Route des Grandes Alpes – Bessans bis Barcelonnette

Start in Bessans

Es ist kühl heute Morgen auf dem Wohnmobilstellplatz am „Stade International De Biathlon De Haute Maurienne Vanoise“ in Bessans. Gerade einmal vier Grad Celsius zeigt unser Bordthermometer. Noch steht die gerade aufgegangene Sonne hinter dem Hauptkamm der Alpen. Und noch wirft der Albaron seinen Schatten auf Bessans an der L’Arc.

Ein wenig später jedoch, unser Frühstück liegt hinter uns, erstrahlt der Platz im gleißenden Sonnenlicht unter stahlblauen Himmel. Zeit für uns, uns auf den Weg für eine weitere Etappe auf der Route des Grandes Alpes zu machen.

Wohnmobilstellplatz Bessans - Route des Grandes Alpes

Col de Madleine – Route des Grandes Alpes

Kaum haben wir Bessans auf der D 902 verlassen stehen wir schon auf dem nächsten Pass der Route des Grandes Alpes. Würde hier nicht ein Schild auf den 1.746 Meter hohen Col de Madleine hinweisen, hätten wir ihn kaum bemerkt. Die L’Arc wird hier in einen engen Canyon gepresst. Die Straße kann so dem Flussufer nicht mehr folgen und muss über den Berg ausweichen. Gerade mal 100 Höhenmeter mussten wir überwinden, um hier hinaufzugelangen. Wir stoppen kurz. Der Blick zurück Richtung Bessans lässt ersten Dunst erkennen, den die Sonne aus dem Tal zieht. Vor uns in Richtung Val Cenis ist die Sicht offenbar klar.

Weiter geht es. Als nächstes erreichen wir Lanslevillard und Lanslebourg-Mont-Cenis. Dort vereint sich die D902 in die D 1006. Die kommt von der italienischen Seite vom Mont-Cenis-Pass hier herunter. Hinter Lanslebourg-Mont-Cenis verläuft die Straße Richtung Westen. Vor uns ragt als mächtiger Solitär der 3.697 Meter hohe Dent Parrachèe auf. Dabei mach er seinen Namen alle Ehre. Wie eine überdimensionaler Haifischzahn ragt er aus der Landschaft. In Val des Cenis biegt die Straße nach Süden ab.

Im Tal des L’Arc

Die D 1006 folgt weiter dem Lauf der L’Arc. Zunächst ist das Tal noch recht weit. Der noch immer junge Bergfluss häuft Sand- und Schuttbänke auf, verschiebt sie immer wieder ändert nach jedem Hochwasser seinen Lauf ein wenig.

Fort Victor-Emanuell – Route des Grandes Alpes

Dann aber gräbt sich die L’Arc immer tiefer ins Gebirge ein. Sie verläuft nun weit unter uns in einer engen Schlucht. Auf der anderen Seite wird plötzlich ein mächtiger Bau sichtbar.

Das Fort Victor Emanuell seht seit 1818 dort drüben auf dem Bergsporn. Es bildet das Zentrum eines ganzen Komplexes von Verteidigungsanlagen. Die Barrière de l’Esseillon wurde Anfang des 19. Jahrhunderts zu Schutz Savoyens erreichtet. Es galt hier die Durchgänge an der L’Arc zwischen Frankreich und Savoyen abzuriegeln. Nördlich und südlich von hier machen das Massiv Vanoise und das Massiv Ceres den Übergang unmöglich. Da hier aber mehrere Straßen von West nach Ost führen, waren gleich mehrere Verteidigungsanlagen erforderlich, um alle Durchgänge abriegeln zu können.

Die südlichste von ihren können wir einen Kilometer weiter näher in Augenschein nehmen. An Redoute Marie Therese gibt es einen Parkplatz. Von hier aus unternehmen wir einen kleinen Spaziergang, um die Anlage genauer in Augenschein zu nehmen. Leider ist das Fort, jetzt am frühen Vormittag noch geschlossen.

Ab Modane wir das Tal der L’Arc mehr und mehr zur internationalen Verkehrsader. Zunächst gesellt sich die Trasse der Mauriennen-Stecke, der Bahnlinie zwischen Culoz und Modane zu uns. Sie führt hier weiter in das Westportal des Mont-Cenis-Tunnel, durch den die Bahnlinie weiter in Richtung Turin führt.

