Saint-Leon – Saint-Émilion – Médoc – Plage-Vensag

Heute geht es um den Wein. Saint-Èmilion, die „Hauptstadt des Weins“ und das Médoc, eines der bekanntesten Weinanbaugebiete der Welt, liegen auf unserer heutigen Route. Es geht auch vorbei an Bordeaux und durch die einsamen Kiefernwälder des westlichen Médoc, bevor wir unser Ziel, den Plage-Vensac am Atlantik erreichen.

Der Morgen am Ufer der L’Ilse beginnt still. Die vor einer halben Stunde aufgegangene Sonne zieht Nebel aus dem Wasser. Ein Angler in seinem Boot wartet auf den ersten Fang des Tages. Auf der Brücke gleich über unserem Stellplatz ist kaum Verkehr unterwegs. In den beiden Wohnmobilen, die sicher gestern Abend noch zu uns gesellten, herrscht offenbar auch noch Ruhe. Ein idyllischer Ort, den man sich für eine nächste Durchreise ruhig merken kann.

Wir gießen unser Frühstück bei herrlichen Sonnenschein auf der Bank die gleich vor unseren Auto auf einer Wiese am Ufer steht. Kein Wölkchen trübt den Himmel und es scheint ein toller erster Urlaubsmontag zu werden. Gegen 09:10 Uhr brechen wir auf und machen uns auf den Weg weiter in Richtung Westen. Wir wollen heute auf jeden Fall den Atlantik erreichen. Nur 160 Kilometer trennen uns von längsten Strand Europas, der sich über 250 Kilometer zwischen Soulac-sur-Mer und Biarritz erstreckt. Deshalb sollte dieses Ziel für uns heute problemlos zu erreichen sein.

Im Tal der L’Isle und weiter nach Saint-Èmilion

Wir fahren nicht gleich wieder auf die Autobahn, sondern nutzen zunächst die D6089, die parallel verläuft. Es gibt es manches schöne Ortsbild zu bewundern und die Fahrt ist recht entspannt. In Montpon-Ménestérol drehen wir vergeblich eine kleine Runde am südlichen Ortsrand. Hier soll es lt. campercontact.de eine Entsorgungsstation für Wohnmobile geben, die wir aber leider nicht finden können.
Dafür geht es nun wenige Kilometer weiter auf die A89. Natürliche wird auch hier das obligatorische Mautticket fällig.

Eigentlich ist unser Zwischenziel heute das Médoc mit seinen weltberühmten Weingütern. Steffi schlägt mit einem Blick in unseren Baedecker Reiseführer aber vor, zunächst Saint Èmilion zu besuchen.

Der Eintrag über Saint Èmilion, der „Hauptstadt des Weins“ liest sich wirklich interessant. Und ich kann mich erinnern, vor kurzen eine Reportage gesehen zu haben, die von der Confrérie vineuse, der Weinbruderschaft in Saint Èmilion erzählte. Daher entscheiden wir uns, den Abstecher zu wagen und verlassen an der Auffahrt Libourne-Nord die A89, die „La Transeuropéenne“ – man selbst die Namen von Autobahnen klingen in diesem Land so melodisch.

15 Kilometer nach Südwesten und wir könnten nach Saint-Èmilion abbiegen. Das geht heute leider nicht, da der Bahnübergang am Bahnhof von Saint-Èmilion wegen einer Baustelle gesperrt ist. So müssen wir den Umweg über Saint-Laurent-des-Combes nehmen und werden für diese Mühe gleich belohnt. Es geht mitten durch die Weinfelder. Die Reben stehen prächtig. Dicke blaue Trauben vor dem sattem Grün des Weinlaubs leuchten uns an. Die Châteaus der Weingüter erstrahlen im Sonnenlicht unter stahlblauen Himmel.

