Lysø Camping
Bevor wir uns heute auf die Atlantikstraße begeben, lernen wir den „Macher“ dieses einmaligen Ortes kennen. Ein Schweizer Landsmann Anfang vierzig ist der gute Geist von Lysø Camping. Daniel berichtet uns aus seiner Vita. Mehrere internationale Stationen liegen auf seinen Weg hinter ihm. Unter anderem Berlin und Brüssel. Unterwegs die große Liebe kennengelernt, die nun eine leitende Funktion in der Kommune von Kritstiansund inne hat. Daniel baut seit einigen Jahren dieses Paradies auf dem Grund der Schwiegereltern auf.
Früher, so erzählt er, machten ganz in der Nähe noch die Postschiffe der Huritgruten fest. Eine verkehrliche Erschließung, die spätestens durch die 1989 eröffnete Atlantikstraße überflüssig wurde. Ich frage ihn nach den schlechtesten und besten Erlebnissen hier auf Lysø Camping. Er berichtet, daß russische Motorradgangs die auf jeden Fall hier ihre Zelte aufstellen aber auf keine Fall zahlen wollen wenig amüsant sind. Dagegen hatte er auch schon Schweizer Landsleute zu Gast, die ihn zum Fondue, natürlich mit echtem Schweizer Bergkäse, einluden. Eine große Freude für Herz und Magen des ausgewanderten Eidgenossen. Gekrönt wurde dieses sehr schöne Erlebnis wohl durch ein Alphornkonzert vor der einmalige Kulisse der Insel Ljøsøya und der in der Ferne aufragenden spektakulären Brücke der Atlantikstraße über den Storseisund. So etwas erlebt man sicher nicht oft im Leben.
Er erzählt uns über sein Konzept für diesen Platz und wir sind sehr beeindruckt. Daniel setzt auf eine Symbiose aus hoher Qualität, Tradition, Naturerlebnis und einer sehr angenehmen persönlichen Form von herzlicher Gastfreundschaft.
Wenn Ihr in der Gegend seit, besucht Daniel und sein Projekt auf jeden Fall.
Wir machen uns jedoch trotz aller Gastfreundschaft auf den Weg, der heute ein kurzer werden soll. Unser Ziel ist Mittet am Langfjorden.
Atlantikstraße
Den ersten Stop des Tages legen wir auf dem Parkplatz in Håholmen Gjestehavn ein. Von hieraus gehen regelmäßig Bootsfahrten in das Fischerdorf auf Håholmen, welches nur auf dem Wasserweg zu erreichen ist. Wir verzichten aus diesen Ausflug. Dafür erklimme ich den bei diesem Wetter recht rutschigen Berg gleich am Parkplatz und finde oben angekommen einen schönen Rundblick, der allerdings durch das miese Wetter getrübt wird. Beim Abstieg gelingt mir auch noch ein Sturz, der mir im nassen Schlamm einen schmerzhaft-feuchten Aufschlag beschert.
Danach halten wir an der Tourist Information an der östlichen Seite des Storseisund ein, direkt vor der Brücke über den Sund. Früher gab es hier nur einen geschotterten Parkplatz. Nun erstrahlt an diesem Ort eine Tourist Information mit Cafeteria, sanitären Anlagen und einem Souvenirshop in sehr gelungener, auf die Landschaft abgestimmter Architektur. Der Clou ist jedoch der hier beginnende und endende Rundweg um die Nordseite der Insel Lyngholmen. Der Weg führt über eine Stahlkonstruktion die barrierefrei ausgelegt ist und so von jedermann bequem begangen werden kann.
Stabkirche in Kvneres
Nach unserem Rundweg um Lyngholmen finden wir in der Tourist Information einen Flyer über die Stabkirche in Kvneres. Diese liegt zwar gar nicht in unserer Richtung. Dennoch sind wir neugierig geworden und machen uns auf den Weg den südlichen Teil der Insel Averøya zu umrunden. Die Stabkirche in Kvernes scheint auf den ersten Blick von außen unspektakulär zu sein. Das Interieur gleicht das jedoch mehr als aus. Wenn man in der Nähe ist, sollten man sich unbedingt die Zeit für diesen Abstecher nehmen.
Bei Bruhagen stoßen wir wieder auf den Straße 64 auf der wir die Umrundung des südlichen Teils von Averøya abschließen. Zunächst folgen wir nun der Atlantikstraße 64, halten uns dann immer nah an der Küste in Richtung Bud. Am Weg kurz vor Bud „grüßt“ eine deutsche Radarstation aus dem 2. Weltkrieg vom Berg herab.
Weiter geht es vorbei an Molde, welches wir in diesem Jahr nicht besuchen, zur Fähre in Sølnes welche uns über den Langfjorden nach Afårnes bringen wird. Von hier aus sind es nur wenige Kilometer zum Campingplatz in Mittet, den wir schon oft besucht haben. Dieser Platz ist sowas wie unser Basislager in Norwegen. Auf unseren vielen Reisen in dieses Land haben wir an keinem Platz länger als an diesem.
Mit dem Glück eine der gemütlichen Hütten für zwei Nächte mieten zu können beenden wir den Tag.



