Bevor wir heute um 09:56 Uhr in Tregsatel aufbrechen konnten, waren erstmals auf unserer diesjährigen Tour die Pflichten des Wohnmobilisten in Sachen Ver- und Entsorgung zu erledigen. Der Stellplatz in Tregastel bietet hierzu alles Erforderliche, wenn die Einrichtungen auch nicht in bestem Zustand sind.
Unser Tagesziel ist der Pointe de St-Mathieu.
Zunächst nehmen wir von Tregastel die Straße nach Lainon. Weiter geht es von dort nach Morliax wo wir die N 12 erreichen die uns nach Brest bringen soll. Schon nach wenigen Kilometern entschließen wir und einen Abstecher nach St. Thégonnec zu machen. Unser Bedecker Reiseführer weist hier einen sogenannten Kalvarienberg aus, von denen es eine ganze Reihe in der Bretagne gibt.
St. Thégonnec
Kalvarienberg sind kleine ummauerte Pfarrbezirke mitten im Ort. Im Fall von St. Thégonnec eine Stiftung der Tuchhändler aus dem 16. Jahrhundert. Dort angekommen parken wir im Ortszentrum auf einen kleinen, kostenfreien Wohnmobilstellplatz und haben nicht einmal zwei Minuten Fußweg. Die Anlage bestehend aus einem Beinhaus, einer Kirche und einem Kandelaber mit der Darstellung von Szenen aus der Passion Christi ist sehr gut erhalten und beeindrucken schwer. Besonders die barocken Altare und die Kanzel in der Kirche sind sehr sehenswert. Aber auch die Szenen auf den Kandelaber sind beeindruckend lebendig. Im Beinhaus findet man einen geschnitzte Grablegung Christi in Lebensgröße. Dieser Stopp hat sich auf jeden Fall gelohnt, zumal wir uns in einer kleinen Bäckerei gleich am Kirchplatz mit leckeren Baguette, Brot und Cidre aus der Bretagne eindecken.
Landerneau
Für den weitern Weg meiden wir nun die Nationalstraße und folgen auf der D 712 dem Lauf der Élron, die bei Brest in die Rade Brest mündet. Auf dem Weg gelangen wir nach Landerneau wo wir einen kleinen Spaziergang durch die Stadtmitte, entlang dem Ufer der Èlron unternehmen. Obwohl fast 20 Kilometer von der Rade Brest entfernt, machen sich die Gezeiten hier sehr bemerkbar. Die Èlron ist gerade trocken gefallen da Ebbe ist. Die wenigen Boote liegen auf feuchtem Schlamm.
Wir entdecken eine Brücke über die Èlron, die genau wir unsere heimische Krämerbrücke in Erfurt beidseitig mit Wohnhäusern überbaut ist. Nicht so lang und so schön wie in Erfurt, aber immerhin. Vielleicht ergibt sich ja mal eine Art „Brückenfreundschaft“. Auch hier gibt es einen kleinen Kalvarienberg zu besichtigen. Wir werfen einen kurzen Blick in die Kirche.
Weiter führt uns der Weg nach Brest. Wir durchqueren die Stadt über die nördlichen Außenbezirke. Hier legen wir einen Tankstopp ein und nehmen dann die D 5 und die D 67 nach La Conquet und haben damit den Atlantischen Ozean erreicht. Ein sehr schöne Küstenstraße mit tollen Ausblicken bringt uns nun die wenigen Kilometer zu Pointe de St-Mathieu.
Pointe de Saint Mathieu
Ein toller Ort, besonders bei dem famosen Wetter. Wir besichtigen das Denkmal, den Leuchtturm die Reste des ehemaligen Benediktinerklosters welches hier vom 12. bis zum 16. Jahrhundert bestand und im Zuge der Französischen Revolution zerstört wurde. Erhalten ist noch eine Kirche (Chapelle Norte-Dame des Grâces ) die neben den Tagesgästen auch Pilgern auf dem Jakobsweg einige Minuten der Ruhe schenkt.
Neben der Architektur ist ab er einfach auch der Blick auf das Meer nach Westen auf die Inselwelt des Park Naturel Regional D’Armorique oder nach Süden und Südosten auf die Bucht von Brest einfach grandios. Im Dunst grüßen der Pointe de Penhir an der Westspitze der Halbinsel Crozon und noch viel weiter Pointe du Van und Pointe du Raz. Hier her lohnt jeder Weg.
Nach ca. zwei Stunden voller neuer Eindrücke machen wir uns auf die Suche nach einem Stellplatz und finden diesen gleich im nächsten Ort Plougonvelin. Auf Ortsrand, oben auf den Klippen mit Blick über die Bucht von Brest. Stromanschlüsse und Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten inklusive. Die Schranke ist offen, der Zahlautomat funktioniert nicht.
Wir suchen uns einen schönen Platz und machen uns mit den Fahrrädern auf den Weg zu nächstgelegenen Badestrand. Inzwischen ist den 30°C-Marke überschritten und die kühlen Wasser des Atlantiks sind eine Wohltat.
Nach der Rückkehr zum WoMo verkosten wir beim Abendessen das sehr leckere Brot aus der Bäckerei in St. Thégonnec. Eine Lesestunde und die Sichtung der ersten fotografischen Ausbeute unserer Reise beenden den Tag.
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