Saint Èmilion

Wir erreichen Saint Èmilion gegen 11:10 Uhr. Die letzten 500 Meter mussten wir ein wenig großzügig mit der Einschätzung der Breite unseren Womos sein. Eigentlich darf man hier mit mehr als zwei Meter Fahrzeugbreite nicht entlangfahren. Der Grund wird uns auch schnell klar. Die Hälfte der Fahrspur auf der Gegenseite dient als gut genutzter Parkstreifen. Bei entgegenkommenden Verkehr würde es hier recht eng werden. Darum müssen an dieser Stelle wir ein wenig mogeln. Alles geht aber gut und wir finden auf dem kleinen Parkplatz gleich links hinter dem Ortseingang einen Platz für unser großes Auto. Noch schnell den Parkscheinautomaten „gefüttert“ und wir können unsere Erkundungen starten.

Die Weinstadt

Saint Èmilion ist wahrlich eine „Weinstadt“. Das merken wir schon auf den ersten Metern entlang der Rue de la Porte Bouqueyre der wir nun zu Fuß nach Norden folgen. Vinothek reiht sich an Vinothek. Sie tragen Namen wie „Terres Millésimées“ (Weinboden), „Bistro des Vignoble“ (Bistro am Weinberg), „Wine Merchant Bordeaux Classique“, „Les Délics du Roy“ (königliche Köstlichkeiten) oder einfach nur „Wine Merchant“ (Weinhandlung).

Die Preise beginnen bei 15 Euro pro Flasche. Der Durchschnitt liegt wohl bei 30 bis 40 Euro. Hier kann man aber auch Raritäten erwerben. Ein Tropfen aus dem Jahr 1925 ist mit 1928,00 Euro ausgepreist. Ein wahrlich königlicher Preis. Ich bin mir aber sicher, dass in den Tiefen der Lager dieser Händler noch ganz andere Kostbarkeiten ruhen.

In Saint Èmilion hat auch die Weinbruderschaft, die Confrérie vineuse Ihren Sitz. Sie ist 1948 hervorgegangen aus der 1199 vom englischen König Johann Ohneland, (Bruder von Richard Löwenherz) eingesetzten Jurade de Saint-Èmilion. Der König ermächtige die Bürger von Saint Èmilion seinerzeit für Verwaltung, Wirtschaftsordnung und Rechtsprechung zu sorgen. Heute kümmert sich die Bruderschaft (natürlich nur Herren, wie der Name schon sagt) um die Weinwerbung und verschiedene Zeremonien wie der Verkündung der Weinlesegenehmigung (September) oder der Beurteilung des neuen Weins (Juni).

Für uns geht es weiter. Vorbei an den Resten der alten Königsburg hoch über uns und dem pittoresken Brunnen- und Waschhaus kommen wir zur Rue du Tertre des Vaillants. Und wie es der Straßenname schon sagt, an diesem Hügel muss man tapfer sein. Auf gröbsten Kopfsteinpflaster geht es steil bergan zum Platz, der vor der Église Collégiale et son Cloître liegt. Manchen Schweißtropfen spenden wir hier unter der brennenden Sonne. Auch der Kreislauf scheint etwas mehr in Bewegung gekommen zu sein.

Église Collégiale et son Cloître

Wir haben damit den nördlichen Rand der Altstadt erreicht. Von hier aus kann man ganz wunderbar die wichtigsten Sehenswürdigkeiten mit wenigen Schritten erreichen.

Zunächst geht es natürlich in die Église Collégiale et son Cloître, die alte Kollegiatskirche, an der sich südlich ein prächtiger Kreuzgang anschließt. Früher hatte hier ein Kloster des Augustinerordens seine Heimat.

Auf dem Place des Créneaux vor dem Kreuzgang herrscht turbulentes Leben. Überhaupt schein Saint-Èmilion ein wirklicher Touristen-Hotspot zu sein. Wer das nicht mag sollte aber auf keinen Fall auf einen Besuch hier verzichten. Allein der Blick von der Terrasse des Place du Clocher über die Dächer der Altstadt, die Weinfelder in der Ferne und auf die Rue du Tertre de la Tente gleich unter uns ist sensationell. Und man steht dabei noch in Mitten eines Stücks Weltkulturerbe.

Auf dem Glockenturm

Wir beschließen den Glockenturm zu ersteigen er sich gleich neben uns erhebt. Viele Stufen auf engen und steilen Stiegen sind zu meistern, ehe man von Turm aus eine herrliches Panorama genießen kann. Auch hier oben perlt daher mancher Schweißtropfen von der Stirn. Der Lohn ist jedoch ein wirklich sehenswertes Panorama.

