Im Glasreich

Ein untergehendes Reich?

Ein untergehendes Reich?

Hier ist dein korrigierter Text mit Erhalt der schwedischen Eigennamen:

Nicht Schweden ist gemeint, das Königreich. Ich denke, das blüht und wird noch lange Bestand haben. Nein, das „Glasreich“ ist gemeint, das sich entlang der Fernstraße 25 zwischen Växjö und Nybro erstreckt. Wir wollen heute die traditionellen Glashütten in Schweden besichtigen. Vielleicht sind sie ja genauso ein Anziehungspunkt wie die Polkaschweine in Grenna.

Die Frage nach dem weiteren Bestand dieses Reiches stellte sich uns heute Abend, nach unserem Versuch, das „Glasreich“ zu entdecken.

Ekna Naturcamping – Checkout

Begonnen hat der Tag bei schönem Wetter auf dem Naturcampingplatz in Ekna, Ekna Naturcampingplatz.

Ekna Camping
Ekna Camping

Unsere erste Pflicht nach Frühstück und Morgentoilette war es, in der „Informationszentrale“ des Platzes unsere Stellplatzgebühr für die letzte Nacht zu zahlen. 100 SEK in einen Umschlag getan, dazu Autonummer und unsere Anschrift notiert und alles in den Briefkasten der „Informationszentrale“ geworfen. Erledigt! Nichts mit Digitalisierung.

Ekna Camping
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Zugvogel Campingplatztipp

Växjö

Unser Weg führte uns zunächst ca. 20 km weiter nach Växjö, dem Beginn des „Glasreiches“. Das Eingangstor in dieses Reich bildet Sveriges glasmuseum. Hier gibt es eine Ausstellung zum Kunst- und Gebrauchsglas aus sechs Jahrhunderten. Die schwedischen und englischen Beschreibungen der Objekte werden durch ein deutsches Handout ergänzt, mit dem man sich durch die Ausstellung begeben kann.

Svergies glasmueum
Svergies glasmueum

Daneben gab es eine Sonderausstellung mit Werken der Designerin Margareta Hennix. Hier gefiel uns besonders die Interpretation fliegender Gänse in Glas.

  • Svergies glasmueum

Der Kulturparken Småland beherbergt aber auch ein Regionalmuseum mit künstlerischer und heimatkundlicher Ausrichtung. Hier haben uns zwei Ausstellungsideen begeistert. Die Exponate der jüngeren Vergangenheit, ca. 1935 bis 1960, wurden in einer Dachkammer/Dachboden inszeniert. Verschiedene Verschläge der Dachkammer beherbergten Exponate zu einzelnen Themen. Als ob man den eigenen Dachboden betritt und die verschollenen Dinge vergangener Jahre wiederfindet. Eine tolle Idee.

  • Svergies glasmueum
  • Svergies glasmueum
  • Svergies glasmueum
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Die zweite war eine Art schwarzer Raum, mit einer kleinen Rotunde, an deren Wänden verschiedene Alltagsgegenstände vergangener Jahrzehnte angebracht waren. Diese wurden nacheinander angeleuchtet und typische Geräusche zu diesem Gegenstand eingespielt. So können die Kinder heute noch erfahren, wie eine mechanische Schreibmaschine klappert oder wie es sich anhört, wenn in einem Röhrenradio ein Sender gesucht und eingestellt wird. Sehr kreativ.

Außerdem befinden sich im Außengelände des Kulturparken einige Gebäude aus dem ländlichen Umfeld von Växjö. Von denen machte die Windmühle einen besonderen Eindruck.

In Reich der Schwedischen Glashütten -Skruv

Nach ca. einer Stunde Besichtigung ging es weiter in das „Glasreich“. Erste Station war Skruv. Gebrauchsglas, modernes Design, mittelpreisig. Sehr schön. Neben dem Shop lädt ein Rundgang zur Besichtigung der Produktion ein. Eine Auto- und Traktorenausstellung, ein Glasmuseum und ein Café ergänzen das Angebot. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.

Weiter ging es nach Brokulla, um die Johannsfors Glasbruk zu besichtigen. Erste Enttäuschung: geschlossen, offenbar schon seit einigen Jahren. Auf der Werksstraße machte sich erste Vegetation breit.

Weiter nach Eriksmåla. Die hiesige kleine Glashütte ebenfalls geschlossen. Das „Glasstudio“ nebenan präsentierte in seinen Schaufenstern ein Sammelsurium von Glasobjekten verschiedenster Stile. Ein Besuch hier schien uns nicht lohnenswert.

Glashütte Tränsjö und Glasshop in Kosta

Nächste Station: Tränsjö. Hier hat sich ein Glaskünstler auf einem alten Bauernhof niedergelassen. Schöne Ausstellung von Objekten im Shop und noch viel, viel schöner die Gestaltung des Außengeländes. Aber seht selbst.

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Kosta hieß die nächste Station. Hier fanden wir anstelle der Glashütte eine Art Outlet für Glasdesign vor. Eine große Halle, in der Glas verschiedener Marken und Designer angeboten wird. So eine Art Supermarkt für Gebrauchs- und Kunstglas. Nicht unser Fall.

Unsere letzte Station im Glasreich sollte Orrefors sein. Hier steht eine sehr große und international renommierte Glashütte, die exklusives Design anbietet. Das Gelände zeigte sich uns allerdings als verwaist. Es war nicht erkennbar, ob es sich um Betriebsferien handelte oder ob das Gelände und die Gebäude tatsächlich nicht mehr genutzt werden. Der Shop war aber definitiv geschlossen, die Verkaufsräume mit Kartons zugestellt. Das benachbarte Glasmuseum ebenfalls geschlossen.

Von sechs Glashütten, die wir angefahren haben, waren drei geschlossen. So stellt sich für uns die Frage, ob es schlecht bestellt ist um das „Glasreich“ im Småland? Insgesamt gehören laut unserem Baedeker „Südschweden und Stockholm“ 13 Glashütten zwischen Växjö und Nybro zum „Glasreich“.

Wieder an der Ostsee

Da wir schon nahe der Ostseeküste waren, beschlossen wir, dort einen Stellplatz für die kommende Nacht zu finden. Erster Versuch war der Hafen von Karlshamn. Dort gab es noch viele freie Plätze. Aber schön ist irgendwie anders, sagten wir uns angesichts des Industriehafengeländes mit flankierender Chemiefabrik (danach roch es jedenfalls ein wenig). So beschlossen wir, unser Glück auf der Halbinsel Listerlandet zu versuchen. Im Hafen von Hörvik bekamen wir gegen 16:20 Uhr den letzten von acht Stellplätzen.

Stromanschluss, Dusche/Sanitär, Ver- und Entsorgung – alles vorhanden für 150 SEK pro Nacht. Diese waren im Restaurant „Kajüten“ zu zahlen. Auch das ein Glücksgriff. Wir probierten gleich von den Künsten der Küche hier und wurden nicht enttäuscht.

Der Stellplatz bot uns bei den heutigen abendlichen Wetterkapriolen noch dieses und jenes schöne Motiv.

Zugvogel Stellplatztipp


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