Dann kommt noch die Autobahn A 43 hinzu. Sie führt durch den über 13 Kilometer langen Frejus-Tunnel ebenfalls aus Richtung Italien hier in das Tal des L’Arc. Somit wir es nun eng hier.

Die internationalen Verkehrsverbindungen stoßen immer öfter an ihre Kapazitätsgrenzen. Entlastung soll bis 2029 der in Planung befindliche, 52 Kilometer lange Mont-Cenis-Basistunnel bringen. Als Teil der Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke Lyon-Turin sollen Passagiere und Fracht den Alpenhauptkamm dann unterqueren.

Col du Télegraphe – Route des Grandes Alpes

Wir folgen dem Tal noch bis Saint-Michelle-de-Maurienne. Dann biegen wir nach Süden auf die auf die D 902, die Route de Galibier ab.

Steil geht es über viele Kehren und Kurven 871 Höhenmeter hinauf. 7,1 % Steigung sind so im Durchschnitt zu meistern. Heute Morgen stellen sich viele Pedalritter dieser sehr sportlichen Herausforderung. Wir überholen sie im weiten Abstand oder tuckern auch mal ein paar hundert Meter hinter ihnen her, wenn es der Gegenverkehr nicht anders zulässt.

Das lässt uns Zeit hier und da einen letzten Blick zurück in das Tal der L’Arc zu werfen.

Auf der Passhöhe des Col du Télegraphe angekommen warten viele Radler, die den Pass schon erklommen haben. Sie verschnaufen dort und begrüßen mit großem Hallo weitere Fahrer bei ihrer Bergankunft. Sie gratulieren sich einander und sind Stolz auf die sportliche Leistung.

Neben den Radfahrern ist eine überdimensionale Strohfigur angetreten, um die Gäste hier oben willkommen zu heißen. Sie stellt einen Geher oder Walker dar. In anderen Jahren waren es andere Sportler die dort oben aus Stroh gebunden am Weg standen. Mal war es ein Skifahrer mal waren es natürlich Radfahrer in unterschiedlichsten Posen. Eine schöne Tradition wir finden.

Vom Col du Télegraphe führt die Straße nun hinunter nach Valloire im Tal der Valloriette. Das Skigebiet „Galibier Thabor“ mit 83 Skipisten von insgesamt 150 km Länge, die von ca. 35 Skiliften erschlossen sind mach den Ort zu einem Eldorado für Wintersportler. Die Gemeinde erstreckt sich vom Tal der L’Arc (700 Meter) bis zu den drei Gipfeln des 3514 m hohen Aiguilles d’Arves. Der Ort selbst liegt auf 1.417 Meter Höhe. Dort beginnt der Anstieg zum fünfthöchsten asphaltierten Pass der Alpen – der Route du Galibier.

Route du Galibier

Der Col de Galibier ist auch eine der schwersten Bergprüfungen im Repertoire der Tour des France. Von Valloire geht es 17 Kilometer nur bergan. Die durchschnittliche Steigung von 6,9 % steigert sich auf dem letzten Kilometer bis auf 10%. Dabei muss man bedenken, dass die Fahrer vorher schon die Anstrengungen hinauf zum Col du Télegraphe meistern mussten.

Zunächst beginnt es noch recht sachte. Die Straße folgt zunächst dem Lauf des Baches Valloirette die hier munter zu Tal plätschert. An der ersten Kehre, kurz hinter dem einsam gelegenen Berggasthof Plan Lachat ist es damit allerdings vorbei.

Der Straße überquert hier den Bach und nimmt von ihm Abschied. Steil schwingt sie sich nun hinauf in eine fantastische Bergwelt. Da sind zunächst die Rochers de la Grande paré direkt über dem Gasthof. Wie die Zähne es gigantischen Sägeblattes zieht sich die Kette von Feldnadeln von Nord nach Süd. Die Waldgrenze liegt schon lange unter uns. Nur dünne alpine Matten bedecken die Bergflanken aus grauem Kalkschotter. Je höher wird kommen, umso mehr treten Schutt und Fels zu Tage. Ein paar Serpentinen weiter oben haben einen schönen Blick zurück in das Tal von Vallorie.