In der Ferne, soweit das Auge reicht, Weinfelder, die sich heute in sattem Grün unter einem strahlend blauen Himmel erstecken. Dieses Detail allein hätte schon der Weg hierauf gelohnt. Man kann von hier oben aber auch die Stadt Staint Èmilion bestens aus der Vogelperspektive erkunden.

Die Alte Königsburg mit ihrem imposanten Wehrturm im Süden, die gut erhaltenen Reste des Franziskanerklosters im Osten, die „Große Mauer“, der letzte Rest des einst mächtigen Dominikanerkloster im Nordosten und die Église Collégiale gleich nördlich unter uns. Und dann natürlich das Meer der Ziegeldächer und verwinkelten Gassen unter uns. Ein prächtiger Anblick. Insofern hat man viele gute Gründe den Aufstieg zu wagen.

Der Abstieg bringt uns eine unangenehme Überraschung. Unter angekommen ist die Ausgangstür verschlossen. Es ist kurz nach 12:00 Uhr und wir ahnen es. Die Mittagszeit ist den Franzosen heilig. Das konnten wir schon im letzten Jahr in der Kathedrale von Bordeaux erleben. Wir fürchten schon bis 15:00 Uhr in dieser misslichen Lage verharren zu müssen. Doch Steffi macht sich couragiert am Türschloss zu schaffen und siehe da, nach einigem Rütteln und Ruckeln öffnet sich sie Tür,

So endet unser Besuch auf dem Clocher de l’Église Monolithe (Glockenturm der Felsenkirche) doch noch glücklich. Nur eines bleibt uns noch unerklärlich. Warum steht dieser Glockenturm so recht einsam hier oben auf dem Felsplateau, auf dem sich sonst der obere Teil der Stand erstreckt? Ein Geheimnis das sich bald lüften wird.

Wieder hinunter in die untere Stadt

Über die Rue du Tertre de la Tente steigen wir wieder hinab. Der Weg ist wieder steil und führt über das schon bekannte grobe Kopfsteinpflaster. Deshalb ist dieser Weg nichts für Gehbehinderte oder gar Rollifahrer. Das in der Mitte des Weges installierte Geländer nimmt beim Abstieg schon jeder gerne Anspruch, der gut zu Fuß unterwegs ist. Daher sollten alle, die nicht ganz so mobil sind ihre Tour durch Saint Èmilion gut planen.

Der Name Rue du Tertre de la Tente erschließt sich uns nicht ganz. „Straße am Hügel der Zelte“? Vielleicht hat das ja mit dem Markttreiben vor Jahrhunderten hier zu tun.

Auf jeden Fall mündet diese für den Fußgänger anspruchsvolle, aber auf jeden Fall malerische Gasse auf einem ebenso pittoresken Platz.

Rue du Tertre de la Tente
Rue du Tertre de la Tente

Hier löst sich nun das Geheimnis des Clocher de l’Église Monotithe, der dort oben so einsam am dem Felsplateau steht. Die Kirche, die er krönt, ist hier unten, in den Fels getrieben, auf dem der Glockenturm steht. Ein bemerkenswerte architektonische Konstellation. Leider kann die Felsenkirche nur im Rahmen von angemeldeten Führungen besucht werden. So gehen wir leer aus und uns müssen uns mit dem Anblick Portals, der gotisch/romanischen Fenster der Kirchenschiffs und dem darüber aufragenden Glockenturm zufriedengeben.

Felsenkirche - Saint Èmilion
Felsenkirche – Saint Èmilion

So schlendern wir zurück durch die engen Straßen und Gassen. Eine fast schon mediterrane Atmosphäre umgibt uns. Palmen gesellen sich zu den Bäumen, Sträuchern und Weinstöcken, die in den Höfen mancher Häuser Schatten spenden. Gäste sind hier gerne gesehen. Galerien, Kunsthandwerker, keine Bars und Cafés haben hier ihr Domizil gefunden. Alles ist auf das Geschäft mit den Touristen eingestellt. Wir unserseits entdecken eine Bronzegießerei. Ein kleines Exponat dort gefällt uns besonders gut. Daher wird uns ab jetzt eine kleine Schnecke auf unserer Reise begleiten.

