Walsafari

Vorspiel

Heute um 13:00 Uhr sollen wir uns in Andenes zur Walsafari einfinden. Was machen wir bis dahin? Wir brauchen bis Andenes maximal 30 Minuten. Deshalb gehen wir an den Strand. Ich wage ein weiteres Bad im Nordatlantik auf 69,2 Grad nördlicher Breite und bereue es nicht. Dabei sind es nur noch 2.300 km Luftlinie bis zum Nordpol. Auch hier macht der Golfstrom dieses Vergnügen möglich.

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Auf den anschließenden Weg nach Andenes sind wir verblüfft, daß auch in dieser extremen Landschaft dem Golfsport gefröhnt wird.

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In Andenes angekommen stehen wir in der Walsafaristation zunächst 45 Minuten in der Schlange um zu erfahren, dass wir für die um 15:00 Uhr geplante Nachmittagstour mit von der Partie sind. Hurra! 

Um 14:00 Uhr werden wir zu der im Preis enthaltenen Museumsführung aufgerufen. Die Exposition ist ein wenig „hand made“. Die Führung allerdings sehr gut. Hier wird das Allgemeinwissen über die Meeressäuger aufgefrischt. Zusätzlich erfahren wir viele neue und unbekannte Fakten rund um diese einzigartige Tiergattung. 

Danach beginnt das Warten. Aus der um 15:oo Uhr geplanten Abfahrt wird 16:00 Uhr , dann 19:00 (wir legen einen Strandnachmittag ein).
Um 20.00 Uhr sollten wir dann im Hafen sein. Und siehe da, um 20:15 Uhr läuft der Kutter „Reine“ mit den Gästen der Vormittagstour ein. Die Passagiere sehen beim Ausschiffen irgendwie mitgenommen aus. 

Hintergrund der Verspätung: Der Veranstalter setzt alles daran, den Gästen ein Walerlebnis zu garantieren. Und es kann eben sehr lange dauern die Wale aufzuspüren. Um das beste Erlebnis zu garantieren nimmt man auch erheblich Verspätungen in Kauf. Sollte es tatsächlich mal nicht klappen bekommt man am nächsten Tag oder im nächsten Jahr eine neue Chance im Rahmen des einmal gezahlten Preises. Eine faire Regelung.

Walsafari

Wie laufen um 20:40 Uhr aus, und merken schon kurz hinter der Mole von Andenes, dass das Meer noch sehr in Bewegung ist. Das schlechte und stürmische Wetter der letzten Tage hat das Meer gehörig aufgewühlt. Zunächst haben alle Passagiere einen Höllenspaß daran. Viele entern das oberste Deck, dort wo der Walspotter mit Kopfhörern via Sonar nach unseren Meeressäugern lauscht. Hier sind die Schiffsbewegungen besonders stark.
Nach nur 45 Minuten treffen wir noch in Küstennähe auf eine Gruppe von Schwertwalen. Unglaublich!

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Danach geht es weiter in Richtung Sonnenuntergang, in diesem Fall also Richtung Norden. Tatsächlich, um diese Jahreszeit verschwindet die Sonne im Norden hinter dem Horizont, nur um wenige Minuten später wieder aufzusteigen. Sehr beeindruckend.

Jetzt ist auch die Zeit gekommen, zu der nicht mehr allen Passagieren die heftigen Schiffsbewegungen noch Freude machen. Die Seekrankheit greift wie eine Epidemie um sich. Ganze Familien erwischt es. Die Crew kümmert sich rührend um die Opfer. Viele gute Worte und Tüten verhindern das Schlimmste. 

Das Walspotter macht weiter ungerührt seinen Job, den er offensichtlich sehr gut versteht. Genau um 0:00 Uhr sehen wir den ersten Blas eines Pottwals. Alle, auch die meisten Seekranken, sind im Nu wie elektrisiert. Die Crew bemüht sich in bewundernswerter Weise um die besonders von der Seekrankheit Betroffenen und bringen diese an die besten Aussichtspunkte auf dem Unterdeck . Ich denke so hatten alle Passagiere ein unvergessliches Erlebnis.

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Gegen 0:30 Uhr verschwindet die letzte Fluke im Meer und der Kutter „Reine“ setzt Heimatkurs. 

Nachspiel

Ein wichtiger Begleiter bei diesem Abenteuer war das schöne Wetter, welches uns kurz vor der Rückkehr verlässt. Eingeleitet von einer spektakulären atmosphärischen Erscheinung rollt von der Landseite eine Schlechtwetterfront auf uns zu. 

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Wir laufen gegen 02:20 ein. Um 02:40 beginne in im aufkommenden Sturm und Platzregen auf dem Campingplatz von Andesnes das Zelt aufzubauen und einzuräumen. Steffi sitzt dabei mehr oder weniger apathisch im Auto. Auch ein Opfer der Seekrankheit. Gute Nacht.

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