Grand Crohot Ocean – Arcachon – Lekeitio

Bevor wir heute über Irun nach Spanien einreisen, besuchen wir Arcachon. Wir erkunden die Altstadt und die Seebrücke, die weit in das Becken von Arcachon hinaus reicht. Durch die endlosen Pinienwälder der Gascogne geht es dann nach Süden. Gleich hinter der Spanischen Grenze fahren wie hinauf auf den Jaizibel und genießen eine spektakuläre Aussicht auf die Biscaya. Unser Tagesziel müssen wir leider von San Sebastian nach Lekeitio verlegen. Auf dem Stellplatz in San Sebastian war kein Platz mehr frei. Dafür erweis sich Lekeitio als durchaus lohnenswertes Ziel. 

 

Der lange Weg nach Arcachon

Das schlechte Wetter hat unsere Reiselaune doch sehr getrübt. Wollen wir wirklich weiter nach Nordspanien? Die Wetteraussichten für Bilbao und Santander sind für die nächsten Tage nicht besonders ermunternd. Regen und Temperaturen von maximal 15°C sind vorhergesagt.
Sollen wir doch lieber zurück ins Landesinnere fahren und weiter Frankreich entdecken? So beginnt unser Tag unter Pinien auf dem großen Stellplatz in Grand Crohot Ocean.

Wir beschließen diese Entscheidung noch ein wenig zu vertagen und Arcachon einen Besuch abzustatten.

Zunächst geht es wieder durch den Pinienwald. Sowie sich eine Lichtung auftut, so zeigt sich diese vom Gingster erobert, der jetzt leuchtend gelb blüht. Ab Lége-Cap-Ferret nehmen wir die D3 über die Orte am östlichen und südlichen Ufer des Bassin de Arcachon. Wir hoffen auf romantische Fischerdörfer und auf schönen Aussichten auf die riesige Lagune, die ein Zentrum der französichen Austernproduktion ist.

Wenn ihr in der Gegend seit und schnell an Arcachon wollt, nehmt nicht diese Strecke.

Vor Ares bis Biganus und weiter bis Arcachon bilden die Orte eine einzige zusammenhängende Siedlung entlang des Ufers. Reizvolle Ausblicke auf das Bassin de Arcachon? Fehlanzeige! Romantische Fischerdörfer? Vergesst es! Die Ortsbilder sind eher langweilig. Und es wird an den Straßen sehr viel gebaut jetzt vor der Urlaubssaison. Wir brauchen für die 54 Kilometer von Lége-Cap-Ferret bis Arcachon fast eineinhalb Stunden.

Gingster – ein Farbtupfer im grauen Morgen

 

Arcachon

Wir finden einen Parkplatz in der Nähe der Strandpromenade östlich vom Hafen. Ein großes Glück wie wir finden. Im letzten Sommer scheiterte unser Besuch in Archacon an der erfolglosen Suche nach einem Parkplatz.

Wir schlendern den Strandweg entlang bis zur Seebrücke. Vom Brückenkopf mit seiner großzügigen Terrasse hat man einen guten Blick auf die nördliche Strandpromenade von Arcachon. Diese Aussicht ist nicht besonders schön aber trotzdem beeindruckend. 

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Weiter geht es durch die Straßen oberhalb des Strandes. Die Läden und ihr Angebot sind voll auf das Geschäft mit den Touristen abgestellt. Uns gefällt besonders die historische Markthalle. Am Stand für Fisch und Meeresfrüchte erstehen wir zwei Sorten in Olivenöl eingelegter Sardinen. Einmal rund um eine Olive gewickelt und aufgespießt und einmal mit getrockneten Tomaten und Oliven mariniert. Das unvermeidliche Baguette kommt natürlich auch noch dazu.

Unser Weg führt uns vorbei am Casino und dann wieder auf die Uferpromenade. Hier legen wir eine Pause ein und lassen uns die eingelegten Sardinen mit dem Baguette schmecken. Sensationell!

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Mit dem Wohnmobil erkunden wir dann noch das Villenviertel, das sich am Ufer des Atlantiks erstreckt. Hier residiert man schon auf gehobenen Niveau. Da betrifft sowohl die Lage oben auf dem Steilufer, als auch die Exklusivität Wohngegend.

Als wir vor von hier aus noch hinüber auf das Cap Ferret und die Dune de Pilat schauen, bricht die Sonne heute zum ersten Mal durch die Wolken. Das ist für uns irgendwie das Zeichen nun doch nach Spanien aufzubrechen. 