Es geht immer höher. Beim nächsten Stopp stehen wir vor der Pointe du Vallon. Im Gegensatz zu den Rochers de la Grande paré hat er eine fast sanfte Form. Irgendwie erinnert er mich an die Schären Skandinaviens. Ein Blick zurück lässt uns einen Radfahrer anfeuern der von hieraus noch ca. 500 Höhenmeter bis zum Col du Galibier vor sich hat. Sollte er unten in Saint-Michelle-de-Maurienne an der L’Arc gestartet sein, hat er hier schon 1.500 Höhenmeter hinter sich.

Les Grange du Galibier

Anderthalb Kilometer weiter bietet sich ein nächster Stopp an. An den Les Granges du Galibier wird Käse aus der Region der Savonie angeboten. Das wollen wir und nicht entgehen lassen. Als wir aussteigen meint Steffi, dass ich Kreditkarten ruhig im Auto lassen könnte. Hier oben in der Einsamkeit wird sicher keine Kartenzahlung möglich sein. Doch da liegen wir falsch. Als nach der Verkostung und der Auswahl ans Zahlen geht, sind die Geldkarten gerne gesehen. Die Satellitenschüssel rechts an der alten Feldscheune macht es wohl möglich. Anderthalb Kilo feinster Bergkäse drei unterschiedlicher Sorten wandern für knapp 40 Euro in unsere Einkaufstüte. Da werden wir einige Tage Freude dran haben.

Nun sind es noch 5 Kilometer bis zum Col du Galibier. Einen Kilometer vor dem Gipfel kommen wir am Nordportal des Galibier-Tunnels vorbei. Eine Abkürzung auf die wir gerne verzichten. Viel lieber wollen wir oben am Pass halten und das Bergpanorama genießen.

Col du Galibier – Route des Grandes Alpes

Oben auf dem Col du Galibier angekommen müssen wir feststellen, dass heute bei diesem prächtigen Wetter hier oben der Teufel los ist. Autos, Motoräder und Wohnmobile haben alle Parkmöglichkeiten belegt. Wegen der schmalen Straße hier oben ist das Warten auf einen freien Platz keine Option. Also fahren wir über den Pass und finden 200 Meter weiter unten einen Parkplatz auf groben Schotter. Das Einbiegen auf diesen Parkplatz ist wegen der steilen Einfahrt ein wenig knifflig. Kurz scharrt ein größerer Stein an unserem Fahrgestell dann haben wir unsere Parkposition erreicht. Wir schnappen und die Kameras und das Fernglas und machen uns auf den Rückmarsch hinauf zum Pass.

Von dort oben sind die Aussichten atemberaubend schön. In Norden reicht der Blick bis zum Mont-Blanc, der inzwischen über 90 Kilometer Luftlinie von uns entfernt ist. Im Südwesten ragt die 4.102 Meter hohe Barre des Écrins über dem Felslabyrinth der Dauphiné-Alpen auf. Links davon geht der Blick in das weite Tal der Guisane, die uns heute noch bis nach Briançon begleiten. wird.

Gäste am Col du Galibier

Neben den großartigen Aussichten sind natürlich auch die Menschen hier oben interessant. Heute lassen sich in drei Gruppen einteilen. Da sind zunächst die Radfahrer, die sich zurecht stolz auf ihre Leistung auf dem Rennrad vor dem Passschild ablichten oder ablichten lassen. Steffi leistet auch hier gerne Hilfestellung. Die zahlenmäßig größte Gruppe sind die Biker, die nach dem Rausch der Fahrt durch schier unzählige Kurven und Kehren in großartiger Landschaft hier nun ihre PS-starken Maschinen abgestellt haben. Ihrer Helme entledigt, die Jacken der schweren Ledermonturen geöffnet stehen sie nun hier oben und bestaunen das grandiose Panorama.

Dann sind da noch die Autofahrer wie wir. Ob im gewöhnlichen PKW, im Oldtimer oder im Wohnmobil hier heraufgekommen. Alles genießen das sensationell schöne Wetter in einer außergewöhnlichen Bergwelt.

Nur Wanderer sind kaum auszumachen. Sie meiden wohl den Trubel hier am Col du Galibier, der durchaus nicht nur positive Seiten hat. Das beweist der eine oder andere Müllhaufen dort oben.