Vorbei an Bordeaux ins Médoc

Dann kommt uns wieder unser Tagesziel am Atlantik in den Sinn. Und außerdem wollten wir ja auch noch das Médoc besuchen. Insofern sind wir fast ein wenig spät dran und es ist Zeit Saint Émilion Ade zu sagen. Gegen 13:00 Uhr starten wir mit dem Ziel Médoc. 43 Kilometer weiter überqueren wir die Garonne bei Bordeaux auf der Pont d’Aquitaine, die hier die A630 und uns über den mächtigen Fluss trägt. Es bleibt ein kurzes und mautfreies Intermezzo auf der Autobahn. Gleich hinter der Brücke biegen in Richtung Norden auf den D209 ab. Damit folgen wir dem Lauf der Garonne in Richtung Médoc, der Halbinsel zwischen der Mündung der Gironde im Osten, dem Atlantik im Westen und dem Becken von Arcachon im Süden.

Bordeaux hatten wir im letzten Jahr einen Besuch abgestattet. Deshalb fällt es und leicht, in diesem Jahr auf die Erkundung dieser fantastischen Stand zu verzichten.

Zunächst ist die Landschaft hier im südliche Médoc erschreckend langweilig. Dann ein kleiner Schlenker nach Westen und wir erreichen Ludon-Médoc. Hier sehen wir die ersten Weinstöcke und ab hier reihen sich Weinfeld an Weinfeld, Weingut an Weingut, Château an Château. Die Orte die wie Inseln in einem Meer aus Weinstöcken liegen, haben so klangvolle Namen wir Macau, Labarde, Margaux oder Pauillac.

Bis Margaux findet der Weinbau eher auf westlichen Seite der Straße D2 statt. Rechterhand befindet sich weiter unten das breite Schwemmland, dass am Zusammenfluss von Dordogne und Garonne zur Gironde, entstanden ist. Später hinter Margaux reichen die Felder dann bis fast an die Gironde heran.

Die Châteaus und ein Marathon im Médoc

Die Ortsbilder sind sehr gepflegt und das „I-Tüpfelchen“ sind natürlich die prächtigen Châteaus der großen Weingüter. Die schönsten auf unser Route waren das Château Beychvelle, das Château Mouton-Rothschild, das Château Lafite Rothschild, die Nachbarn Château Cos’dEstournel und Château Cos Labory und schließlich das Château Pomys in Leyssac welches heute als Hotel genutzt wird.

In Pauillac fahren wir hinunter an die Gironde. Hier gibt es eine großzügige, als Promenade gestaltete Straße, die direkt am Ufer verläuft. Dort werden gerade viele Zelte und Buden aufgebaut, Schilder weisen auf Parkverbote in den nächsten Tagen hin und Plakate kündigen den „Marathon du Médoc“ an.

Wir sind uns nicht sicher, um welche Art von Marathon es sich hier handeln wird. Mit Wein wird er aber auf jeden Fall zu tun haben. Vielleicht die längste Weintheke der Welt? Erst eine kleine Recherche im Web füllt unsere Wissenslücke. Ein Spiegel-Artikel aus dem Jahr 2009 mit dem Untertitel Laufen und Saufen erzählt eindrücklich, um was es hier in wenigen Tagen gehen wird.

Wir wagen zwei Abstecher von der D2. Der nach Westen führt uns direkt hinein in die Weinfelder und vorbei am Château Cantenac-Brown. Die Straßen zwischen den Rebstöcken sind teilweise unbefestigt aber gut befahrbar. Immer wieder tauchen in der langen Reihen der Rebstöcke Winzer und Winzerinnen auf, die offenbar mit der Pflege der wertvollen Pflanzen und ihrer Früchte kurz vor der Weinlese beschäftigt sind. Eine harte Arbeit unter der sengenden Sonne.

Eine schöne Tradition sind hier die Rosenstöcke die wie ein farbenfrohes Entre am Beginn vieler der Reihen von Rebstöcken stehen. Ansonsten ist hier natürlich alles auf höchste Produktivität ausgelegt. Die Rebstöcke sind auf eine Maß herunter geschnitten, dass für den Einsatz der Erntemaschinen ideal ist. Und die Stöcke stehen aus gleichem Grund natürlich in Reih und Glied, soweit das Auge reicht.

