaus. Hunderte Boote liege da draußen an Bojen vertäut und dümpeln dahin. Die schon tiefstehende Sonne in unserem Rücken lässt die hier kleine Wellen auf dem Wasser millionenfach aufblitzen. Das Ufer gegenüber gehört zu der Halbinsel auf der Loix liegt.

Plage de la Patache - Île de Ré
Plage de la Patache

Mit dem Rad nach Les Portes en Ré

Mangels des gastronomische Erlebnisses beschließen wir folgendes, Sophie wird mit Loki den Strand in Richtung des Hauptortes der Insel Les Portes en Ré erkunden. Wir nehmen die Räder und erkunden das innere de Halbinsel in gleicher Richtung. Auf dem Weg wollen wir uns dann wieder treffen. So geht für uns zurück zum Wohnmobil um die Räder klarzumachen. Wir erkunden das großzügige und versteckt im Wald liegende Ferienhaus- und Villenviertel von Les Villes Vignes und dösen ein wenig am Plage de l’Anse du Fourneau.

Dann geht es weiter. Rechts an der D 101 steht in markanter Lage auf einer kleine Anhöhe die Kapelle Notre Dame Des Marins. Wir legen auch hier nochmal eine kurze Pause ein und treffen Sophie und Loki wieder, die von Strand zu uns herauf kommen.

Kapelle Notre Dame Des Marins - Île de Ré
Kapelle Notre Dame Des Marins

Nun geht es im Schritttempo weiter nach Les Portes en Ré. Schnell ist der Ortsrand erreicht und wir streifen auf der Suche nach einem Restaurant durch die Gassen. Die Straßen sind von zweistöckigen Häuser gesäumt, die meist in satten Weiß erstrahlen. Für Farbtupfer meist in grün, blau und rot sorgen die Fensterläden und Türen. Auch die Markisen der wenigen Geschäfte leuchten in bunten Farben.

Das Leben in Portes en Ré scheint sich um den Place de la Liberté und die Rue Jules David zu konzentrieren. Dort gibt es einige wenige Geschäfte und Boutiquen und zwei, drei Restaurants. Die haben allerdings geschlossen. Überhaupt erweist sich Portes en Ré an diesem Montagabend im fortgeschritten September als gastronomische Enttäuschung. Nicht nur die Gaststätte dort am zentralen Platz des Ortes haben ihre Türen und Fensterläden dicht gemacht. Auch sonst in in dem gesamten Ort kein einziges Restaurant geöffnet. Welch ein Unterschied zu unserem Besuch im quirligen Saintes Maries de la Mer von etwas mehr als einer Woche.

So treten wir enttäuscht den Rückweg an. Unterwegs ergattern dann doch noch etwas essbares für den Abend. Der kleine Imbiss einer kleinen Fleischerei zwischen dem Fahrradverleih und dem kleinen Carrefour-Markt in der Avenue des Salines hat noch frisch gebratenes von Huhn und Schwein im Angebot. So wandern einig Stücke in unsere Fahrradtasche bevor wir uns endgültig auf den Rückweg machen.

Nach einigen hundert Metern werden dann Sophie und Loki die Füße schwer. So komme ich zu der Ehre den Caddy von Sophie fahren zu dürfen. Ich fahre mit dem Rad voraus zu Stellplatz, Dort wechsele ich in den Caddy um Sophie und Loki abzuholen.

Als auch Steffi mit dem Rad wieder bei und eintrifft versammeln wir und im Wohnmobil um endlich zu Abend zu essen. Mit nur mäßigem Genuss machen wir uns über die nun nur noch lauwarmen Haxen vom Huhn und Schwein her,

Unsere Tagesstrecke Port des Barques – Île de Ré

Der nächste Morgen, es ist der 21. September 2021, lockt mit weiterhin schönem Wetter. Wir wollen heute die Île de Ré wieder verlassen. Dies jedoch nicht ohne einem der touristischen Hotspots der Insel einen Besuch abzustatten.

Phare des Baleines – Île de Ré

Der Phare des Baleines ist der Leuchtturm der Wale und liegt an der nordwestlichen Spitze der Île de Ré. Seinen Namen hat einer von einigen eher traurigen Begebenheiten. Immer wieder kam es vor das sich Wale in die flachen Gewässer vor dem Leuchtturm verirrten und bei Ebbe strandeten. Ein Schicksal das der Turm mit seinem Leuchtfeuer den vorbeifahrenden Schiffen ersparen will.