Col du Lautaret – Route des Grandes Alpes

Wir nehmen Abschied vom Col du Galibier. Zu Fuß geht es hinunter zum Parkplatz etwa 40 Höhenmeter unter uns. Bei schönstem Wetter machen wir uns auf dem Weg Richtung Briançon. Zunächst geht es steil bergab durch die einsam wilde Berglandschaft am Südhang des Galibier.
Am Col du Lautaret finden wir dann inmitten der einsamen Berge auf eine Insel der Zivilisation. Der Col du Lautaret ist für uns als Gebirgspass nicht zu erkennen. Aus der Richtung des Col du Galibier kommend geht es für uns einfach nur bergab. Anders für jene die von links und rechts kommend hier hinauffahren. Für sie ist der Col du Lautaret der Pass zwischen den Tälern Oisans und Briançons.

Die kleine Siedlung dort oben besteht aus dem Chalet „La Tourmente“ mit Regionalladen und Unterkünften, dem Restaurant „Le Ferme“, dem Hotel „Les Galciers“ und dem Nationalparkhaus.

Nach Briançon

Wir fahren vom Col du Lautaret Richtung Südosten. Der nun nur mäßig steile Abstieg folgt dem Tal, welches die Guisane hier gegraben hat. Sie wird uns die nächsten 25 Kilometer bis nach Briançon begleiten. Die Straße ist gut ausgebaut und wir kommen schnell voran. Weit oben schützt uns eine Galerie aus Stahlbeton vor Steinschlag und Bergstürzen die von oben, vom Galibier her drohen könnten. Dann passieren wir das Portal zum Tunnel Rif Blanc. Er wurde offenbar aufgeben. Heute führt die D 1091 direkt am alten Tunnelverlauf vorbei.

Dann haben wir die Baumgrenze wieder erreicht. Noch scheinen aber die Lärchen und Bergkiefern zu zögern unseren Weg zu begleiten. Aber mit der Zeit werden es immer mehr. Fels und alpine Matten weichen immer mehr zurück. Der Wald schafft es allerdings nicht die Landschaft zu dominieren. Schon wird das Tal breiter, Wiesen und Weiden übernehmen kurz das Kommando. Ab Monétier-les-Bains wird die Besiedlung dichter. Immer mehr Höfe, Weiler und Orte liegen nun an der Strecke.

Croix de Sainte-Marguerite - Route des Grandes Alpes
Croix de Sainte-Marguerite

Briançon

Dann ist Briançon erreicht. Die Straßen sind eng, der Verkehr ist quirlig. Wir nutzen die Begegnung mit der Stadt, um unsere Vorräte aufzustocken. Hierzu fahren wir an den Stadtrand in Richtung Embrun. Hier gibt es ein großes Gewerbe- und Einkaufzentrum, wo wir den Carrefour-Markt besuchen.

Dann geht es zurück durch die Unterstadt, über die Durance und dann auf der D 902 hinauf in Richtung Cervières. Dabei haben wir schöne Ausblicke auf die drei Festungen der Stadt – die Festung der Oberstadt, das Fort des Tétes und das Fort du Randouillet, Das Briançon so stark befestig war hängt mit seiner Nähe zu Italien zusammen. Die Stadt war Jahrhunderte lang ein Vorposten Frankreichs gegenüber den Machtblöcken von Österreich/Ungarn und Italien.

Die D 902 folgt nun dem engen Tal der Cerveyrette. Der Gebirgsfluss entspring auf ca. 2.800 Metern unter dem Namen Ravin du Ventou nahe der Grenze zu Italien, an der Westflanke des Berggipfels Petit Rochebrune. In Cervières biegt die D 902 jäh nach Süden ab. Von hier aus geht es immer steiler bergan. Oben wartet mit dem Col d’Izorad der nächste Pass auf der Route des Grandes Alpes auf uns.

Col d’Izorad – Route des Grandes Alpes

Ob angekommen kennzeichnet eine große Stele den Bergübergang. Sie wurde 1934 vom Touring Club de France errichte. Die Gedenktafel erinnert an den General Baron Berger und seine Truppen. Sie haben diese Passstraße errichtet. Genauso wie die Passstraße über den Col de Vars und dem Col de la Cayolle. So war es den Radtouristen, die der Touring Club de France einst vertrat,mit die „Route des Alpes“ zu entwerfen.

Von hier oben geht der Blick zurück nach Norden in Richtung der Thabor-Gruppe. Im Süden warten die Seealpen auf uns. Damit lassen wir auch die höchsten Gipfel der französischen Alpen hinter uns.