An der Gironde, dem östlichen Ufer des Médoc

Der zweite Abstecher führt uns hinunter nach Saint-Estéphe und dessen Vorort Le Chapelle direkt am Ufer der Gironde. Hier gibt es eines Parkplatz direkt auf Ufer des zum Strom gewachsenen Flusses. Dort kann man offenbar sogar mit dem Womo übernachten.

Braun und schlammig wälzt sich der Strom hier vorbei. Hier, ca. 45 Kilometer vor ihrer Mündung in den Atlantik, erreicht die Gironde eine Breite von mehr als viereinhalb Kilometern. Ein Wert, der weiter stromabwärts bis auf über 10 Kilometer anwachsen wird.

Markant ist am gegenüberliegenden Ufer der Gironde die Silhouette das Kernkraftwerks Blaye. Dort laufen vier Kernreaktoren noch bis mindesten 2021. Drei sollen erst im Jahr 2023 abgeschaltet werden. Hoffentlich geht bis dahin alles gut. Einerseits handelt es sich um eine der älteren derartigen Anlagen in Frankreich und andererseits steht sie an einem großen Strom, nur ein bis zwei Meter über dem Niveau des nahen Atlantiks. Ein Szenario wie in Fukushima ist damit sicher nicht völlig auszuschließen.

An den Atlantik

Nach unserem Abstecher an die Gironde cruisen wir noch ein wenig durch die Weinfelder des nördlichen Mèdoc, Und von den bisher durchfahrenden Weinanbaugebieten ist das nun das eigentliche Mèdoc. Die Anbaugebiete weiter südlich sind das Haut-Médoc sowie die kleineren Gebiete, die sich um ihre zentralen Orte gruppieren. Saint-Julien, Saint-Estèphe, Moulins oder Margaux gehören zu ihnen.

Dann geht es nach Westen an die Meerseite des Médoc. Die Landschaft ändert sich hier radikal. Wälder von Seekiefern, von geometrisch geschnitten Schneisen durchzogen, werden ihr Markenzeichen. Welch ein Kontrast zu den Weinanbaugebieten, die hinter uns liegen.

Ein wenig Geografie des Médoc

Das Mèdoc ist eigentlich eine von der Gironde aufgespülte Endmoräne der letzten Pyrenäen-Eiszeit. Unvorstellbare Mengen an Schutt aus dem Faltengebirge wurden hier abgelagert. Daher kommen die für den Weinanbau so günstigen kargen Böden.

Von Westen her wurden diesen dann von den von der Atlantikküste hereinwenden Sanden überdeckt. So entstand im westlichen Médoc eine Dünen und Sumpflandschaft. Zwei der größten Binnenseen Frankreichs, der Lac Hourtin es de Caracans und der Etang de Lacanau zeugen noch heute von dieser feuchten Vergangenheit.

Um 1850 begann man diese Gegend zu „kultivieren“. Riesige Kiefernwälder wurden angepflanzt, um dem Boden Feuchtigkeit zu entziehen. 80 Liter benötigt so ein Baum am Tag. Um die Brandgefahr in den trockenen Sommern zu mindern ließ man großzügige Schneisen frei.

Somit rollen wir auch durch eine Landschaft, die sehr an meine brandenburgische Heimat erinnert.

Ziel dieser letzten Etappe des heutigen Tages ist der Plage-Vensac gleich nördlich von Montavilet-les-Bains. Der Badeorte ist einer der typischen „Strandbastionen“ die mit der Entwicklung des Tourismus in den letzten 100 Jahren in Nähe von weiter im Land gelegenen Städten und Dörfern entstanden sind.

An den Plage Vensac lockt uns eine Besonderheit. Wir haben noch keinen Ort gefunden wo man mit dem Womo direkt hinter den Dünen am Strand freistehen kann. Glücklich finden wir auch eine Lücke auf unbefestigten Parkstreifen, ohne anderen Campern zu sehr auf den Pelz zu rücken. Hier ist es fantastisch und wir beschließen einen Tag zu bleiben.

Hier noch unsere Tagesstrecke von 256 km

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