Leuchtfeuerkunde

Seinen Job erledigt er gemeinsam mit dem Phare des Baleineaux (Leuchtturm der Walkälber), der drei Kilometer weiter draußen im Meer auf einem Felsen steht. Bei senden ganz unterschiedliche Signale in die Dunkelheit. Der Leuchtturm der Wale hier an Land ist eher „kurzgetaktet“. Er leuchtet mit einer Serie vier kurzen weißen Lichtsignalen die sich alle 15 Sekunden wiederholen. Dabei reicht das Licht bis zu 50 Kilometer auf das Meer hinaus.
Der kleine Bruder draußen im Meer strahlt auch in weiß. Allerdings sind es bei ihm zwei längere Signale von zwei Sekunden Dauer. Und dieses Muster wiederholt sich alle sechs Sekunden,

Jedes Leuchtfeuer hat eine international gültige Kennung. Sie gibt Auskunft über die Farbe und den Takt des Lichtes. So ist die Kennung des Phare des Baleines Fl(4)W.15s und die des Phare des Baleineaux Oc(2)W.6s. Wie genau diese kryptischen Zeichenfolgen zu deuten sind könnt ihr auf der Website leuchtturm-atlas.de erkunden.

Ein wenig Geschichte

Die Geschichte der Leuchttürme begann hier im Jahr 1682. Da nahm der Alte Turm, der ebenfalls zur Anlage gehört, den Betrieb auf. Es war die Zeit in der der Handel mit und der Raub aus den Überseekolonien der Westeuropäer aufblühte. Das hatte eine ständig wachsenden Schiffsverkehr vor dieser Küste zur Folge. Manch ein Segler scheiterte in Sturm oder Nebel auf den Klippen vor der Île de Ré. Es war höchste Zeit die Küste nautisch zu sichern. Daher ließ der wohl berühmteste französische Festungsbaumeister Sébastien Le Prestre de Vauban den ersten Phare des Baleines gemeinsam mit dem Phare de Chassiron auf der Nachbarinsel Île d’Oléron errichten.

Der Turm wurde damals aus großen Quadersteine errichteten. Er hat drei Etagen, die sich eine seitlich im Gemäuer angebrachte Wendeltreppe verbunden sind. An der Landseite ist ein eine steinernes Gebäude angegliedert. Einst befand sich dort Schule der französischen Leuchtturmwärter.

Mitte des 19. Jahrhunderts war der Turm den Anforderungen nicht mehr gewachsen. Einerseits hatte der Schiffsverkehr immer mehr zu genommen. Andererseits war einer für eine wichtige technischen Innovation nicht mehr geeignet. 1822 wurde die Fresnellinse erfunden. Mit ihrer Hilfe konnte das Licht der Leuchtfeuer wesentlich stärker gebündelt und viel weiter aus das Meer hinausgeschickt werden. So richtig lohnt sich das aber erst ab einer Turmhöhe von mindestens 50 Metern. So wurde 1854 einer neuer Phare des Baleines errichtet. Mit eine 57 Metern ist es fast doppelt so hoch wie der Alte Turm.

Rundgang um den Phare des Baleines

Heute kommt der gesamten Anlage neben der nautischen Bedeutung eine touristische hin. Der Komplex wurde umfassend für Gäste erschlossen. Vor dem Gelände wurde ein großzügiger und kostenpflichtiger Parkplatz eingerichtet. Von dort aus sind des etwas 500 Meter bis um Leuchtturm. Kurz vor dem Ziel mutiert der Weg zu einer Art „Touristenboulevard“ der mit vielerlei Kulinarischen Angeboten und Verkaufsständen gesäumt ist. Pizza und maritime Spezialitäten, Souvenirs und Strandbedarf, Klamotten und Eis und vieles andere mehr werden hier feil geboten.

Weiter vorne gabelt sich dann der Weg. Wir biegen rechts ab und kommen so direkt an die Küsten. Während dort Steffi und Sophie zwei Meersfrüchtesammler im Watt kennenlernen. Sie ihnen zwei frisch gesammelte Austern an. Flux haben sie die Schalentiere auch geöffnet und meine beiden Begleiterinnen lassen es sich schmecken.

