Weiter nach Süden
Der Tag beginnt in Mellanfjärden «map» mit schönem Wetter. Da wir auf einem Stellplatz mit guter Infrastruktur standen, nutzen wir diese vor der Abfahrt für die Ver- und Entsorgung des Mobils. 10:11 Uhr geht es dann los.
Unser Ziel heute: Kilometer machen. Wir müssen nun langsam Richtung Süden. Wenn wir heute die Inselwelt um Öregund erreichen, hätten wir den Plan für heute erfüllt,
Der E4 folgend nach Süden gibt es nicht viel zu berichten. Grauer Himmel, hin und wieder ein Schauer, nicht unbedingt Urlaubsatmosphäre.
Wir folgten der E4 bis Gävle um dann auf die Fernstraße 76 abzubiegen. Das Wetter heiterte auf und wir folgten dieser Straße für ca. 90 km bis zum Abzweig nach Öregrund. Dabei fuhren wir am Schloß Forsmark vorbei. Eine schöne Anlage, sofern man das im vorbeifahren beurteilen kann. Forsmark, war da nicht noch was? Ach ja der „Fast-Super-GAU“ im Jahr 2006 im hiesigen KKW. Die Schweden decken noch immer 50% ihres Energiebedarfes aus 3 Kernkraftwerken – auf Schwedisch „Kärnkraftverk“. Die Anlage direkt an der Ostsee bekamen wir nicht zu Gesicht, da die Fernstraße 76 etwas im Land verläuft.
Öregrund
Öregrund fanden wir als quirligen Touristenort vor.
Sogar ein freier Stellplatz auf einem kleinen Parkplatz «map» direkt am Wasser gleich neben dem Ortskern lockte. Tolle Sache dachten wir. Stutzig wurden wir, als wir einige offenbar schwedische Wohnmobilisten im Seniorenalter sahen , die ratlos vor einem Schild standen. Unter der Label „easy:park“ wurde verkündet, dass die Zahlung der Stellplatzgebühr ein Kinderspiel sei. Nur schnell eine App auf das Smartphone laden und schon ginge es los. Eine App herunter laden? Um einen Stellplatz zu zahlen? Hallo??? Dies schien uns dann doch etwas übertrieben. Und es gab ja noch eine Alternative. Einfach eine Telefonnummer anrufen, den sogenannten Area-Code eingeben und alles wäre erledigt.
Also frisch ans Werk. Der erste Versuch misslang, da die der weiteren Informationstafel zu entnehmenden Telefonnummer die internationale Vorwahl von Schweden vermissen lies. Mit unserem deutschen Mobiltelefon ein Problem. Seltsam war aber, dass es postwendend einen Rückruf von einer völlig anderen Rufnummer gab. Ich habe dem schwedischen Wortschwall der netten Dame am anderen Ende der Leitung entnommen, dass sie sich nun gleich nach der Qualität dieses umwerfenden Service erkundigen wollte.
Nun aus unserem analogen Reiseführer die 0046 als internationale Vorwahl für Schweden heraus gesucht und einen neuen Versuch gestartet. Wieder eine nette Dame, deren schwedischen Monolog ich nur das Wort „Toilettenservice“ entnehmen konnte. Keine Ansage in Englisch oder einer anderen Fremdsprache. Die mobilen Senioren hatten schon frustriert aufgeben. Wir folgten Ihnen nun.
Digitalisierung im Tourismus nicht gelungen, Note 6 – setzen.
Ein Quartier für die Nacht
Als Alternative haben wir dann Sunnanö Camping etwas außerhalb Öregrund angefahren. Leider wurden wir mit einem großen Schild mit der Aufschrift „Fullt“ begrüßt. Also das Wohnmobil gewendet und zurück nach Öregrund. Eine Parkplatz in einer Nebenstraße gesucht und gefunden. Ein kurzer Stadtbummel durch die belebten Straßen.
Anschließend noch ein wenig Proviant ergänzt und auf nach Älvnäs, ein Örtchen ganz im Süden der Halbinsel. Wir hofften hier einen schönen Ort für die Nacht zu finden. Und wieder wurden wir nicht enttäuscht, im Gegenteil.