Holman Camping – Kongsberg
Den letzen Tag im Inland wollen wir ruhig angehen lassen. Das Navi verkündet: gerade noch 137 Kilometer bis Oslo. Nach den vielen langen Etappen in den letzen Wochen geradezu eine lächerlich kurze Distanz. Wird beschließen in Kongsberg einen kleine Abstecher zu machen, um das Norwegische Bergbaumuseum in einen Vorort von Kongsberg zu besichtigen.
So starten wir ab Holmann Camping am Ufer des Namsen.
Wir waren vor vielen Jahren schon einmal hier und haben den Ort in guter Erinnerung behalten.
Bei unserem Eintreffen erfahren wir, das wir über eine Stunde Zeit haben, bis die nächste Einfahrt in den Berg möglich ist.
Wir nutzen die Zeit und erkunden das Museumsgelände. In der Galerie im Empfangsgebäude hängt gerade eine Ausstellung mit moderner Grafik. Besonders viel Spaß haben wir an einem Blatt, welches das Nationaltier der Norweger – den Elch – auf ganz neue Weise interpretiert. Da gibt es einen ambivalenten, einen verwehten, einen faschistischen, einen tristen oder auch einen „Sinus“ – ELCH.
Um 12:00 Uhr finden sich die Gäste an der Bahnstation ein, von wo aus uns eine kleine Grubenbahn 2,3 Kilometer waagerecht in die ehemalige Silbermine einfahren wird.
Ab in den Berg
Die Fahrt ist alles andere als gemütlich. Es ist sehr eng und sehr laut und man wird kräftig durchgeschüttelt.
Die Führung in englischer Sprache ist sehr interessant und unterhaltend. Wir erfahren das diese Mine mit dem know how und der Hilfe deutscher Bergleute aus den Silberminen im Harz erschlossen wurde. Das hier gewonnene Silber war einige Jahrhunderte lang eines der wirtschaftlichen Standbeine Norwegens – so wie heute das Erdöl.
Ein Höhepunkt der Führung war sicher der Moment, als unsere Führerin auf eine mit Wasserkraft betriebene Steighilfe aus zwei sich gegenseitig bewegenden vertikalen Leitern steigt. Da musste man schon gute Nerven haben, wenn man seinerzeit so von einer Sole des Bergwerks zu einer anderen gelangen wollte. Auch einen Gruß aus unsere Thüringer Heimat gab es hier unten. Die betagte Grubenlokomotive wurde in Nordhausen gefertigt.
Nach ca. 1,5 Stunden hat uns das Tageslicht wieder.
Oslo
Auf unseren weiteren Weg Richtung Oslo halten wir noch kurz in Kongsberg am alten Kraftwerk, in dem früher aus der Wasserkraft den Namsen-Flusses Strom erzeugt wurde.
Weiter geht es dann auf E134 über Drammen nach Oslo. Wir wollen gerne noch einmal baden gehen und finden den Badestrand von Hvalstrand kurz vor Oslo. Eine schöne Anlage in schöner Lage. Und wir sind ganz alleine hier. Es ist heute ein wenig kühl und trüb. Das läßt sich offenbar kein Osloer an diesen Ort locken. Wir nutzen die Stille und spannen hier nochmal eine Stunde aus.
Dann geht es weiter durch die City von Oslo, die man in großzügigen Tunnelanlagen weitgehend unterirdisch passiert. Unser Ziel ist Ekeberg Camping, der große Transit-Campingplatz auf dem Ekeberg oberhalb des Ostufers des Oslofjords.
Wir haben Glück, das wir mit PKW und Bergzelt unterwegs sind. Alle Wohnmobil- und Caravanstellplätze sind hoffnungslos überfüllt.
Nachdem das Zelt steht, machen wir noch einen Spaziergang über den Park am Campingplatz. Zu unserer Überraschung werden wird von einen LATERNE (!!!) angesprochen, die einen Monolog über Krieg und Frieden hält. Wir erfahren, daß diese nette Gesellin Teil eines Kunstprojektes ist, welches sich durch den ganzen Park zieht.
Gleich unterhalb des Campinplatzes, vor einer Kehre des Valhallveien hat man die fantastische Aussicht über Oslo. Das Titelbild dieses Beitrages zeigt den Ausblick. Im Vordergrund der hypermoderne Stadtteil Barcode, im Hintergrund der Holmenkollen mit seiner weltberühmten Sprungschanze.