Währenddessen erkunde ich den Weg, der sich wie eine Art Wehrgang unterhalb der Anlage über dem Meer an der Küste entlangzieht. Die Ausstich auf das Meer ist wunderbar. Besonders beeindruckend sind jedoch die vier riesigen steinernen Buhnen die wir überdimensionale Stacheln, Die bis zu 130 Meter in Meer hinausreichen. Zwei von ihnen sind mit einen alten, aus Steinen aufgeschichteten Gang verbunden, der die Form eines riesigen „U“ hat. Gemeinsam mit den zwei angeschlossenen Buhnen bildet er eine Formation die „das Fass“ genannt wird.
Der Blick von ganz oben lässt erahnen wo dieser Name herkommt.

Am Ende des Weges geht es rechts ab auf das Gelände des Leuchtrums. Dort stehen wir gleich neben dem Vorgänger des heutigen Phare des Baleines.

Das prädestiniert diesen Ort natürlich hier ein Museum Geschichte der Leuchtfeuer seit dem 17. Jahrhundert einzurichten. Dort erfährt man heute so Manches zu Gesichte und Gegenwart, zu Bedeutung und Funktion und zur Technik und den Menschen in und auf den Türmen.

50 Meter weiter Landeinwärts steht der Hauptdarsteller der Anlage. Der Leuchtturm der Wale. 57 Meter hoch ragt er hinauf und ist ebenfalls aus den für de Anlage typischen Quadern aus Kalkstein erreichtet. Vor dem Turm lieg wir eine Barriere ein langestrecktes Gebäude, das heute als Boutique und Museumsshop genutzt wird.

Hier treffe ich auch meine Begleiterinnen wieder. Und während Steffi und Sophie für längere Zeit im Shop verschwinden, darf sich Loki, der jungen und recht nervösen Kromfohrländer-Rüden von Sophie hüten. Die letzten Tage bin ich mit dem Tier nicht so richtig warm geworden. Daher übernehme die Aufgabe mit eine wenig Skepsis. Aber hier verhält sich das Hündchen recht friedlich. Vielleicht ist nach dem längeren Aufenthalt in der prallen Sonne vorne am der Küste auch nur ein wenig Müde.

Auf einen Aufstieg auf den Turm verzichten wir. Es geht schon auf 13:30 Uhr zu und wir wollen weiter. Das nächste Ziel soll die alte Festungsstadt Saint Martin de Ré sein. Dem Hauptort der Insel eilt er Ruf voraus ein besonders pittoreskes Städtchen mit einer reichen Geschichte zu sein. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen.

Auf den Weg halten wir noch einmal an der Südküste der Insel, dort wo sie besonders schmal ist. Hier reicht von Norden kommend reicht die Meeresbuch Fier d’Ars bis fast an die Südküste der Île de Ré. Nur knappe 130 Meter ist der Landstreifen breit der die beiden Meeresteile voneinander trennt. Um den Fluten bei Sturm aus Süden keine Chance zu bieten die Île des Ré in zwei Inseln zu teilen ist der Südstrand mit einer gewaltigen Steinmauer geschützt.

Uferbefestigung - Île de Ré
Uferbefestigung

Wir unternehmen eine kleinen Spaziergang hinunter an den Strand, wo Loki sich ein wenig austoben kann.

Saint Martin de Ré

Dann geht es schon weiter nach Saint Martin de Ré. Dort angekommen wir der Ort für uns leider zu einer Enttäuschung. Obwohl ein Dienstag im nun schon späten September schien hier der Teufel los zu sein. Mit dem Wohnmobil parken? Keine Chance. Nicht auf dem Parkplatz an der Festungsmauer noch am Hafen. Und ortsunkundig wie wir sind, erkennen wir mangels ausreichender Beschilderung nicht, dass es auf der östlichen Seite der Stadt einen großen Parkplatz für die Touristen gibt. Beim nächsten Mal werden wir schlauer sein.

So kehren wir Saint Martin de Ré unverrichteter Ding den Rücken und verlassen die Île de Ré. Wieder geht es über die Ponte de l’Île de Ré und wieder ist die Aussicht von dort oben sehr reizvoll. Hinter La Rochelle halten wir uns zunächst nach Norden. Sobald es einer Abzweig nach Westen gibt wollen wir dem folgen um möglichst bald wieder auf die Küste zu stoßen. Soweit der Plan.