Unterhalb des Col d’Izorad erstreckt sich die Casse déserte, die menschenleere Wüste. Das Gebirge scheint plötzlich ein riesiger Schutthaufen geworden zu sein. Nur wenige Bäume und Sträucher haben auf dem Geröll aus verwitterten Kalkstein und Dolomit halt gefunden. Hier und da ragen bizarre Felsnadel aus den Schutthalden auf. Offenbar haben die Kräfte von Wind, Wasser und Eis diese eigentümlichen Gebilde aus den Felsen geschält.

Dann haben wir wieder die Baumgrenze erreicht. Immer mehr Bäume säumen auf unsern Weg hinunter in Tal des Guil, dem wir bis nach Guillestre folgen. Die Guil bildet hier einen großartigen Canyon in dessen Bett zunächst auch die Straße verläuft. Dann weitet sich das Tal wieder. Der sonst wild dahinrauschende Gebirgsfluss bildet kurz einen kleinen See und fällt dann wieder in eine tiefe enge Schlucht. Dort hinunter kann die Straße nicht folgen. Sie führt nun hoch über der Guil nach Guillestre. Das Städtchen liegt in einem großen Talkessel. Die Berge rundum reichen bis auf 2.500 Meter auf.

Col du Vars – Route des Grandes Alpes

Die D 902 biegt in Guillestre nach Süden ab und schwingt sich hinauf zum Col de Vars. An der Straße hinauf gibt es gleich hinter der Brücke über den Torrent de Riou Flanq einen Parkplatz hoch über dem Tal. Hier begrüßt die Gemeinde Vars ihre Gäste. Wir stoppen und verweilen ein wenig in der Einsamkeit hier oben. Im angenehm warmen Sommerwind genießen wir den Ausblick. Zwei emaillierte Schautafeln erleichtern uns dabei die Orientierung. Nach Norden geht der Blick zurück in den Talkessel von Guillestre und dann viel weiter über den Nationalpark Écrins mit seinem höchsten Gipfel, der Barre des Écrins. Den konnten wir heute Vormittag schon vom Col du Galibier bewundern. Über 50 Kilometer Luftlinie ist der nun schon von uns entfernt. Der Blick nach Süden geht hinauf zu den Bergen um den Col de Vars.

Dann ist es an der Zeit wieder aufzubrechen. Es ist schon 17:30 Uhr. 20 Minuten später erreichen wir den Col de Vars auf 2.108 Meter Meereshöhe. Er ist im Vergleich zum Col du Galibier oder dem Col du Iserod ein eher trostloser Ort. Ein Parkplatz und eine Hütte, die die Bar L‘ Igloo beherbergt. Das wars schon dort oben. Auch das Panorama kann mit dem Erlebten den letzten beiden Tage nicht so richtig mithalten. So bleiben wir nicht lange dort oben.

Weiter nach Lauzet de Ubaye

Dann geht es den langen Weg hinunter in das Tal der L’Ubaye und weiter bis nach Barcelonette wo die Route des Grandes Alpes in Richtung des Col de Cayolle abbiegt. Immer wieder schauen wir auf diesen 30 Kilometern nach einem geeigneten Stellplatz für die Nacht. Da uns nichts so richtig zusagt, beschließen wir,

für diese Nacht die Route des Grandes Alpes zu verlassen. Wir fahren nach Lauzet de Ubaye. Dort kennen wir von unserer Reise vor zwei Jahren einen netten Stellplatz mit einem sehr rustikalen Restaurant gleich in der Nähe.

Zugvogel Stellplatztipp

Als wir dort endlich ankommen ist es bereits 19:00 Uhr. Noch können wir von dort einen Blick auf den in die letzten Strahlen der Abendsonne getauchten Grande Séolande werfen. Die Idee mit dem Restaurantbesuch verwerfen wir allerdings wieder. Zu rustikal sind unsere Erinnerungen an das Relais du Lac gleich auf der anderen Straßenseite.

So holen wir unseren „Errungenschaften“ aus den Granges du Galibier hervor und genießen wunderbaren Käse zu Baguette und einer Flasche rotem Wein. Dabei versuchen wir die unzähligen Eindrücke dieses Tages noch einmal Revue passieren zu lassen. Es gelingt uns kaum.

Unsere Tagesstrecke

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