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Auf nach Spanien

Durch die endlos erscheinenden Pinienwälder der westlichen Gascogne fahren wir zur Autobahn A63. Diese trägt uns schnell in Richtung Bayone und weiter Richtung Spanien. Nach etwa einer Stunde sind die 120 Kilometer bis zur Grenze geschafft.  Auf dem Weg waren drei Mautstationen zu passieren, die unsere Reisekasse um weitere 11,80 Euro Mautgebühr erleichterten.

Wir nehmen in Spanien die Abfahrt 0 von der Autopista del Cantábrico, wie die Autobahn nun heißt und erleiden einen kleinen Kulturschock. Während die Straßen in Frankreich und erst recht die Autobahnen inklusive ihrer Anschlussstellen meist in tadellosen Zustand sind, eröffnet sich in der Ausfahrt nach Iruna ein Loch von einer Größe vor uns, dass ich mich scheue selbst im Schritttempo hindurch zu fahren. Hoffentlich ist das kein schlechtes Omen für die weitere Strecke.

Monte Jaizkibel und San Sebastian

Bevor wir in San Sebastian die Strecke für heute beenden, wollen wir noch den Monte Jaizkibel erkunden. Es sind die westlichen Ausläufer der Pyrenäen, die der Landschaft hier ihr einmaliges Bild geben, Eine Straße führt hinauf nach Navidate Santa de Guadelupe. Hier gibt es eine wunderbare Aussichtsterrasse, eine Kirche und die Reste einer alten Festung. 

Von hier aus schlängelt sich die Straße dicht unter dem Kamm des Höhenzuges entlang. Hier findet man einige spektakuläre Aussichten. Von einem Parkplatz aus hat man die Möglichkeit auf den Alto del Jaizkilbel zu kraxeln. Hierzu muss man einige Meter über eine Viehweide, auf der heute zwei Pferde Ausgang haben. Dann kann man leicht die letzten vielleicht 15 Höhenmeter auf die pyramidenförmige Bergspitze bewältigen.

Die Aussicht hier oben ist einmalig, heute jedoch ein wenig vom Dunst über dem Meer getrübt.

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Wir machen uns auf den Weg nach San Sebastian. Über viele Serpentinen rollen wir hinunter in die Stadt. Wir können es riechen, unsere Bremsen haben schwer zu arbeiten und wir beschließen noch mehr den Motor als Bremse einzusetzen.

Der Stellplatz mitten in der Stadt ist Dank unseres Navis schnell gefunden. Allerdings ist kein einziger Platz mehr frei. Da es nun schon nach 19:00 Uhr ist, nervt das jetzt ein wenig. Aber was sollen wir tun? Stellplatzführer rausgesucht und die nächste Möglichkeit nachgeschlagen. Diese befindet sich in Lekeitio. Das sind nochmal 50 Kilometer.

Die werden sehr kurzweilig. Sowohl die Autopista del Cantábrico als auch die Küstenstraße über Ondarroa nach Lekeitio bieten immer wieder tolle Aussichten auf das Kantabrische Gebirge auf der einen und auf das Meer auf der anderen Seite.

Lekeitio

Als wir gegen 20:00 Uhr in Lekeitio eintreffen, finden wir auf dem Stellplatz am Ortsrand mehr als genug Platz. Nur zwei weitere Mobile haben hier „festgemacht“.

Und Lekeitio entpuppt sich bei unserem Abendspaziergang als ein richtiges Kleinod.
Die Kathedrale und der Hafen sind sehr schön. Wir streifen durch die engen Gassen. Die Türen der Bars stehen offen. Auf den Bildschirmen Fußball Championsleague. Bayern spielt heute gegen Madrid. Gerne hätte ich mich hinzu gesetzt. Für Fußball interessiere ich mich zwar nicht so sehr. Wie es aber in den Bars bei diesem für die Spanier nationalen Ereignis zugeht, hätte ich gerne erlebt. Doch Steffi hat noch weniger Interesse an dem Spiel als ich. Also widerstehe ich der Versuchung. Und wer weiß, wie es uns ergangen wäre, wenn die Bayern gewonnen hätte.

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Die engen Gassen von Lekeitio bestätigen so manches Klieschee, dass ich von Spanien habe. Woher auch immer.
Da hängt Wäsche von den Balkonen, ein Paar im besten Alter lehnt mit einem Glas Rotwein am Eingang einer Bar, die Zigarette darf dabei nicht fehlen. Ein Gemüseladen hat noch geöffnet. Der Afrikaner hinter der Kasse kennt hier offenbar jeden, ob Spanier oder Afrikaner, alle werden mit Handschlag begrüßt.

Die ganze Szenerie macht Lust darauf, dieses für uns neue Land zu entdecken. So beenden wir den Tag mit aufkommender Neugier.

370 Kilometer vom Grand Crohot Ocean über Archacon nach Lekeitio

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