Pont de l'Île de Ré
Pont de l’Île de Ré

Wir verfangen uns jedoch in einem Gewirr auf Baustelle und Umleitungen. Es scheint wir verhext zu sein. Erst 30 Kilometer nördlich von La Rochelle ergibt sich die Gelegenheit nach Westen und dann nach Süden ich Richtung Küsten zu Fahren. Der Umweg über Luçon kostet und manchen Kilometer und bringt und sicher eine Stunde mehr Fahrzeit ein.

L’Aiguillon

Nach unserer kleinen Odyssee parken wir die Autos gegen 18:00 Uhr auf dem Wohmobilstellplatz am Hafen von L’Aiguillon sur Mer. Der Ort liegt an der Mündung des Flüsschens Lay, dass gerade einmal 120 Flusskilometer von hier entspring. Die direkt Wasseranbindung an den Atlantik macht L’Aiguillon zu einem attraktiven Standort für Freizeitskipper. So manches Bot liegt auf dem Schlamm des gerade trockengefallenen Flusses. Wenn die nächst Flut sie aufschwimmen lässt, kann es hinausgehen auf die Pertuis Breton. Und bei der Rückkehr sollten kein Niedrigwasser sein. Die Liegeplätze ließen sich dann nicht erreichen.

Atlanic Wake Parc

Einem anderen maritimen Freizeitvergnügen gleich am Wohnmobilstellplatz nachgehen. Der „Atlanic Wake Parc“ lädt alles freunde des Wasserskifahrens und des Wakeboard zu einer zünftigen Runde ein. Wer sich auf die ca. 800 Meter lange Tour wagt, kann den Nervenkitzel und die Sturzgefahr noch dadurch erhöhen, als das er die diversen Hindernisse wir Kicker, Table, Rainbow oder Tubes nicht links und rechts liegen lässt.

Wem das nicht wacklig genug ist, kann sich an verschiedene Folieboards versuchen. Getrieben von einem Elektromotor, gezogen vom Schlepplift der Wasserskianlage oder geschoben von einem nur mit Armen und Händen geführten drachenähnlichen Segel erheben sich die mit einem Surfbrett vergleichbaren Geräte mit ihrem Fahren weit aus dem Wasser und erreichen kaum geahnte Geschwindigkeiten. Ihr Geheimnis liegt an den Flügeln (dem Folies) die Quer unten am Schwert des Brettes montiert sind. Sie heben Fahrer und Gerät wie und Tragflächenboot aus dem Wasser.

Und das es hier offenbar um Trendsportarten geht, darf der Skatepark gleich am Ufern natürlich nicht fehlen. Sicher wird hier zu den gegebenen Zeiten eine Menge los sein. Jetzt jedoch an einen Dienstagabend im fortgeschrittenen September ist hier alles ruhig.

„La Taverne du Pêcheur“ und „O Patio“

Wir machen uns auf die Suche nach einem netten Restaurant für eine Abendessen und hoffen heute erfolgreicher zu sein als gestern Abend in Portes de Rè. Es geht vorbei an dem moderne Gebäude der Tourist-Information und dem Badestrand. Beides liegt an einem großen Wasserbecken das vom Fluss Lay abgetrennt ist, So kann man hier den Badespaß auch unabhängig von Ebbe und Flut genießen.

Da noch keine Zeit um Abendessen ist kehren wir zunächst in das Restaurant „La Taverne du Pêcheur“ um den Abend mit einem oder zwei netten Getränken einzuläuten. In Erinnerung von diesem Besuch bleibt die lockere Atmosphäre, die nette Wirtin, die Entdeckung des sehr leckeren und hochprozentigen belgischen Bieres … und das Loki hier mehr als nur Spaß mit Pawlow, dem mehr als Entspannten Schäferhundrüden der Wirtsleute haben wollte.

Loki und Pawlow
Loki und Pawlow

Gegen 20.00 Uhr wechseln wir ins das nicht weit entfernte Restaurant O Patio. Hier lassen wir und mit eine wunderbar schmackhaften und reichlichen Menü in schöner Atmosphäre und mit nette Bedienung verwöhnen. Der Nachtisch will fast nicht mehr reingehen.

Dessert - O Patio
Dessert

Nach dem Einbruch der Dunkelheit sind wir über den zwangsläufigen Verdauungsspaziergang froh, den wir auf Weg zurück zu den Autos absolvieren müssen.

L'Aiguillon
L’Aiguillon

Unsere Tagesstrecke Île de Ré – L’Aiguillon

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